laut.de-Kritik
Die frische Brise des Debüts ist verpufft.
Review von Martin MengeleSolid Rest? Heißt das, der norwegische Dreier ruht sich jetzt auf seinen Lorbeeren aus? Vor zwei Jahren überraschten El Caco mit ihrem Debüt "Viva" die Stonerrocker (nicht nur) in Deutschland. Jetzt kommen sie schon mit ihrem zweiten Studiowerk. Eigentlich ein Grund zu jubilieren.
Auftakt des Albums ist das furchteinflößende "Marionette". Sänger Øyvind Osa zeigt hier seine Qualitäten als thrashiger Shouter. Für meinen Geschmack schießt dieser Track über das Ziel hinaus. Osa mimt den Poser und gibt sich härter und aggressiver, als er in Wahrheit ist.
"Mrs. Coma" mit dem minimalen Lick am Anfang, erinnert mich mit Gänsehaut an Tool'sche Gitarrenarbeit. Für mich der am besten vorzeigbare Track, wenn auch nicht gerade die Dampfnudel des Albums. Trotzdem ein Song, den man gerne in ein Mixtape aufnehmen würde.
Mit "Space Station" gehen wir in den psychedelischen Teil der Platte über. Bedächtige Strophen werden von schnellen Refrains gejagt. Genügend Raum für Anders Gjesti, sich so richtig auszutoben. So mögen wir das. Ich glaube sowieso, dass dieser Typ das eigentliche Juwel in der Formation ist und dass ein noch so mittelmäßiger Song unter seinem Einfluss zum Hit werden kann.
Ich vermisse nur die frische Brise, die die Jungs vor zwei Jahren im Rockgenre verblasen haben. Hier krankt es gehörig am Songwriting. "Solid Rest" ist einfach nicht stark genug, um Eindruck zu machen. Da fehlen die Ideen, die bei "Viva" noch spannend waren. Eine eher durchschnittliche Platte.
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