laut.de-Kritik
Mal heiter wie die Blues Brothers, mal flacher als Paris Hilton ...
Review von Michael EdeleEs ist verdammt lange her (insgesamt sieben Jahre) dass sich Dog Eat Dog mit einem Tonträger bei den Fans um ihre Gunst beworben haben. Zwar gab es in Form der All Boro Kings und dem Album "Just For The Fun Of It" einen kleinen Zwischenhappen, aber das ist auch schon wieder vier Jahre her. Gerade, wenn man denkt, dass von den Jungs eh nix mehr kommt, melden sie sich aber mit "Walk With Me" zurück.
Mit "Showtime" legen sie auch direkt einen Einstand nach Maß hin. Das Ding klingt wie ne härtere Nummer der Blues Brothers und kommt mit jeder Menge Power und vor allem Bläsereinsatz daher. Das groovt und trötet und verbreitet natürlich jede Menge ausgelassene Laune. So stell ich mir eine Dog Eat Dog-Scheibe vor, und daran knüpft "Hell Yeah!" auch nahtlos an. Tierisch relaxt und mit einem rollenden Bass in der Strophe, sowie eine catchy Hookline für den Refrain.
Besinnlicher geht es bei "Undivided" zu, dem Marta Jandova von Die Happy ihre tolle Stimme leiht. Bevor es aber zu tiefsinnig werden kann, wird es flach - und zwar flacher als Paris Hilton. Nichts gegen einen gesunden Dünnbrettbohrer-Humor, aber schließlich sind die Jungs dem Teenie-Alter schon lange entwachsen, und ein Titel wie "M.I.L.F." ist irgendwann nur noch peinlich. Zum Glück geht die Nummer ordentlich ab, die peinliche Danzig-Reminiszenz am Schluss hätten sie sich trotzdem sparen können.
Der Titeltrack glänzt direkt mit dem nächsten Gaststar in Person von Greg Boyer, der seinen Lungendruck sonst für Künstler wie Beyoncé oder Prince durch die Posaune filtert. Vom Tempo her überschlagen sich die Hunde hier zwar auch nicht, doch die Flows von John Connor halten die Nummer beisammen. Weiter geht's im bunten Gaststarreigen mit dem nächsten Deutschen und zwar Dr. Ring-Ding, der bei "ESB" stimmgewaltig für Abwechslung sorgt.
So viel deutsche Beteiligung sollte nicht verwundern, ist doch Produzent Claus Grabke (Thumb/Alternative Allstars) für den Sound verantwortlich. Der setzt auch typische Dog Eat Dog-Songs wie "All Night", "My Frustration" oder "Dark Secret" bestens in Szene. Das poppige "Summertime" könnte mit ein bisschen Glück innerhalb kürzester Zeit zum Standardprogramm jeder Strandkneipe gehören.
Zur kleinen Auffrischung gibt es zwischenrein noch "Cannonball" für die Hardcore-Fans und im abschließenden "Fun Lovin'" darf Bandkumpel Heartbeat noch ein paar Vocals beisteuern. Hier gelten übrigens gar keine Konventionen mehr, und die Band macht das, was sie am besten kann: Crossovern, was das Zeug hält!
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