laut.de-Biographie
Camufingo
"Ich bin nicht dein Gangster, nicht dein Opfer, nicht dein Penner, nicht dein Sportler, nicht dein Panther, nicht dein Popstar, nicht dein Gegner, nicht dein Kontra. Ich besitz' einen Willen." Camufingo tritt an, um Rap sein Gewissen zurückzugeben.
Der in Potsdam geborene Fransicso Camufingo lebt, seitdem er denken kann, in zwei Welten. Mit einer deutschen Mutter und einem angolanischen Vater kennt Camufingo den Alltagsrassismus hierzulande von klein auf. Er fühlt sich nie richtig zugehörig in dem kleinen Ort, in dem er aufwächst und träumt oft von einem Leben im Herkunftsland des Vaters.
2009 macht der gelernte Toningenieur und Produzent Nägel mit Köpfen und fliegt erstmals nach Luanda, die Hauptstadt Angolas, um das dortige Leben kennen zu lernen. Über die Jahre verbringt er regelmäßig Zeit dort und merkt, dass das Angola, von dem er träumte, nichts mit der Wirklichkeit zu tun hat.
Die Erfahrungen machen aus dem Potsdamer allerdings einen wachen und aufmerksamen Menschen, der mit Ideen und Idealen ans Werk geht. 2016 veröffentlicht er mit "Diaspora 0.5" seine erste EP und legt damit auch den Grundstein für sein Schaffen: Er will Aufmerksamkeit und ein Bewusstsein für schwarze Rapper und die schwarze Community in Deutschland schaffen. 2017 folgen mit "Wahr Sagen" und "Finde Chico" zwei weitere EPs und eine Collaboration mit Leila Akinyi als Camukinyi.
Seinen persönlichen Lebensweg und die Zerrissenheit zwischen zwei Welten verarbeitet Camufingo 2018 auf seinem Debütalbum "Ombanji". "Das Album startet in meinen Mitte Zwanzigern an einem Punkt, wo ich mit Deutschland durch war. Die ursprüngliche Motivation war eigentlich, zu gehen und nicht mehr wiederzukommen. Ich habe das Herkunftsland meines Vaters romantisiert und dachte, das dort alles besser wird, weil da alle Schwarz sind. Über das Album und den Verlauf meines Lebens habe ich gelernt: So einfach ist es nicht", sagt der Rapper selbst im Interview mit rap.de dazu.
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