21. Juni 2018
"Für mich ist die Hip Hop-Kultur begraben"
Interview geführt von Dominik LippeCr7z und die Snowgoons verbindet ein seltener werdendes nostalgisches Verhältnis zur Hip Hop-Kultur. Unter Missachtung aller vermeintlichen Marktvorgaben hat sich der mit Arjuna nun unter eigener Label-Flagge agierende Rapper mit dem national wie international gefragten Produktionsteam für die gemeinsame EP "Newline" zusammen geschlossen.
Im sympathisch in einer beruhigten Wohngegend gelegenen Düsseldorfer Spektakulum versammeln sich die Beteiligten Mitte Juni zur Releaseparty ihrer EP. Doch bevor die Support-Acts Sam Sillah, INFERNO.79, INTeLL, Prema und Salome damit beginnen, dem eingeschworenen Publikum positive Vibes zukommen zu lassen, steht Cr7z auf dem Schulgelände des benachbarten Gymnasiums zum Interview bereit, um über die Zusammenarbeit mit den Snowgoons, literarische Vorlieben, den medialen Umgang mit seiner Person und natürlich die grenzenlose Liebe zu echtem Rap zu sprechen.
Wann und wie hast du die Snowgoons kennengelernt?
Ich persönlich habe die Snowgoons nicht wirklich direkt kennengelernt. Ich bin denen aber öfter über den Weg gelaufen. DJ Illegal habe ich hier und da mal bei ein paar Jams getroffen und mit ihm gequatscht. Aber DJ Eule kennt sie sehr gut und ist seit einigen Jahren mit denen befreundet. Durch Eule kam dann die Connection zur "Newline"-EP zustande. Ich habe die Beats von denen sowieso immer gefeiert. Ich habe über die letzten zehn Jahre mit verfolgt, was sie alles produziert haben. Das ist einfach bombe und hat gut dazu gepasst, was ich dieses Jahr mit der "Newline"-EP vorhatte.
Demnach stand die Idee zur EP am Anfang und du hast dich anschließend um die Snowgoons bemüht.
Nein, das hat sich einfach nur gut ergeben. Ich glaube, die Snowgoons sind sogar auf DJ Eule zugekommen, dass sie gerne ein Projekt mit mir machen wollen. Und ich war momentan genau auf dem Back-to-the-Roots-Trip mit richtig schönem Boom-Bap-Rap, geilen Samples, Cuts und so weiter. Dann habe ich zu DJ Eule gesagt: 'Wenn die Snowgoons etwas mit mir machen wollen, passt das ja wie die Faust aufs Auge. Dann lass uns das doch gleich zusammen machen – Win-Win-Situation.'
Wart ihr zusammen im Studio oder hat jeder für sich seinen Teil beigesteuert?
Ich habe ein paar Beats bekommen, mir die durchgehört und ein paar separiert. Manche haben mir gleich am Anfang richtig gut gefallen. Ich wollte auf der EP wieder so facettenreich wie möglich werden, wobei du auf einer EP nicht viele Möglichkeiten hast, eine große Linie zu fahren. Zumindest empfinde ich das so. Deswegen finde ich, dass wenn du sechs oder sieben Tracks auf einer EP hast, muss jeder schon irgendwie ein Unikat sein und für sich stehen.
Du hast bereits die Boom-Bap-Beats erwähnt. Was unterscheidet die Produktionen der Snowgoons ansonsten von der Konkurrenz?
Ich habe bei dem Projekt vermutlich zugesagt, weil ich mit den Beats der Snowgoons eine gewisse Nostalgie verbinde und weil die zum Beispiel Leute aus Amerika produzieren, mit denen ich genau dieselbe Nostalgie zu der Golden Era im Rap verbinde. Deswegen ist die Wahl auf die Beats der Snowgoons gefallen. Ansonsten mache ich auch viel mit DJ Eule, der auch im Hintergrund ein bisschen mitgeholfen hat. Der weiß auch, was mir gefällt. Dieses Nostalgie-Ding ist schon einfach eine Herzensangelegenheit.
Auf "Newline" äußerst du dich stark gegen aktuelle Trends in der Rap-Szene. Warum war es nötig, dieses Zeichen zu setzen?
Ich sagte es schon in älteren Interviews und auch wieder auf der EP oder im Song "Krankes Biz": Es ist einfach so inflationär geworden. So wie viele andere mittlerweile auch kann ich diesen ganzen Pop-Gesang nicht mehr hören. Für mich ist die Kultur einfach vollkommen begraben worden. Natürlich gibt es an einzelnen Stellen noch Leute, die die Fahne für Real Rap hochhalten, mit Flexen, Inhalten und etwas mit Substanz. Die Leute, die heute diese Pop-Musik machen, haben das früher auch gehört und hören das heute immer noch gerne hinter den Kulissen. Bloß geht es den Leuten heute darum, Geld zu machen, was man denen auch nicht verübeln kann – make a living. Aber dieses Geld scheffeln durch Pop-Musik, tut der Musik halt nicht gut. Ich bin teilweise wirklich traurig, wenn Rapper, die ich früher mal gut fand, jetzt anfangen die Backstreet Boys zu machen. Aber das ist ja nicht der einzige Inhalt auf der EP. Ich erzähle ja noch ganz andere Sachen.
Eigentlich ist es ja verrückt, wenn Rapper wie Schwesta Ewa, Nazar oder Massiv, die durchaus etwas zu erzählen haben und einen bestimmten Stil mitbringen, für den kurzfristigen Erfolg diesen Trends hinterherrennen. Hat das ausschließlich kommerzielle Gründe? Schließlich besteht die Gefahr, langfristig die Fans zu verlieren.
Das weiß ich nicht. Die Leute müssen das auch selbst entscheiden. Ich finde die richten ihre Musik wie eine Fahne nach dem Wind. Wenn der Wind des Geldes von dort weht, weht deren Fahne da auch lang, und wenn in zwei Jahren beispielsweise alle auf Drum 'n' Bass rappen und statt Autotune noch E-Gitarren dabei haben wollen, werden die auch exakt das kopieren. Ich meine jetzt nicht speziell Schwesta Ewa und Nazar. Allgemein erkennt man sehr schnell, dass zwei, drei Leute etwas machen, das erfolgreich wird. Die Leute, die einen neuen Vibe und einen neuen Wind in die Szene bringen sind auch die, denen ich das vollkommen zugestehe. Ich meine halt diese Trittbrettfahrer. Bausa hat mit "Was Du Liebe Nennst" in dieser Stilrichtung richtig abgeräumt. Die Mädels in meinem Umfeld hören das auch gerne. Wie gesagt, weil der schon so lange dabei ist, sei ihm das vollkommen gegönnt. Aber dann hörst du ein paar Monate oder sogar ein paar Wochen später auch gleich wieder die nächsten 20 Leute, die genau dasselbe versuchen nachzumachen, weil sie wissen, dass das eingeschlagen ist und es da Geld gibt. Ich sehe bei diesen Leuten keine Identität mehr als Künstler.
Du lobst mehrfach Azad, der für sein letztes Album "NXTLVL" auch Kritik einstecken musste. Beim Out4Fame-Festival im vergangenen Jahr hat er sich für seine Songs vor dem Publikum gerechtfertigt.
Ja, gut, aber bei Azad ist es halt so, dass er schon so lange dabei ist und so viel Erfahrung und Skills bewiesen hat. Ich weiß nicht, was in seinem Leben passiert ist, aber nach dieser Pause, hat ihn das Trap-Ding komplett abgeholt. Das hat er glaube ich auch mal in einem Interview gesagt. Ich zum Beispiel finde das auch nicht so überkrass. Ich bin von diesem neuen, komplett anderen Stil nicht so der Fan. Dafür feiere ich den alten Azad. Für das, was er früher gemacht hat, kann man definitiv Props geben. Dadurch, dass dieses Back-to-the-Roots-Hip-Hop-Ding bei mir auf der "Newline"-EP eben so hochgehoben wird, hat der Name Azad da natürlich gut reingepasst. Der Name Savas hätte da genauso gut reingepasst, auch wenn er jetzt was mit Rea Garvey gemacht hat. Aber das sind halt Leute, die dafür stehen wie es ursprünglich mal war und die wahrscheinlich auch heute noch von den Leuten gehört werden, die jetzt diese neue Schiene fahren. Ich habe jetzt auf der EP keinen RIN oder so gelobt.
Auf der EP heißt es auch: "Es tut mir so leid für die Hörer, was heut' hierzulande Rap heißt. Ihr hättet echt was Besseres verdient." Stimmt das überhaupt? Bestimmen nicht die Hörer mit ihrer Nachfrage den Markt?
Für mich persönlich zählt das nicht mehr zu Rap. Wenn ich überlege, was für mich alles mit Rap zusammenhängt, dann ist das kein Rap mehr. Also gut, dann nenn' es Trap, ist doch vollkommen OK. Ich sehe bei vielen Dingen keine Skills mehr, keine Inhalte mehr, immer dasselbe Gelaber von Abstechen, Drogen, Bitches bumsen, Nasen ziehen uns so weiter. Es sind immer dieselben Inhalte in jedem Song. Das war am Anfang mal echt cool. Da habe ich das auch gefeiert, aber das ist schon 100 Jahre her. Es ist keine großartige Kreativität mehr da, aber die Produktionen sind sehr auf den Vibe ausgelegt. Das ist einfach ein neuer Wind, aber von der Kunst des MCing ist das weit, weit entfernt und das wird dir jeder bestätigen, der noch halbwegs etwas für Rap übrig hat. Das ist selbstverständlich kein skillbeladener, inhaltlich guter, krasser Rap, sondern einfach Worte aneinanderreihen wie bei Einkaufslisten.
Auf dem Song "Wahn7nn" auf "Ult7ma" sagst du: "Keine Zeit für im Kreis drehen. Ich muss jetzt Deutschraps Geschichte ändern!" Wenn du dir aber durch die Konkurrenz die Themen diktieren lasst und dich auf "Rap über Rap" konzentrierst, drehst du dich dann nicht im Kreis?
Da hast du verdammt nochmal recht. Das liegt aber auch daran, dass ich einfach Musik mache wie ich mich gerade fühle. Und wenn ich mich danach fühle, dass es mich aufregt, dann drehen sich natürlich auch meine Inhalte darum. Ich habe übrigens im Hintergrund mindestens 100 andere Texte, die von etwas ganz anderem handeln, aber ich finde, es ist besonders in der jetzigen Zeit sehr wichtig, weil ich die letzten Jahre beobachte, wohin sich das entwickelt. Mir geht es auch darum, dass die Kids zum Beispiel sagen, dass der und der der beste Rapper in Deutschland sei. Und wenn ich dann sehe, wer der beste Rapper in Deutschland nach den Jugendlichen sein soll, dann denke ich mir: OK, also, ihr habt absolut gar keine Ahnung, wovon ihr da redet. Wenn du von Rap redest, dann sollte es auch Rap sein. Deswegen erwähne ich das in letzter Zeit sehr oft. Letztes Jahr hat das mit dem Track "Krankes Biz" angefangen und wird auf der "Newline"-EP stückchenweise weitergeführt, aber eben auch nicht nur. Bei "Newline" geht die Kurve schon wieder mehr zu dem alten Stuff, den ich gemacht habe. Ich würde mal sagen, darauf ist ein ausgewogenes 50:50-Verhältnis zwischen Szene- und Gesellschaftskritik und Selbstreflexion. Ich fand auf "Ult7ma" und besonders auch auf der "Exekut7ve EP" war die ganze Szenekritik definitiv noch prägnanter. Mit der "Newline" habe ich ziemlich die goldene Mitte getroffen. Aber was du gesagt hast, habe ich selbst auch realisiert. Ich war letztes Jahr tatsächlich auch sehr wütend und verblendet von der Sache, da hast du vollkommen recht.
Es gibt aber keinen Song, auf dem es nicht irgendwie doch nochmal durchkommt.
Du musst sehen wie ich diese Songs aufgebaut habe und wie ich sie geschrieben habe. Zum Beispiel in dem Track "Dawn" geht es am Anfang vielleicht darum, dass Rapper von Drogen predigen, aber im zweiten Verse erzähle ich eine Geschichte von jemanden, der überhaupt nichts mit Rap zu tun hat, aber Drogen nimmt und fast aufgrund seines Drogenkonsums gestorben wäre. Es ist eine komplette, auch wahre Geschichte, mit der ich quasi die Kehrseite zeige. Ich beschreibe da wiederum das Leben, was meine Musik früher eigentlich ausgemacht hat. Da habe ich den Bogen von der Szenekritik in einem einzigen Song sogar recht gut hingekriegt. Und so ist das eigentlich auch auf der ganzen EP. Wenn man sich die mal öfter zu Gemüte führt, geht es nicht nur um die Szenekritik, sondern darin sind auch richtige Inhalte, die mir wichtig sind, besonders in den Hooks.
"Wenn sich jemand auf der MC-Ebene messen möchte, bin ich gerne für Beef zu haben."
Mit wem verbindest du noch dieses romantische Verhältnis zur Rap-Musik? Welche Alben haben dir dieses Jahr bisher richtig gut gefallen?
Also, ich digge nicht mehr so viel im Deutschrap, unter anderem weil ich einfach so überflutet werde von dem ganzen Quatsch. Aber was mir letztens erst gut gefallen hat, war das JAW-Album. Dabei waren richtig gute Dinger. Da habe ich jetzt an manchen Stellen schon zwei, drei Mal reingehört. Mit Sicherheit werde ich da noch öfter rein hören. Ansonsten habe ich noch ein paar Jungs aus dem Untergrund, deren Namen ich jetzt noch nicht nennen möchte, weil da vielleicht in Zukunft nochmal Zusammenarbeiten entstehen. Die sind sehr jung, so 19-21 Jahre, und auch meiner Meinung über diesen ganzen Autotune-Pop-Quatsch. Aber sollte nichts zustande kommen, werde ich die mit Sicherheit trotzdem erwähnen und ihnen dafür Props geben. Man sieht: Es ist nicht alles verloren. Auch wenn das jetzt nicht aus Deutschland ist, glaube ich, dass das neue Nas-Album auch wieder richtig schöne Musik ist. Ich habe gehört, dass es sehr viel Kritik daran gibt, dass Kanye West und nicht jemand anderes das produziert hat, aber ausgehend von den Ausschnitten, die ich gehört habe, ist das im wahrsten Sinne des Wortes Musik mit Substanz, mit Inhalt und nicht zwingend darauf ausgelegt den großen Reibach zu machen, sondern wirklich zu zeigen, dass Rap noch nicht tot ist.
Die Kritik hängt sicherlich damit zusammen, dass sich Kanye West als Privatperson leider unmöglich gemacht hat.
Ich habe mich, weil ich das von anderen Leuten gehört habe, nicht großartig mit ihm beschäftigt. Vor zehn Jahren oder so habe ich den mal gehört, aber der letzte Song, den ich von ihm richtig gefeiert habe, weil das für mich ein Motivationstrack für gewisse Sachen war, war "All of the lights" mit Rihanna. Ab und zu höre ich mir das noch gerne an.
Du giltst nicht nur als Fan guter Musik, sondern auch von Literatur. Welche Bücher haben dich am meisten geprägt?
Früher habe ich mehr Fachbücher gelesen, aber jetzt bin ich mehr ein Romanleser geworden. Stephen King habe ich jetzt so gut wie alles durch. Das war auch mal mein Ziel. Mit Sicherheit sind das schon über 100 Stück, bis auf fünf, sechs Bücher habe ich alles gelesen. Ansonsten halt dieser ganze Quatsch wie Dan Brown, den ich auch verfolge. Ich lese auch gar nicht mehr so viel, um mich in irgendwas wie zum Beispiel Verschwörungstheorien in die Tiefe zu buddeln, sondern einfach wegen der Spannung. Das Buch muss eine interessante Geschichte erzählen und interessante Charakter haben. Ab und zu lese ich auch noch in spirituelle Bücher rein, die in Richtung Esoterik gehen. Wenn es mir mal nicht gut geht, lese ich solche Sachen über die Seele und über das Herz.
Hast du einen Favoriten unter den Büchern von Stephen King?
Klar, im Prinzip sind diese sieben Bücher der Saga "Der Dunkle Turm" absolut krass. Ansonsten ist auch "Needful Things – In einer kleinen Stadt" ein krasses Buch von King. Der hat 30 gute Bücher, aber kennst du das, wenn du 100 Witze kennst und sollst einen erzählen? Dann fällt dir keiner ein. So ungefähr ist das. Aber Stephen King hat mich auf jeden Fall als Jugendlicher krass abgeholt und das hat sich bis vor ein paar Jahren gezogen. Ein paar Bücher habe ich noch in der Pipeline und fange Ende dieses Jahres oder Anfang nächsten Jahres nochmal ein Buch von Stephen King an, das ich noch nicht gelesen habe. Da habe ich aber gerade den Namen nicht auf dem Schirm.
Die "Shining"-Fortsetzung "Doctor Sleep"?
Das habe ich schon gelesen, das ging so. Aber "Shining" ist auch krass.
Stinkt nur leider ein bisschen gegen die Verfilmung ab.
Du findest das Buch stinkt neben der Verfilmung ab!? Ne, echt, im Ernst? Vielleicht sollte ich mir den Film nochmal angucken. Vielleicht ist der ja krasser, als ich den in Erinnerung habe. War das nicht mit Jack Nicholson? Ja, gut, es ist aber auch ewig her, dass ich den Film gesehen habe, aber ich habe das Buch erst vor zwei Jahren wieder gelesen. Ich habe das schon dreimal gelesen und das ist auf jeden Fall auch ein geiles Buch. Aber gut, wenn du sagst, der Film sei so dope, dann fahre ich mir den auch mal wieder rein.
Du hast einmal gesagt, dass du viele, komplexe Dinge liest, die du dann auch in die Musik einfließen lässt. Welche Bücher haben dein letztes Album "Ult7ma" und jetzt "Newline" beeinflusst?
Ich habe früher viele komplexe Dinge gelesen. Wie ich dir erzählt habe, ist das bei mir etwas seichter geworden. "Ult7ma" und "Newline" wurden gar nicht von Büchern beeinflusst. Das ist es ja auch, ich komme immer seltener zum Lesen. Für ein Buch von Ken Follett habe ich fast ein ganzes Jahr gebraucht. Normalerweise hätte ich das Buch innerhalb von einem Monat gelesen. Das liegt einfach an der ganzen Arbeit mit diesem Social Media, was man erledigen muss und an meinem teilweise sehr turbulenten Privatleben. Durch die Selbstständigkeit mit der Musik ist das Thema Lesen echt etwas in den Hintergrund geraten, was mir irgendwie so ein bisschen wehtut, weil ich immer gerne gelesen habe. Teilweise fehlt mir wirklich die Motivation. Ich fange ein Buch an, dann lasse ich es echt drei Wochen liegen und dann steige ich wieder ein, aber lese dann noch die letzten zwei Kapitel wieder nach. Da ich sowieso jeden Tag mit Texten zu tun habe, ist alles durch die Arbeit nicht mehr so wie früher.
Sowohl bei älteren als auch aktuellen Sachen ist mir aufgefallen, dass du manchmal medienkritische Äußerungen tätigst. Auf der EP heißt es: "Bezüglich Medien ist es immer still, bis 'ne L- oder EP zum Zerstückeln gibt." Was stört dich konkret daran, wie Medien dir begegnen?
Wenn sie mir begegnen, so fängt es schon mal an. Ich bin einfach nicht der überpolarisierende Rapper. So wurde es mir von Spezialisten, die da sehr aktiv sind, zumindest mal erklärt. Du siehst ja, welche Leute Aufmerksamkeit von den Medien bekommen und welche nicht. Und ich zähle halt zu denen, die da ignoriert werden. Die Medien müssen halt auch auf ihren Arsch aufpassen, weil sie Klicks und Aufmerksamkeit brauchen. Dafür können die nicht viel. Die Zeile, die du zitiert hast, ist im Endeffekt eine Tatsache. Das ist weder negativ noch positiv gemeint, vielleicht mit einem Hauch Negativität.
Wenn du explizit erwähnst, dass nur bei einem Release Medien auf dich zukommen, bedeutet das, dass du dir mehr Interviews zur Person und weniger zur Sache wünschen würdest?
Zum Beispiel die Frage über die Line, die du mir gestellt hast, fand ich ganz gut. So etwas würde mich freuen. Aber mir persönlich fällt in den letzten fünf Jahren immer auf, wenn ich Interviewanfragen bekomme, dann habe ich zu 80 % immer dieselben Fragen, über die "7", über die Synästhesie. Auf jeden Fall wiederholt sich das ständig und daran merkt man, dass sie das einfach nur abfrühstücken und sich gar nicht damit befassen, was ich mache, wer ich bin, weder mit der Musik noch mit mir als Person. Das sehe auch in Artikeln, wo sie immer sagen: "Der in Rosenheim geborene ..." Ich bin nicht in Rosenheim geboren, ich bin in Sangerhausen geboren und in Berlin als Kind aufgewachsen. Daran siehst du, dass die sich gar nicht damit beschäftigt haben. Die haben das von anderen Medien abgeschrieben, weil sie es da gelesen haben. Also geht es dann wie Flüsterpost weiter. Um nicht viel recherchieren zu müssen, nimmt man halt das, was da ist. So in der Richtung: Wird schon stimmen. Und wenn wir uns bei Releases um Interviews bemühen, heißt es dann: Nein, tut mir leid, weil wir den neuen Trap-Newcomer bringen, und das ist momentan so viel, da haben wir leider jetzt nicht so Platz. Wie gesagt habe ich mal von jemand gehört, ich bekäme mit Sicherheit mehr Interviews, wenn ich fünf aktuelle Rapper oder Musiker auf irgendwelchen Tracks von meinem Album zerlegen würde. Bei diesem Aufmerksamkeitsgehasche würden Leute fragen wollen, weil es Ärger gibt und das die Leute bestimmt interessiert. Aber das will ich nicht. Ich bin für Frieden, ich bin für Liebe, ich bin für die schönen Dinge im Leben. Und eben auch fürs Rappern und MCing. Wenn sich jemand auf der MC-Ebene messen möchte, dann bin ich auf jeden Fall gerne für Beef zu haben. Rap war und ist auch immer noch ein bisschen Competition. Dann step ans Mic wie Savas sagen würde und zeig, was du drauf hast. Dann gucken wir am Ende mal, wer den besten Part ausgepackt hat.
Du hast letztes Jahr mit DJ Eule das Label 58Muzik verlassen. Wieso habt ihr diesen Schritt unternommen?
Ganz einfach, weil Absztrakkt von 58 weggegangen ist und ich im Prinzip nur mit ihm und Eule intensiven Kontakt hatte. Da er halt nach Österreich gezogen ist und es in der Labelheimat Lüdenscheid so viele Reibereien und Zoff gab, sodass sie sich fast die Köpfe eingeschlagen hätten, war einfach dieser komplette Familien-Vibe weg. Deswegen war es für Eule und mich der logische Schluss, da weg zu gehen. Ich hatte ohnehin mit den anderen Künstlern auf dem Label nicht viel zu tun. Absztrakkt hat sich aus dem Staub gemacht und Eule und ich dann auch, um unser eigenes Label zu machen.
Welche Ziele verfolgt ihr mit eurem Label Arjuna?
Das ist eine gute Frage, weil Arjuna ja ein Bogenschütze ist. Ganz klar ausgedrückt ist unser Ziel wieder so Musik zu machen wie sie uns Spaß macht, ohne berechnend irgendwo hin zu wollen. Wir haben jetzt Sam Sillah als unser erstes Signing unter Vertrag genommen. Der kann sich austoben und seine Musik machen wie er Bock hat. Im Prinzip ist es kein großer Unterschied zu damals bei 58, aber die machen ja jetzt auch was ganz anderes, was mehr streetmäßig ist. Wir fühlen uns einfach wieder frei auf dem Label. Wir fangen nochmal komplett bei Null an und lassen uns treiben im Fluss der Dinge, die so passieren, und schauen mal, wer noch mit dazu kommt. Es solle einfach natürlich wachsen und ein möglichst positives, liebevolles Movement sein, das Inhalte und Werte vermittelt.
Vielen Dank!
"Wir hätten ein besseres Nas-Album produziert als Kanye West."
Während sich Cr7z nach Beendigung des Interviews auf seinen späteren Auftritt vorbereitet, trifft DJ Illegal von den Snowgoons in Düsseldorf ein. Obwohl ihm die berüchtigten Unwägbarkeiten des nordrhein-westfälischen Straßennetzes zwei Stunden Verspätung bescherten, strahlt er eine unerschütterliche Ruhe aus. Zwischen Soundcheck und Aufbau des Merchandise-Stands nimmt sich DJ Illegal dann auch die Zeit für ein Gespräch über die Eitelkeit von Künstlern und die Mentalität der Deutschen, gute und weniger gute Produzenten, Kanye West und Nas.
Wie hast du Cr7z kennengelernt?
Ich habe ihn persönlich schon mal auf einer Party in Basel kennengelernt. Das war eine Show von Artifacts, Edo G und Reks. Ich bin dahingegangen, weil wir dort ein Video mit Artifacts gedreht haben. Cr7z hat vorher auch performt und da habe ich ihn dann persönlich kennengelernt. Ich habe seine Musik natürlich vorher schon gekannt. Und da haben wir eigentlich auch nur ganz kurz connectet, weil ich mit dem Videodreh beschäftigt war und er performen und an dem Abend auch früher weg musste. Er musste mit den Kollegen aus Basel von Tumor Records noch ins Studio. Wir haben aber schon gemerkt, dass das ein cooler Dude ist, was bei uns auch immer sehr wichtig ist. Wenn wir mit jemand arbeiten, muss es auch persönlich im Großen und Ganzen immer stimmen. Es geht nicht einfach zu sagen: Der hat einen Namen, lass uns mal was mit dem machen. Uns liegt ja auch viel an der Musik und da muss auch etwas Persönliches bei sein. Es gehört schon auf jeden Fall dazu, dass man ein bisschen auf dem gleichen Film ist. Wir sind weniger die Leute, die einfach sagen: Ey, wer ist zurzeit der größte Name? Lass uns was mit dem machen. Einfach nur um zu sagen, das bringt uns was. Im Endeffekt steht wirklich die Musik im Vordergrund und dabei spielt die Persönlichkeit, die sich in der Musik spiegelt, immer eine ganz große Rolle. Ich denke, deswegen haben wir auch cool connectet. Letztendlich ist dieses Projekt durch DJ Eule zustande gekommen. Der hat alles eingefädelt und möglich gemacht.
Welche Stärken zeichnen Cr7z als Rapper aus?
Ganz klar sein lyrischer Inhalt, der vor allem im deutschen Hip-Hop leider sehr zu wünschen übrig lässt, und dass er einen sehr starken Charakter hat. Du weißt, woran du bei ihm bist. Und dann bringt er vor allem alles flowmäßig dope herüber. Das sind auch immer zwei Paar Schuhe. Ob jemand ein geiler Battle-Rapper ist und einen guten Flow hat oder ob er im Endeffekt auch mal etwas Sinnvolles sagt. Ich denke, Cr7z ist auf jeden Fall eine perfekte Kombination. Er ist ein doper Rapper und hat auch etwas im Kopf.
War der Produktionsprozess klar aufgeteilt, dass ihr ihm die Beats schickt und inhaltlich keinen Einfluss nehmt?
Ja, das könnte man so sagen. Wobei wir ja ganz klar wussten, worum es ihm geht, und haben ihm natürlich auch dementsprechend viele melodiöse Beats geschickt. Man kennt ja seinen Style und geht dann als Produzent logischerweise schon in die Richtung und baut vielleicht ein paar Ausnahmen rein, um zu gucken, was da gepickt wird. Aber im Endeffekt ist klar, dass du ihm keine modern angehauchten, trappigen Beats schickst. Man hat ja ein Gespür dafür. Ich denke, da sind wir als Snowgoons sowieso immer sehr gut, zu erkennen, was dem als MC gefallen könnte. Cr7z ist bei seinen Beats sehr bedacht, aber trotzdem ging das wirklich sehr schnell. Wir haben die erste Fuhre Beats geschickt und dann nochmal ein paar nachgelegt, aber dann war es auch schon im Kasten. Es war vom Arbeitsablauf eine sehr smoove, coole Kollabo.
Inhaltlich richtet sich Cr7z gegen moderne Trends und versucht den "Real Rap" hochzuhalten. Was stört dich aus Produzentensicht an anderen Producern in Deutschland?
Speziell an anderen Produzenten in Deutschland stört mich, dass viele natürlich einfach nur den Trend mitgehen. Es wird sehr viel aus den USA abgekupfert, auch wenn das schon immer so war. Das ist auch klar. Ich meine, wenn man es mal pauschalisiert, machen wir ja auch nichts anderes. Es kommt ja eben aus den USA. Man entwickelt zwar natürlich seinen eigenen Stil, aber ich denke, viele neue Produzenten gucken einfach nur, was gerade in den USA angesagt ist, und versuchen, das irgendwie nachzubauen. Es gibt immer auch dope andere Producer, aber viel zu viele gucken darauf, was sich verkauft. Ich kenne auch Leute, die mir Beats zuschicken und hören wollen, was ich davon halte. Und dann denke ich mir: Wenn du mich doch einigermaßen kennst, weißt du schon mal, dass ich nicht auf so einen Sound stehe. Dann brauchst du mir das schon mal nicht zu schicken. Du solltest auch überlegen, bevor du einem einigermaßen renommierten Produzenten solche Demo-Beats schickst. Klar, verstehe ich auch, dass jeder irgendwo anfängt. Ich versuche auch recht ehrlich mein Feedback zu geben. Ich habe früher natürlich auch ein bisschen darum herum geredet, aber mittlerweile bin ich da recht direkt, weil das die einzige Möglichkeit ist, um jemanden das klar zu machen: Hock dich lieber nochmal hin, feil nochmal dran. Es bringt ja auch nichts, jemandem zu schmeicheln, wenn es wirklich wack ist. Viele fangen ja erst an und müssen das lernen. Die wenigsten haben als Produzent gleich einen Nummer-1-Hit gelandet. Es ist auch nicht so, dass ich sage, ich sei perfekt und lerne nichts mehr. Ich lerne ständig Dinge, die mich überraschen. Deswegen gibt es nach oben ohnehin keine Grenze.
Welches Album hat dir dieses Jahr in Bezug auf den Sound am besten gefallen?
Ich fahre im Moment sehr auf den amerikanischen Producer Nottz ab. Er hat jetzt gerade erst ein Projekt mit Bumpy Knuckles rausgehauen. Seine Beats sind dope, egal was er momentan macht. Jetzt kommt ein neues Projekt von ihm und The Bad Seed raus, der sich nach dem Tod seines Kollegen nur noch Seed nennt. Nottz ist ein sehr underrated Producer, weil er doch einen krassen, eigenen Sound fährt und vor allem einen Mega-Output hat, was die meisten unterschätzen.
Ihr habt als Snowgoons vollständige Alben von M.O.P., Onyx und Absztrakkt produziert. Worin unterschiedet sich deren Arbeitsweise von Cr7z?
Ich denke, dass Cr7z und Eule ein wirklich gutes Team sind. Als wir die Beats geschickt haben, haben wir denen auch freie Hand gelassen. Es gibt Produzenten, die wollen, dass nichts mehr an einem Beat geändert wird. Wir sind da eigentlich eher offen, weil wir es so sehen, dass Freiraum für den Künstler gelassen werden sollte. Eule hat zum Beispiel auch noch einmal ein, zwei Sachen eingespielt und sowas ist immer cool. Hip-Hop ist für uns ohnehin offen und Kollaborieren ist davon immer ein Bestandteil gewesen. Und wenn die es noch besser machen können, dann sind wir complete down damit. Wir sagen nicht, dass es das Beste ist wie wir es machen. Klar, wenn man den Beat jetzt richtig aggressiv ändern würde, wäre das etwas anderes, aber es ging um Kleinigkeiten, vor allem um Arrangements, was auch sehr viel ausmacht. Wir können die Sachen normalerweise gut arrangieren, aber die Jungs haben das selber gemacht. Der Unterschied war, dass wir gesagt haben: 'Hier habt ihr die Files, arbeitet damit. Wir vertrauen euch.' Das Ergebnis kann sich auf jeden Fall sehen lassen.
Also keine falsche Künstler-Eitelkeit?
Nein, das hat bei uns auch überhaupt keinen Platz. Ich will nicht wieder die Deutschen verurteilen, aber man merkt in der deutschen Hip-Hop-Szene gibt es leider Gottes einfach keinen Zusammenhalt. Jeder hatet Jeden. Es gibt natürlich kleinere Gruppen, die sich supporten, aber mal verallgemeinert, ist es wirklich so. Wenn man ein deutsches Producer-Album macht, muss man aufpassen, wen man mit wem zusammen auf einen Track macht. Da hatten wir wirklich schon Kollabos, die wir nicht machen konnten, weil die mit dem anderen nicht auf einen Track wollten. In all unseren Jahren hatten wir das bei unseren sieben, acht Ami-Alben ein einziges Mal, weil irgendwo ein Beef stattfand, von dem wir nichts wussten. Beim deutschen Album waren gleich beim ersten Ding drei, vier Beispiele, die gesagt haben, sie wollen nicht auf einen Track mit dem anderen. Egal, ob es Underground oder größere Liga ist, herrscht ein bisschen Kindergarten. Es gibt einfach keinen Zusammenhalt. Ich komme ja aus Karlsruhe und da habe ich es schon immer so gesehen, dass wenn sich da mal alle Künstler ein bisschen pushen würden, es schon anders laufen würde. Selbst in dieser superkleinen Szene passiert es nicht und deswegen kommt auch einfach nichts hoch. Deswegen haben wir als Snowgoons schon immer gesagt, dass wir unser eigenes Ding machen und uns nach vorne kämpfen müssen, ohne dabei großen Support zu erwarten. Der Mentalitätsunterschied zwischen Deutschland und Amerika ist zum Beispiel so: Angenommen ein Bäcker eröffnet eine Bäckerei in Amerika. Nach einem Jahr kommt der auf einmal mit dem Porsche vorgefahren. Dann feiern die Leute den und freuen sich, dass er es geschafft hat, wodurch die Bäckerei noch erfolgreicher wird. Das gleiche Beispiel hier ein Deutschland. Jemand eröffnet eine Bäckerei und kommt bereits ein Jahr später mit einem Porsche vorgefahren. Dann stehen die Leute erstmal so da und glauben, dass da etwas nicht stimmen kann oder dass der krumme Geschäfte macht. Hier wird keinem der Erfolg gegönnt. Das ist die Mentalität. In Amerika ist es vielleicht etwas kapitalistischer veranlagt, was man auch nicht alles schönreden muss, aber es ist doch ein gravierender Unterschied. Und ich merke auch im Hip-Hop den fehlenden Zusammenhalt. Für mich war dieses Hip-Hop-Ding immer auf Jams gehen, connecten, neue Freunde weltweit. Dieses Netzwerken war immer ein Punkt, den ich an Hip-Hop liebe.
Nun habt ihr mit unheimlich vielen nationalen wie internationalen Künstlern zusammengearbeitet. Wen hättest du gerne noch in eurem Portfolio?
Definitiv der gerade ganz heiß diskutierte Nas. Ich gehe so weit zu sagen, dass wir ein besseres Nas-Album produziert hätten als Kanye West es jetzt getan hat. Ich bin sowieso kein Kanye-Fan, aber ich muss auch sagen, dass ich das Album mag. Es ist auf keinen Fall das beste Nas-Album, klar, an "Illmatic" kommt sowieso nichts heran. Und ich hätte sicherlich lieber ein Premo/Nas-Album, als jetzt von Kanye. Ich muss aber auch sagen, dass es sich anhören lässt und kein Totalausfall ist, was man hätte erwarten können. Er hätte es auch komplett verbocken können. Nas ist ganz oben auf unserer Liste. Ohne eingebildet zu sein, bin ich so selbstbewusst zu sagen: Wir würden auch ein Nas-Album rocken.
Und abseits vom Hip-Hop-Genre?
Meine ganze Welt dreht sich immer um Hip-Hop. Ich finde aber zum Beispiel auch Serj Tankian von System of a Down sehr interessant. Daran würde ich mich vielleicht mal wagen. Wir hatten auch schon mit Madball gesprochen, der sehr in die Hardcore-Richtung geht. Da könnte ich mir schon was vorstellen zu machen. Also es würde dann wahrscheinlich schon in die Heavy-Metal-Richtung gehen.
Vielen Dank!
5 Kommentare mit 5 Antworten
Was da schmerzt ist ganz offensichtlich, dass der eigene Sound nicht auf dem Schulhof oder Parties läuft, die nicht nur von in ihrem Altmännertum vereinigten Hängengebliebenen bevölkert werden.
schon son unsympath dieser cr7z
"Also es würde dann wahrscheinlich schon in die Heavy-Metal-Richtung gehen." Wenn das mal nicht auch so n Rohrkrepierer wird, wie bei Herrn Banjo...
Krass, solchen „Künstlern“ eine Bühne zu geben. Diese sinnlose Real Rap Diskussion..Und Snowgoons-Beats sind auch nicht weniger austauschbar als die ganzen Yung-Irgendwas-Biter. Cr7z macht halt genau die Musik, die man erwartet von einem erwachsenen Mann, der Buchstaben in seinen Songtiteln konsequent durch Siebenen ersetzt.
Auch frappierend, dass ein Anti-Kommerz-Künstler keine Zeit mehr findet, um ein Buch zu lesen, weil Social Media so viel Raum einnimmt.
Der Typ bewegt sich auf genau dieser unangenehmen Gymnasiasten-Zeigefinger-Ebene, auf der er sich aggressiv damit brüstet, „zu verstehen“ un „Dinge erkannt“ zu haben, ohne wirklich irgendwas Substanzielles vorzubringen. Unangenehm af
mazypern +1
Snowgoons Beats sind nicht austauschbar es sind halt nur durch den hohen Output halt recht viele wobei es auffallend wenig reine instrumental CDs gibt wogegen in deutschrap boxen jeder minirapper seine Instrumentals mitreinlegt
finde diese textinterviews zwischendurch echt mal ganz angenehm. gehen sie doch tiefer als dieser ganze video-interview-quatsch...frage mich aber was bei cr7z passiert ist? zu anima zeiten galt er als hoffnungsträger, jetzt wird er aus allen ecken gehatet...
Ist ja eigentlich immer so wenn jemand aus der Indie Ecke bekannter wird dann gibt es den erwartbaren hate / Musik ist aber halt auch belangloser geworden trotz sehr guter snowgoons beats
Cr7z wirkt inzwischen halt eher wie eine Karrikatur. Am Anfang hatte man noch das Gefühl, dass er sich steigern wird und so die durch seine "überheblichen" Aussagen selbst gelegte Messlatte erreichen könnte. Das Gegenteil ist dann eingetroffen. Selbst ein Absz hat sich ja nicht gerade positiv entwickelt und der war einer meiner Lieblingsdeutschrapper zu Zeiten seines ersten Albums.