laut.de-Biographie
Anjali
Der Name Anjali ist auf dem indischen Subkontinent nicht ungewöhnlich. Die Suche im Netz fördert allerlei exotischen Klimbim zutage, unter anderem auch Tempeltanz und Yoga. Dank Anjali Bhatia, so ihr vollständiger Name, stößt man immer wieder auf eine englische Musikerin mit indischen Vorfahren, die sich anschickt, die Schublade des 'Asian Underground' hinter sich zu lassen, um in einer polyglotten Welt mit ihrer Mucke Aufsehen zu erregen.
Zum ersten Mal ins Rampenlicht tritt Anjali zusammen mit ihren Mitstreiterinnen der Riot Grrl-Band Voodoo Queens, in der sie die Frontfrau mimt. Wütende Songs über Bulimie, den Schönheitswahn im Besonderen und Feminismus im Allgemeinen gehören zum Repertoir der jungen Damen zu Beginn der Neunziger. Mit den Queens veröffentlicht sie eine Reihe von EPs, bevor 1994 mit "Chocoltae Revenge" das erste und einzige Album erscheint. Da sie erkennt, dass explosive Punkmucke ihre musikalischen Interessen nicht abdeckt, entschließt sie sich, den Voodoo Queens den Rücken zu kehren und auf eigenen Beinen zu stehen. Sie legt die Gitarre zurück in den Koffer und beginnt, mit synthetischen Klängen zu experimentieren. Dabei nutzt sie DJ-Engagements, um sich das Equipment leisten zu könne, das sie benötigt, um in Ruhe ihre ruhigen, gefühlvollen Klänge vor sich hinzusamplen.
Das in London ansässige Label Wiiija, bei dem unter anderem auch die Jungs von Cornershop ihre Platten veröffentlichen, nimmt sie unter Vertrag. Ihr erster Output, der unter ihrem eigenen Namen erscheint ("Maharani") ist die erste von vier EPs, die in der Compilation "Sheer Witchery" zusammen gefasst als Album erscheinen. Mittlerweile hat sie sich einen Namen gemacht, was dazu führt, dass Wiiija auch ein Album von ihr haben möchte. Bevor sie jedoch ihr Debüt "Anjali" aufnimmt, experimentiert sie noch mit DJ Spykid herum, der schon mit Thurston Moore von Sonic Youth und Neil Halstead von Mojave 3 zusammen gearbeitet hat. Nach der Single "Lazy Lagoon" ist es so weit - die britische Presse nimmt ihren Erstling äußerst wohlwollend zur Kenntnis. Ihre indischen Wurzeln webt sie dabei in dezente Lounge-Klänge ein. Sie lässt sich durchaus von Bollywood-Soundtracks inspirieren, ohne jedoch diese Einflüsse dominieren zu lassen.
Auf dem Kritikerlob ruht sie sich nicht aus und feilt weiter zwischen ihren DJ-Sessions an der Verwirklichung ihrer musikalischen Vision. 2003 folgt "The World of Lady A".
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