laut.de-Biographie
Ásgeir
Sigur Rós' "Ágætis Byrjun"? Of Monsters And Mens "My Head Is An Animal"? Björks "Debut"? Nö. Die eine Platte, die inzwischen mehr als jeder zehnte Isländer im Regal stehen hat, hört auf den Namen "Dýrð í dauðaþögn". Aufgenommen im Alter von gerade einmal zwanzig Jahren verhilft das Album Ásgeir Trausti Einarsson 2012 zu nationalem Ruhm. Dabei hatte der im 57-Seelen-Dorf Laugarbakki aufgewachsene isländische Schönling ursprünglich ganz andere Pläne.
Mit der angestrebten Sportlerkarriere ist es dann aber schnell vorbei – spätestens als Ásgeirs Debütalbum die Spitze der heimischen Charts erklimmt. Ein Jahr später übersetzt er die isländischen Gedichte seines Vaters mithilfe seines US-Kollegens John Grant ins Englische. Unter dem Titel "In The Silence" veröffentlich der 21-Jährige seinen Achtungserfolg 2013 erneut: Sprachlich aufbereitet für den internationalen Markt. Der elektronische angehauchte Indie-Folk samt Bon Iver-Gedächtnisfalsett trifft den Puls der Zeit, schnell nennt ihn der britische Guardian einen "less esoteric Antony Hegarty or Jeff Buckley".
Nachdem Ásgeir 2013 gemeinsam mit Rapper BlazRoca einen unkonventionellen Weihnachtshit in der Heimat landet, widmet sich der Multiinstrumentalist in den kommenden Jahren intensiv dem Tourleben. Neben dem europäischen Festland, wo das Debüt vielerorts die Top 50 geknackt hat, stehen 2014 auch erstmals die Vereinigten Staaten auf dem Programm. In Deutschland macht Trausti zusätzlich mit einer nordisch introvertierten Coverversion zu Milky Chance' "Stolen Dance" von sich reden. Und auch in seinem Liveset machen sich inzwischen fragile Eigeninterpretationen von Nirvana und den Pixies breit.
2017 erscheint mit "Afterglow" Ásgeirs zweites Studioalbum, das wohl die endgültige Abkehr von der isländischen Sprache darstellt. Hier heißt es erstmals: English Version only. In den folgenden Jahren erscheinen weitere Alben, darunter "Bury The Moon" (2020) und "Time On My Hands" (2022).
2022: Album Time on My Hands
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