laut.de-Biographie
Antifilm
Kopenhagen ist nicht gerade eine der schillerndsten europäischen Metropolen. Das entspräche auch ganz und gar nicht dem eher zurückhaltenden Selbstverständnis der Dänen. Dennoch gibt es in der 500.000-Einwohner-Stadt jede Menge zu entdecken. Und das nicht zuletzt in musikalischer Hinsicht. Denn neben bekannten Repräsentanten aus Kopenhagen wie dem Techno-Produzenten Anders Trentemöller oder dem Electro-Dub-Label Echocord existiert in der dänischen Hauptstadt eine kleine aber feine Szene an Musiker und Produzenten. Einer davon ist Thomas Bred, der seine Stücke unter dem Alias Antifilm veröffentlicht.
Angelehnt sind seine Stücke an die ätherischen Sounds von Künstlern wie My Bloody Valentine oder Cranes. Der Multiinstrumentalist komponiert nicht nur seinen gesamten musikalischen Output selbst, er spielt in der Regel auch alle Instrumente. Neben elektronischen Klangerzeugern bilden auf den Aufnahmen von Antifilm hallbelegte Gitarren genauso einen Identifikationspunkt wie jazzige Klaviersounds. Die ersten Stücke entstehen in Breds Heimstudio ab Mitte der 90er Jahre. Es dauert jedoch einige Jahre bis diese ihren Weg an die Öffentlichkeit finden.
Seine ersten CD-Releases sind vollständige Eigenproduktionen, die er an ein paar Freunde verteilt. Irgendwie schafft es eines dieser obskuren Releases bis ins dänische Radio und wird dort in der Indie-Sendung "Det elektriske Barometer" gespielt. Dank euphorischer Hörer-Reaktionen kommt Antifilm dort acht Wochen lang zu Radioehren. Die Stücke stoßen schließlich beim ebenfalls in Kopenhagen ansässigen Label Statler & Waldorf auf Gegenliebe. Dort beschließt man, Bred unter Vertrag zu nehmen und seine Stücke für eine breitere Öffentlichkeit zu verlegen.
Im Sommer 2009 erscheint mit "IO" schließlich das erste offizielle Debütalbum von Antifilm. Darauf enthalten ist auch "Here Comes The Sun", jenes Stück, das bereits im Radio für Furore sorgte. Auftritte des öffentlichkeitsscheuen Dänen bleiben dennoch eine Seltenheit. Ganz im Gegenteil zu seinem Landsmann Trentemöller, dem nach seinem Debütalbum "The Last Resort" der Sprung ins internationale Geschäft gelingt.
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