laut.de-Biographie
Cr7z
Der in Sangerhausen geborene und in Berlin aufgewachsene Christoph Hess war schon immer eher der gedankenversunkene Typ. Als Kind widmet er seine Freizeit dem Zeichenblock, um seinem Seelenleben Ausdruck zu verleihen. Um 1998 herum, mit ungefähr 14 Jahren, rappt er synchron zu Trance-Musik, bis ein Freund ihn im gemeinsamen Urlaub mit dem Wu-Tang Clan vertraut macht.
Hess tauscht Pinsel gegen Kugelschreiber und beginnt, auf einfachen Oldschool-Beats und Vocal-Samples eigene deutsche Texte zu schreiben. Bald ist er Fan von Freundeskreis und den Absoluten Beginnern, absolviert erste Warmups und lernt irgendwann Junior von der Münchener Rapcombo Feinkost Paranoia kennen.
Professionellere Aufnahmen ermutigen Hess, der sich nun Chriz MC nennt, zu ersten eigenen Veröffentlichungen via MySpace. Unterdessen feilt der dezidiert melancholische Rapper auf Freestyles an seinen Skills. Bis 2007 sei seine Raptechnik "ziemlich schlecht" gewesen, sagt er später. "Im Endeffekt bin ich nicht einmal talentiert."
Ein Umstand, der den sendungsbewussten Grübler nicht weiter aufhalten soll, genauso wenig wie Alkohol- und Drogenprobleme, die die Eroberung des tiefgründigen deutschen Hip Hop-Untergrunds spürbar verzögern. Nach den Digital-Veröffentlichungen "Pein" und "Zurück Zum K7nd" sowie unzähligen Tracks auf Soundcloud und YouTube wird das Lüdenscheider Label 58Muzik (Absztrakkt, Gory Core, Jinx, Questgott) auf ihn aufmerksam.
Gemeinsam widmen sie sich fortan dem Unterfangen, den "Weg in dieser unvorstellbar verblendeten (Rap-)Welt anzutreten." Auf Stücken wie "Licht Und Schatten" oder "Hoffnungsschimmer" thematisiert Christoph Hess, inzwischen unter dem Namen Cr7z, seine Nachdenklichkeit, Sinnsuche und Melancholie.
Kool Savas adelt 2013 die Mixtur. Im Interview mit Hiphop.de offenbart der King of Rap: "Jetzt im Moment ist der einzige deutsche Rapper, den ich höre, tatsächlich Cr7z." Der Ritterschlag. Die Zusammenarbeit mit Savas' Essah Entertainment erweist sich für Cr7z in der Folge als ziemlich fruchtbar: Auf "Sieben Weltmeere", das 2015 erscheint, finden sich sogar zwei Gastparts von Xavas-Bruder Xavier Naidoo: Ein Jugendtraum geht in Erfüllung.
Den Weg hierhin hat Cr7z sich beharrlich selbst geebnet: Sein Album "An7ma" legt 2013 den Grundstein, die EP "Hydra" und "Waage Und Fische", ein Kollabo-Projekt mit Labelgenosse und Freund Absztrakkt, bescheren ihm von Fan- wie Kritikerseite reichlich weitere Lorbeeren. Mit "Seraph7m" schiebt er im Herbst 2016 eine ebenfalls hoch gelobte EP hinterher. 2017 folgt das Album "Ult7ma", mit dem Cr7z Anfang 2018 auch auf Tour geht. Im selben Jahr rechnet er auf "Newline" gemeinsam mit Snowgoons mit den aktuellen Entwicklungen im Rap ab. Zwei Jahre später taucht er in "Gaia" wieder in Mythologie und Philosophie ab. Im selben Jahr erscheint mit "Akasha" noch ein Album, gefolgt von "Der Weg Des Wassers" (2023) und "Im Zeichen Der Rose" (2024).
Musik bedeutet für Cr7z Katharsis: Ob die angeraute, oft klischeebeladene Rapwelt den ausgewiesenen Lyricisten deswegen als Emo oder Esoteriker tituliert, ist diesem herzlich gleichgültig. Cr7z funktioniert als eine Formel gegen Wackness und Image-Rap. Nichtsdestotrotz schätzt der Rosenheimer auch weniger tiefgründige Künstler wie Kollegah, Haftbefehl, Kollegen Kool Savas oder frühe Azad-Alben.
1 Kommentar mit einer Antwort
cr7z?! hamma typ!!! spricht mir regelrecht aus der seele! mucke die er macht is mit keiner anderen vergleichbar! mir gefällts übelst!!! weiter so! album hab ich gekauft!!! bleib wie de bist! von dir soll sich jeder verdammte mensch ma ne scheibe abschneiden!!!
jap, stimme dir voll und ganz zu