laut.de-Kritik

Die deutschen Danko Jones.

Review von

Ich geh jetzt mal einfach davon aus, dass die meisten Danko Jones-Fans es nicht wussten, aber wie heißt es doch so schön: Unwissenheit schützt vor Strafe nicht! Deswegen runter auf die Knie und zehn "Ace Of Spades" gebetet. Warum das Ganze? Nun, wir haben hier in Deutschland unseren eigenen Danko Jones und keine Sau weiß es!

Die Rede ist hier von Eat The Gun. Die haben sich zwar nicht nach ihrem großmäuligen Sänger benannt, rocken aber ebenfalls als Trio dermaßen frisch und frei von der Leber weg, dass sich die Kanadier warm anziehen müssen. (Was'n Brüller, ich weiß ...) Dabei war nur bedingt damit zu rechnen, dass das zweite Album der Münsteraner so locker und melodisch nach vorne abrockt, immerhin ist den Jungs einmal mehr der Leadgitarrist abhanden gekommen.

Das spielt aber eigentlich keine große Rolle, denn auch Sänger und Gitarrist Hendrik schüttelt sich ein paar coole Soli und Licks aus dem Ärmel oder lässt sich bei "Wiser" einfach mal von Guido (Donots) unter die Arme greifen. Bei dem Song ist ohnehin Namedropping angesagt, denn neben Guidos Kollegen Ingo ist auch Henning Wehland von den H-Blockx und sogar Produzent Claus Grabke (Ex-Thumb) am Mikro zu hören.

"Wiser" ist somit wirklich ein richtig geiler Song geworden, aber soll ich euch was sagen? Die anderen Tracks stehen dem in nichts nach. Gastbeiträge sind eine feine Sache, aber Eat The Gun rocken die Hütte auch locker im Alleingang. Das einzige Problem dabei ist, dass man kaum einen Song heraus picken kann, um gesondert drauf einzugehen. Hier quillt die Power einfach aus alle Tracks und sämtlichen Poren.

Das Material hat durch die Bank Hand und Fuß, bietet jede Menge Gelegenheit zum mitshouten, mitwippen, abrocken, etc. Die Jungs haben ein untrügliches Gespür, einem Song genau das zu geben, was er braucht. Nicht mehr und nicht weniger. Hier ist nichts zu lang oder überladen und man fühlt sich auch nie um einen Refrain oder sonst etwas betrogen. Es passt einfach.

lange Rede, schwacher Sinn: Hört euch die Scheibe an und wenn's euch nach dem Opener-Doppel "Tendency To Sin" und "Solitary Sinner" oder dem potentiellen Nummer 1-Hit "Viva La Insane" noch nicht gepackt hat, dann solltet ihr euch lieber die nächste Folge DSDS reinziehen.

Trackliste

  1. 1. Tendency To Sin
  2. 2. Solitary Sinners
  3. 3. Showdown
  4. 4. Wiser
  5. 5. Walk Out On Me
  6. 6. Blood Running Black
  7. 7. Unleash The Freak
  8. 8. Renegade
  9. 9. The Shallow Brained
  10. 10. Viva La Insane
  11. 11. Greedom Speaks

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