Autumn - " Summer's End"

Autumn haben einen ähnlichen Weg hinter sich wie Within Temptation. Obwohl das Album vor einiger Zeit schon in Holland auf den Markt kam, hat sich Universal jetzt entschlossen, "Summer’s End" auch in Deutschland unters Volk zu bringen.

Nachdem ich die Scheibe eigentlich schon mehr oder minder aussortiert hatte, sah ich die Dame und Herren im Vorprogramm der eingangs genannten Kollegen. Dort hat mich vor allem die Stimme von Sängerin Nienke de Jong davon überzeugt, dem zweiten Werk der Holländer noch einmal mein Ohr zu leihen.

Im Gegensatz zu ihrer etwas bekannteren Kollegin, verfügt Nienke nämlich über eine tiefere und vor allem deutlich kräftigere Stimme, die Songs wie dem melancholischen Opener "The Coven" eine unglaubliche Intensität verleiht. Mit einer Tonlage, die viel eher mit der von Cristina Scabbia von Lacuna Coil, als der von Tarja oder Sharon zu vergleichen ist, passt sie perfekt zu den Kompositionen ihrer Hintermänner.

Doch es ist nicht nur die Stimme des hübschen Frontfräuleins, die Autumn eine Nasenlänge vor die Landsleute schiebt. Auch die wesentlich stärker auf die Gitarren ausgerichteten Songs wissen zu überzeugen. Zwar nehmen die Keyboards durchaus tragende Rollen ein, jedoch verkommen die Klampfen nie zur Alibifunktion, sondern riffen sich souverän durch alle Songs.

Autumn gehen eine ganze Spur doomiger zur Sache, als die anderen zur Zeit angesagten Combos mit Frontfrau. So lässt "The Green Angel", nicht nur dank der simplen Klaviermelodie Erinnerungen an Paradise Lost aufkommen, auch vor kleineren Experimenten schrecken sie nicht zurück. Nicht einmal die Ziehharmonika-Klänge in "Whispering Secrets" klingen deplatziert.

Wer eine anständig rockende Band mit einer ausdrucksstarken weiblichen Stimme vermisst, der sollte Autumn auf jeden Fall Gehör schenken. Als Opener haben sie Within Temptation auf jeden Fall das Leben schwer gemacht.