laut.de-Biographie
Dew-Scented
Im Hause Dew-Scented ist man von der ganz schnellen Sorte. Schon ein Jahr nach der Gründung 1992 prügeln Shouter Leif Jensen, die beiden Gitarristen Ralf Klein und Jörg Szittnick, Basser Patrick Heims und Drummer Tarek Stinshoff in Norddeutschland ihr erstes Sechs-Track-Demo ein. Das bekommt erstens exzellente Reviews und ruft zweitens einiges Interesse bei diversen Labels hervor.
Der Bandname, der einer Strophe eines Gedichts von E. A. Poe entliehen ist, mag einen anderen Eindruck erwecken, aber musikalisch bewegen sich die Jungs irgendwo zwischen Death- und Thrash Metal. Ersterer spielt anfangs eine deutlich größere Rolle.
Steamhammer/SPV schließen den Deal ab und bringen 1996 "Immortelle" raus. Das stellen Dew-Scented live zusammen mit Edge Of Sanity, Lake Of Tears und Sadist vor.
Die Auftrittsmöglichkeiten häufen sich, was nicht allen in der Band gleich gut gefällt. Entsprechend dreht sich das Besetzungskarussell das ein oder andere Mal kräftig. Auch das Label hat zur nächsten Scheibe "Innoscent" gewechselt. Neben Patrick steht nun Florian Müller an der Gitarre und die Drums verprügelt Uwe Werning. Für den Mix sichern sich die Jungs die Hilfe von Dan Swanö, der einen guten Job abliefert.
"Innoscent" präsentieren Dew-Scented mit den Großen der Death Metal-Szene, unter anderem mit Death, Deicide und Six Feet Under. Auf dem Wacken Open Air hinterlassen Dew-Scented eine Duftmarke und machen sich im Anschluss ohne Ruhepause an die Arbeiten zu "Ill-Natured".
Der CD hört man deutlich stärkere Thrash-Tendenzen an, weswegen die Band in der Folge mit Overkill oder Annihilator auf Touren bestens harmoniert. Erstmals schaffen sie es auch nach Japan und stellen dort mit Christian Göllner den Ersatz für Gitarrist Patrick vor.
Der bleibt aber nicht lange dabei, so geht es als Quartett mit Andy Classen in dessen Stage One Studio (u.a. Holy Moses und Krisiun), um "Inwards" auf Tape zu bannen. Die Thrash-Komponente nimmt noch einmal etwas zu, die Scheibe dürfte deswegen nicht nur in der Death-Fraktion, sondern auch bei Slayer-Fans für Begeisterung sorgen.
Um live auch richtig auf die Glocke zu geben, holen sie sich mit Hendrik Bache einen zweiten Gitarristen in die Band und ziehen unter anderem mit Vader, dem Thrash-Metal Package Kreator, Destruction und Sodom und nach einem USA-Abstecher auf dem Milwaukee Festival auch noch mit Cannibal Corpse durch die Lande.
"Impact" präsentiert Dew-Scented beinahe als lupenreine Thrash-Band mit einer absoluten Killerproduktion. Der Bassist scheint irgendwo auf der Strecke geblieben zu sein, weshalb Hendrik auch den Viersaiter zupft, bevor Obscenity-Basser Alexander Pahl, der seit 2002 immer wieder als Live-Musiker eingesprungen ist, sich der Sache annimmt.
Dafür packt Florian Müller seine Koffer und gibt an Marvin Vriesde Severe Torture) ab, der auch schon auf dem nächsten Album "Issue VI" zu hören ist. Dass die Jungs eine Vorliebe für den Vokal "I" hegen, dürfte inzwischen außer Frage stehen. Die Scheibe erscheint Mitte Juni 2005 und hat in der Limited Edition eine Bonus-DVD dabei, auf der es das Video zu "Turn To Ash" und ganze 17 Live-Tracks zu hören gibt.
Im September 2005 touren Dew-Scented mit Mercenary und Nevermore durch Europa, weitere Gigs folgen im Januar mit Grave, Aborted, Cryptopsy. Florian Müller indes war nicht lange abspenstig und kommt 2006 zurück.
Für die Aufnahmen von "Incinerate" holen sich Dew-Scented eine Riege an Gastmusikern ins Boot. So spielen Annihilators Jeff Waters und Firewinds Gus G. Solos für den Song "Perdition For All" ein, während Kreators Mille Vocals für die Nummer "Retain The Scars" beisteuert.
Nachdem sie Anfang 2007 noch einige Konzerte gespielt haben, wird es erst einmal relativ ruhig um Dew-Scented. Grund dafür sind nicht zuletzt interne Umbesetzungen. Drummer Uwe ist schon seit längerem weg, auch sein Nachfolger Andreas Jechow ist wieder Geschichte. Allerdings hat man sich mittlerweile von beiden Gitarristen Hendrik und Florian getrennt, was einer massiven Neustrukturierung gleichkommt.
Neben Shouter Leif und Basser Alex stehen bei Dew-Scented nun Drummer Marc-Andrée Dieken (genau wie Alex auch bei Obscenity) und die beiden Klampfer Michael Borchers und Martin Walczak in Lohn und Brot. Im Sommer 2008 ist das neue Line-Up perfekt, es folgen die ersten Gigs in Deutschland, Österreich, Ungarn und der Türkei, auf denen sich die Mannschaft bewährt und direkt an neuen Songs arbeitet.
Doch obwohl sie mit "Invocation" 2010 ein starkes Album einspielen, ist auch diese Besetzung nicht von Dauer. Die komplette Mannschaft geht stiften, weswegen sich Leif einfach im benachbarten Holland umsieht. Dort leiht er sich bei I Chaos deren Gitarristen Rory Hansen, Basser Joost Van Der Graaf (Cypher) und Drummer Koen Herfst aus und holt seinen alten Kumpel Marvin Vriesde (Severe Torture) zurück, der bereits öfters bei Dew-Scented ausgeholfen hat.
Mit dieser Besetzung geht es auf "Icarus" 2012 in die nächste Runde. Im selben Jahr feiern die Norddeutschen ihr 20-jähriges Bandjubiläum, was zur Folge hat, dass man keine zwölf Monate nach der "Icarus"-Veröffentlichung bereits mit dem nächsten Output um die Ecke biegt. Mit der Live-Cover-Neuware-Compilation "Insurgent" bedanken sich die Thrasher bei ihren Fans. Vor allem die ersten offziellen Live-Aufnahmen sorgen bei den Verantwortlichen für Begeisterung: "Wir sind jetzt seit 20 Jahren dabei, da wurde es wirklich Zeit für amtliches Live-Material."
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