Porträt

laut.de-Biographie

Daisy Chapman

Etwas reißerisch prangen auf den Plakaten zu Daisy Chapmans erster Tour die Worte "Beth Orton with balls". Eine Beschreibung, die im Wesentlichen zutrifft: Beide Britinnen bewegen sie sich in melancholischen Gefilden, denen ein Sinn für poppige Melodien nicht fremd ist, ohne jedoch in Mainstream-Produktionen zu versumpfen. Der Unterschied: Während Orton leise Töne bevorzugt, setzt Daisy Chapman auf die Kraft ihrer Stimme und ihres Klaviers.

Daisy Chapman - Shameless Winter
Daisy Chapman Shameless Winter
Stimme und Klavier - mehr braucht Daisy Chapman nicht.
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Zum ersten Mal setzt sie sich ans Instrument, als sie sechs Jahre alt ist. Ihre Jugend verbringt sie in einem Internat, wo sie jede Gelegenheit nutzt, um sich ins Musikzimmer abzusetzen. "Dort habe ich viel Zeit verbracht, indem ich die neuesten Popsongs umgeschrieben und gespielt habe", erzählt sie.

2004 gründet die Frau aus Bristol die Combo Scarlatti Tilt, bei der sie mit ihrem Klavier im Mittelpunkt steht, begleitet von Greg Simmons (Bass) und Tim Smith (Schlagzeug). Gemeinsam prägen sie "schaurig schöne Klanglandschaften", wie es in der Rezension zu ihrem Debütalbum "Gathering Of The Haunted" (2007) heißt.

Schon davor hat sich Chapman auf Solopfaden versucht. Auf der EP "Hymns Of Blame" (2006) glänzt sie mit ihrer Version von Leonard Cohens "Hallelujah". Ihre Interpretation geht tief unter die Haut und führt zu einem traurigen Engagement, als ein krebskranker Mann sie bittet, das Stück auf seiner Beerdigung zu spielen. "Ich kannte ihn nicht, aber seine Familie war sehr nett. Es war ein sehr emotionaler Tag", erinnert sie sich.

2008 veröffentlicht Chapman in Großbritannien ihr Solodebüt "And There Shall Be None". Für Furore sorgt sie aber eher auf Youtube mit ihrer melancholischen Version von Rihannas Pophit "Umbrella".

Immerhin macht sie damit auf sich aufmerksam. Neben weiteren Studioalben ("The Green Eyed", 2009 und "Shameless Winter", 2012) ist sie als Tourmitglied mit Crippled Black Phoenix unterwegs und hat unter anderen mit PJ Harvey-Spezi John Parish und Howe Gelb zusammen gearbeitet.

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