laut.de-Kritik
Das sollte Josh Homme gefallen.
Review von Michael EdeleDas nenn ich einen arschcoolen, einfach relaxten Opener, der ohne Schnörkel auf den Punkt rockt. "All I Want" macht wunschlos glücklich. Zumindest wenn man sich satten, breitbeinigen Stoner Rock mit massivem Drive und exzellentem Gesang gewünscht hat.
Verwunderlich, um nicht zu sagen ärgerlich, dass Cosmic Tribe bislang eher noch zu den Geheimtipps im eigenen Land zählen. Dabei sind die Hannoveraner schon über zehn Jahre im Geschäft und legen mit "Ultimate Truth About Love, Passion And Obsession" ihr viertes Album vor.
Und die Jungs wissen wirklich ganz genau, was sie da machen. "Coming Down" geht ein wenig vom Gas, die Gitarristen klappen die Hufe deswegen aber noch lange nicht ein, sondern lassen höchstens ein wenig mehr Staub aus der Wüste aufsteigen.
Die Power, die das Quintett mit dem lässig groovenden "Love Is" oder "Bye Bye Love" durch die Boxen drückt, dürfte selbst einem Josh Homme Respekt abnötigen. Doch nicht nur in Sachen Wüstenrock macht der Tribe eine gute Figur.
Auch die balladesken Nummern sind hörenswert. Ist die Strophe des im Walzertakt vorgetragenen "Cold As A Stone" noch ein wenig beliebig, so packen sie zum Chorus wieder die große Hookline aus.
Den genialsten Refrain der Scheibe liefert aber "20 Times To Mars". Wenn Fronter Olli "I've been around the world and 20 times to mars" singt, macht man den Trip auch ohne Kräuterzigarette oder Magic Mushrooms mit.
Leider gelingt es den Jungs nicht in allen Songs, die Power an der richtigen Stelle zu zünden oder mit großen Hooklines zu glänzen. So haben sich beispielsweise mit "Thanx!" oder "Black And White" auch mittelprächtige Songs eingeschlichen.
Das ändert aber nichts daran, dass hier eine Band mit großem Potential unterwegs ist. Wer sich mit Scheiben von Stone Temple Pilots, Sahg, Queens Of The Stone Age oder Audrey Horne eine gute Zeit verschafft, kommt an Cosmic Tribe eigentlich nicht vorbei.
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