Porträt

laut.de-Biographie

Darker My Love

Darker My Love leben und lärmen im falschen Jahrzehnt. Das trifft sich gut - machen die Psychedelic Shoegazer aus Kalifornien doch zugleich diejenigen glücklich, die vor einer gefühlten Ewigkeit bei The Jesus And Mary Chain, My Bloody Valentine oder Ride hängen geblieben sind und die aktuelle musikalische Welt nicht mehr verstehen.

Auch, wer den schwarz belederten Black Rebel Motorcycle Club schlichtweg für den heiligen Gral zeitgenössischen, düster verzerrten Indie-Fuzz-Rocks hält, kann dank der tonalen Erinnerungsorgien der Herren Darker My Love einen willkommenen Abstecher ins Großbritannien der späten 80er / frühen 90er antreten.

Teile der fünfköpfigen Reiseleitung betraten bereits das ein oder andere musikalische Terrain. Waren Tim Presleys (Gitarre, Gesang) Gehversuche mit The Nerve Agents eher weniger beachtet, sorgte Drummer Andy Granelli an der Seite von Josh Hommes Gattin Brody Dalle und den verblichenen Distillers um so mehr für gesteigerte Aufmerksamkeit.

Rob Barbato (Bass, Gesang), Jared Everett (Gitarre) und Will Canzoneri (Orgel) komplettieren 2005 das kreative Quintett, das - nach einem Song seiner alten Punkrock-Helden TSOL benannt - im Herzen der quicklebendigen aktuellen Musikszene von Los Angeles zu Hause und aktiv ist. Das hippe Stadtviertel Silverlake wurde von aufmerksamen musikkritischen Seismographen längst zum neuen East London oder zum neuen Wasauchimmer hochgeschrieben.

Dass Zeitreisen herbeisehnende Mentaltouristen erst anno 2009 auf den Trichter von Darker My Love kommen, ist schicht und ergreifend dem Missstand geschuldet, dass deren
selbstbetiteltes Debüt 2006 ausschließlich in Onkel Sams Heimat veröffentlicht wurde. Inzwischen ist der Bekanntheitsgrad deutlich gestiegen, so dass sich Darker My Love über Vollbeschäftigung freuen, wie Canzoneri leicht konsterniert bestätigt.

"Wir hatten so viel Glück, dass wir unsere Gelegenheitsjobs hinschmeißen konnten, um jetzt das zu tun, was wir alle lieben. Musik zu machen war immer das Ziel meines Lebens. Verdammt, das bedeutet ja, dass ich mir jetzt ein neues Ziel suchen muss."

Das Angriffsziel dagegen ist klar definiert: Der Nachfolger "2" steht dann endlich weltweit zur Verfügung. Er klingt auch tatsächlich entfernt nach einem Bastard zweier Platten, die sich diametral gegenüber stehen - die laut der Empfehlung Presleys und Granellis jedoch jeder gehört haben sollte, der mindestens einen halbwegs funktionierenden Lauscher sein eigen nennt: "The White Album" und ... äh ... "Appetite For Destruction". Gute Reise …

Surftipps

  • Darker My Love bei Blogspot

    Ungefiltert, roh und direkt: Hier halten euch die Dudes auf dem Laufenden.

    http://darkermydudes.blogspot.com/
  • DML auf MySpace

    Musik, Videos und Tourdaten as usual.

    http://www.myspace.com/darkermylove