Details

Mit:
Datum: 23. Februar 2002
Location: Metropolis
Grafingerstraße 6
81671 München
Website: Offizielle Homepage des Veranstaltungsorts
Alle Termine ohne Gewähr

Review

laut.de-Kritik

Ein sehr angenehmer Abend mit schwedischem Melancholie-Pop.

Review von Michael Schuh

Manches hat sich nicht verändert. Noch immer steht Eskobar-Sänger Daniel Bellqvist bei einigen Songs am Bühnenrand und schüttelt eine zur Hälfte mit Sand gefüllte Evian-Plastikflasche im Takt. Auch der gesamte Auftritt der schwedischen Popband ist nach wie vor eine durchweg kurzweilige Angelegenheit. Die Band unterstützt ihren wohltuenden Melancholie-Pop zurückhaltend und verhält sich, mit Ausnahme des Bassisten, so symphatisch, dass man sie am liebsten herzen und umarmen will.

Das wollen heute schon entschieden mehr Menschen als noch im Dezember 2000, als die Band einen Day Off der Grandaddy-Support Tour dazu nutzte, in der kleinen Bongo Bar einen Solo-Auftritt zu absolvieren. Dazwischen liegen nicht nur vierzehn Monate, sondern auch das zweite Album "There's Only Now". Ob die anwesenden, zum Großteil weiblichen Fans diese Platte auch besitzen, lässt sich nur vermuten. Auf Eskobar-Konzerten werden nicht lautstark Texte mitgegrölt. Man steht einfach da und sonnt sich im Hallendunkel an der Schönheit der Melodien. Noch dazu sind Sänger Blomqvist und Gitarrist Zäll äußerst ansehnliche Zeitgenossen, deren galante Bewegungen von der weiblichen Anhängerschaft gebannt ins Blickfeld gezoomt wird.

Unsereins verfällt dank des ungelenken, an das Bühnengebaren eines geltungssüchtigen Rockgitarristen erinnernde Dauer-Posings des Live-Bassisten ins Schmunzeln. Viel lieber sähe sich der Mann wohl im Line Up der Hellacopters, auf die jedenfalls der Eskobar-Merchandise-Verkäufer steht. Nur wenige Minuten nach dem Konzert rückt jener in den Mittelpunkt und man wird Zeuge davon, wie perfekt das Konzept Eskobar mittlerweile funktioniert. Scharen von (weiblichen) Menschen umzingeln den Shirtstand und zollen der schlichten Coolness der Band Tribut, indem sie schlicht coole Band-Accessoires kaufen. Irgendwie passt das alles zusammen und die Geste erscheint so schlüssig wie das Entrichten des Eintrittspreises. Ein sehr angenehmer Abend.

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Artistinfo

LAUT.DE-PORTRÄT Eskobar

Für die Herstellung von Öffentlichkeit für zeitgenössische schwedische Popmusik spielten Eskobar keine unerhebliche Rolle. War bis in die späten …