laut.de-Kritik
Wohlig-warmer Soundtrack zum allgemeinen Niedergang.
Review von Ulf KubankeZwei Jahre nach Destroyers Meisterwerk "Poison Season" fragt man sich, was jetzt noch kommen könnte. Es floss doch alle Wehmut, alles Kranken an der kaputten Welt und alle Fragilität bereits in jenes Überalbum. Glücklicherweise ficht so etwas Danny Bejar nicht an. Er macht auf "Ken" einfach dort weiter, wo er jüngst aufhörte und schenkt der zwischen Terror und wirtschaftlichem wie sozialen Abstieg verlorenen Generation unserer Tage den wohlig-warmen Soundtrack zum Niedergang.
Das mordoreske Grundgefühl unserer Tage vergleicht er mit der damals ähnlich destruktiv empfundenen Ära des Thatcherismus. Bejar hebt die Stimmung auf unseren globalen Empfindungshorizont und verbindet sie mit der Inspiration, die er aus der ehedem gegenwärtigen Musik von Postpunk bis zum Glam schöpft. Mit "La Regle Du Jeu" serviert er sogar einen Song mit echtem Chartpotential.
Natürlich ist beim Kanadier mal wieder restlos alles im Eimer. Der Himmel ist grau, die Guten sitzen in der Gosse, und sofern es noch Bräute gibt, sind diese besoffen. Was bleibt den Menschen, als wenigstens auf den Trümmern von Sicherheit, Zivilisation und einem gebrochenen Versprechen von Glück zu tanzen? Allerdings lauert sogar hier überall Gefahr. Am Ende verliert man sich nicht im Rhythmus der Nacht, sondern geht selbst in ihr verloren. "Bombs in the city. Should have seen it coming, should have taken care."
Die Zutaten machen "Ken" zum großen Gemischtwarenladen. Hie ein New Wave-Synthie, dort eine Cure-Gitarre und zwischendurch die glamouröse Geste Marke Suede - all diese Federn heftet er sich ans Revers des eigenen unverkennbaren Songwritings. Im Zentrum steht gleichwohl ausnahmslos die warm zupackende Stimme Bejars. In ausgelassenen Momenten bleibt sie stets ein wenig wehmütig. In melancholischen Passagen baut er hingegen mitunter einen fast aufmunternden Tonfall ein. Genau wie auf der letzten Scheibe taucht auch hier ab und zu das kongeniale Trompeten/Saxofon-Duo auf, dessen ästhetischer Gewinn weit mehr als nur einen Sidekick bedeutet.
Es gibt allerdings Stellen, an denen übertreibt Bejar den Einsatz einiger Retro-Elemente. Die ebenso wunderschöne wie tieftraurige Geschichte in "Saw You At The Hospital" bräuchte sicherlich nicht diese grässlichen Atari-Synthie-Sounds aus der Mottenkiste. Zum Glück erscheinen solch grotesk deplatzierte Keyboardsounds nur punktuell und nicht flächendeckend. Dennoch: Ohne diesen akustischen C64-Touch wäre "Ken" wieder ein perfektes Album geworden.
4 Kommentare mit 15 Antworten
Die Bassline in 'Tinseltown Swimming In Blood' reicht schon, um mich zu überzeugen. Tolles Album!
Ja, New Order war schon ne tolle Band damals.
Destroyer seit "rubies" unantastbar!
im grunde seit "your blues" unantastbar.
Hätte was werden können mit einem Sänger der tatsächlich singen kann. Und haben eigentlich alle aus Vancouver so eine seltsame Aussprache? Klingt irgendwie "alternativ begabt".
Naja, du schreibst hier ja auch seit Jahr und Tag als fakende Missgeburt, obwohl Dein Unterhaltungswert in etwa mit der Sexiness deiner dörrpflaumigen Bauernmutter zu vergleichen ist.
Bitte keine Bösartigkeiten
Echolalie:
Von Echolalie spricht man, wenn jemand Wörter, Sätze, Silben und/oder Geräusche ständig wiederholt. Manchmal wird dabei die Wortwahl und Satzstellung leicht ungeformt. Die Echolalie ist eine normale Begleiterscheinung der Sprachentwicklung im Kleinkindalter, kann aber darüber hinaus auch bei verschiedenen Erkrankungen und gesundheitlichen Störungen auftreten.
Starke Selbstdiagnose
Eh, Herrchen hat n Satz geschrieben ohne rumzuflennen wie böse und gemein alle sind.... Keine Ahnung wer ihm den Stock ausn arsch gezogen hat, aber rammt ihn doch bitte wieder rein, ein postpubertäres Herrchen is bestimmt nur verbittert und garstig, da ist diese 2000-MySpace gangsterrap "ich bin so hart weil schon mal Spiegel blank gezogen" version doch amüsanter...
Nicht geschrieben sondern kopiert!
xD xD xD
Und der Scientologe klingt so ein bisschen nach "special needs".
Und der Scientologe klingt so ein bisschen nach "special needs".
Verkrampftes Einbauen von Anglizismen zeugt von maximaler Blödheit.
sagt der mit dem verkrampft klingenden anglizistischen Namen.
Starke Selbstdiagnose.
Eigenname halt...oder gibt es eine deutsche Schreibweise von Scientology? Lern' gerne was dazu Herr Oberlehrer!
Gibt's natürlich nicht, ich gebe mich also der geballten Scientology- Intelligenz geschlagen. Ich übersetze meinen Fauxpas (Fremdwort) also in diesem Fall in "alternativ behindert". Warum? Antworte Dir selbst!
Alternativ begabt ist der gängige Ausdruck....Aber weißt du was....Du hast Recht