Porträt

laut.de-Biographie

Envoy

Wer unter dem Pseudonym Envoy - was auf deutsch soviel wie Bote oder Gesandter heißt - ins Rampenlicht tritt, leidet bestimmt nicht an Ego-Problemen. Zudem darf unterstellt werden, dass er sich der biblischen Konnotationen seines Namens durchaus bewusst ist. Der Brite Hope Grant aka Envoy erfüllt beide dieser Kriterien. Wenn er live auftritt, umgibt den Rasta-Man eine selbstbewusste Aura, die ihn wie den Boten einer besseren Zeit erscheinen lässt.

Maßgeblichen Anteil am transzendenten Charakter von Enjoys Sound haben seine von viel Soul durchzogenen Vocals, die seine Produktionen prägen. Hier kommt der bekennende Prince-Fan ein ums andere Mal durch. Kein Wunder, dass Stuart McMillan und Orde Meikle, besser bekannt unter dem Pseudonym Slam, Hope Grant im Anschluss an den Release ihres "Alien Raido"-Longplayers, als Lead-Sänger mit auf Tournee nehmen und ihn auch auf ihrem 2004er-Album "Year Zero" zu Wort kommen lassen.

Wie viele seiner Altersgenossen kommt Grant zu Beginn der 90er Jahre mit Dancemusik in Kontakt. Doch der erste Eindruck ist nicht vielverheisend. Für den Liebhaber schwarzer Musik, scheinen House und Techno nicht viel zu bieten zu haben. Das ändert sich, als Grant Releases aus Detroit zu Ohren kommen, wo Leute wie Juan Atkins, Kevin Saunderson, Derrick May und Underground Resistance an ihrer eigenen Definition elektronischer Musik arbeiten.

Nach einem kurzen Zwischenspiel bei Bizarre Inc., die es später als Chicken Lips zu einigem Ansehen in der Szene bringen, beschließt Grant eigene Wege zu gehen. Die ersten Schritte folgen 1994 auf den Independent-Labels Peacefrog und Plink Plonk, wo er unter den Pseudonymen St. Vitus Dance und Urban Groove Alliance veröffentlicht. Im Jahr darauf tritt Envoy Stuart McMillan und Orde Meikle aka Slam, die mit Soma Quality Recordings ihr eigenes Label am Start haben und ständig Ausschau nach neuen vielversprechenden Acts halten.

Daft Punk gehören genauso zu den Entdeckungen von Slam, wie Percy X und eben Envoy, der 1995 mit der "Solitary Mission"-EP seinen Einstand auf Soma feiert. Zwei Jahre später ist Grant, dank der Mithilfe von Carl Cox, der seinen Track "Dark Manoeuvres" auf die "F.A.C.T. 2"-Compilation packt, zum hoffnungsvollen Newcomer aufgestiegen. Flächige Detroit-Strings und ein hypnotischer Groove spülen Envoy in die Cases vieler DJs.

1998 demonstriert Hope Grant auf seinem Album-Debüt, dass er neben rein instrumentellen Dancefloor-Knackern im Stile von "Sexdrive", wie kaum ein zweiter Techno-Produzent auch in der Lage ist seine Stimme einzusetzen, um dunkel atmosphärische Stimmungen hervorzurufen. Eine Tour im Anschluss sowie die ausgedehnte Zusammenarbeit mit Slam für deren Album "Alien Radio" halten Grant für nahezu drei Jahre auf Trab.

2004 erscheint, nach langem Warten, der zweite Longplayer "Shoulder 2 Shoulder", auf dem Envoy technoide Produktion und Songwriting in besonderer Engführung zusammenbringt. Seine souligen Wurzeln klingen hier durch wie nie zuvor.

Alben

Surftipps

  • Soma Records

    Ausführliche Bio samt Diskographie bei Soma Records.

    http://www.somarecords.com/artists/envoy

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