laut.de-Biographie
Dirty Loops
Jazz und Pop – weiter können musikalische Genres eigentlich nicht auseinander liegen. Auf der einen Seite Akkordbrechungen, vertrackte Rhythmen, kopflastige Improvisationen, auf der anderen immergleiche Arrangements und simple Ohrwurmmelodien. Das zu vereinen erscheint wahnwitzig. Dirty Loops wagen das Experiment trotzdem. Und das sogar ziemlich erfolgreich.
Drei Musikstudenten aus Stockholm finden sich zusammen und reizen die Grenzen des Pop zunächst mit eigenwilligen Coverversionen aus. "Der Grund Dirty Loops zu starten, war einfach, Spaß und ein kreatives Ventil zu haben. Wir haben zu dieser Zeit viel Sessionarbeit gemacht und waren einfach kreativ gelangweilt. Also fingen wir mit dem Covern an. Es bedeutete einen gewissen Freiraum für uns", erzählt Bassist Henrik Linder, der bereits seit seinem sechzehnten Lebensjahr als Sessionmusiker tätig ist.
2010 tritt die Formation erstmals an die (digitale) Öffentlichkeit. Ihre Neuinterpretation von Lady Gagas "Just Dance" avanciert in wenigen Wochen zum YouTube-Hit. Nach zwei Monaten hat das Video über 100.000 Aufrufe vorzuweisen. Mehr als 10.000 neugewonnene Fans teilten die Sensation auf Facebook. Den eingeschlagenen Weg verfolgen die Musiker weiter (unter anderem unterziehen sie auch Justin Bieber und Britney Spears einer Frischzellenkur) und erarbeiten sich rasch große Popularität.
Schließlich entdeckt der Produzent David Foster Dirty Loops und signt die Jungs bei seinem Label Verve Records. Anschließend schleppt er die Schweden 2012 auf eine Tour nach Asien. Selbst altgediente Superstars wie Stevie Wonder zählt die Band mittlerweile zu ihren Fans.
Neben Linders markantem Slapping (nicht umsonst zählt er zu seinen größten Einflüssen Flea von den Red Hot Chili Peppers) prägt auch das furiose Drumming Aron Mellergardhs den Dirty Loops-Sound. Jonah Nilsson komplettiert die Truppe und verleiht der Musik mit seinen außerordentlichen Keyboard-Skills zusätzliche Tiefe. Seine vielseitige Stimme schließlich gibt den Tracks ihren letzten Schliff. Kein Wunder, dass Nilssons Organ so ausgereift ist: im Alter von nur einem Jahr sang er bereits im Kirchenchor seiner Eltern.
Der erste eigene Song "Hit Me" erreicht in Japan ohne Singlerelease sofort die Charts. Dirty Loops sind seit acht Jahren die ersten internationalen Newcomer, die die japanischen Top Ten entern. 2014 bannt das Trio ihren "Fusion Pop" erstmals auf einen Langspieler. Im Mai erscheint das Debüt "Loopified".
Aus einem YouTube-Clip, der ursprünglich nur dazu gedacht war, um sich bei Promotern für ein paar Gigs zu bewerben, hat sich inzwischen ein weltweites Phänomen entwickelt, das die Band selbst kaum glauben kann. "Wir dachten, die Kombination aus Fusion und Pop wäre so unsexy, dass niemand das je hören würde", lacht Henrik. "Unser Ziel ist es, uns stetig weiterzuentwickeln, keine musikalische Grenzen zu kennen und weiterhin Spaß zu haben", fügt Jonah hinzu.
Quincy Jones fasst es so zusammen: "Dirty Loops sind schlichtweg unglaublich!"
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