laut.de-Biographie
Estampie
1985 rufen Syrah (Sigrid Hausen), Michael Popp und Ernst Schwindl das Projekt Estampie unter der Bezeichnung Münchner Ensemble für frühe Musik ins Leben. Dank erfolgreicher Konzerte und intensiver Zusammenarbeit gewinnen sie schon zwei Jahre später den internationalen Wettbewerb für alte Musik im niederländischen Amersfoort. Da es nicht nur in Deutschland einen ausgeprägten Markt für mittelalterliche Musik gibt, und da alle drei ein ausgezeichneten Ruf als Musiker haben, erscheint 1990 das Debüt "A Chantar - Lieder der Frauenminne" über das renommierte Klassiklabel Christophorus.
Das nicht weniger interessante "Ave Maris Stella - Marienverehrung im Mittelalter" kommt ein Jahr später heraus. Neben ihrem Engagement bei internationalen Konzerten verwenden sie immer mehr Zeit auf die Produktion von Theatermusik und führen schließlich das "Ordo Virtutum" von Hildegard von Bingen mit über 60 Mitwirkenden auf. Die Aufführung ist recht erfolgreich, jedoch konzentrieren sich Estampie in der Folgezeit zunächst wieder auf das Komponieren neuer Stücke der Mittelaltermusik.
Da sich Michael, Syrah und auch Ernst weitläufig mit Musik beschäftigen, steigen sie ab '93 auch bei dem Mittelalterprojekt Qntal, des Deine Lakaien-Gründers Ernst Horn ein. So spielen sie 1994 "Ludus Danielis - Ein mittelalterliches Mysterienspiel" ein und führen es im folgenden Jahr in Zusammenarbeit mit dem Theater der Klänge im Münchner Prinzregententheater und auch in Düsseldorf auf. Ebenfalls '95 komponieren sie h die Musik zu dem Stück "Krabath" und spielen sie ein. Das Stück und die Musik werden über 40 mal in der Reithalle des Prinzregententheaters aufgeführt.
Mit "Crusaders - Lieder der Kreuzritter" gehen Estampie das nächste Kapitel des Mittelalters an. Inzwischen haben sie sich einen dermaßen gute Ruf erspielt, dass sie im Laufe der Veröffentlichung zweimal durch ganz Deutschland reisen. Neben einer Eigenkomposition, die sie zum Theaterstück "Animal Farm" wieder am Prinzregententheater beisteuern, beauftragt sie das ARD Anfang '97, eine Sendung über die Entstehung des Osterfestes zu produzieren. Im Sommer des Jahres führen sie auf Einladung des Goethe-Instituts, zu den Feiern der europäischen Kulturhauptstadt Thessaloniki in Griechenland "Ludus Danielis - Ein mittelalterliches Mysterienspiel" dort auf.
Die nächste CD Produktion hört auf den Namen "Materia Mystica - Eine Hommage an Hildegard von Bingen" und findet ihre Uraufführung in der ausverkauften Münchner Reithalle. Das Stück zu Ehren des 900. Geburtstages der Frau, wird dort wiederholt aufgeführt, die Karten sind auch mehrmals bis auf den letzten Platz vergeben. Das beeindruckt auch die Stadt München und das Bayrische Staatsministerium für Kultus und Wissenschaft, die Estampie den Auftrag erteilen, ein inszeniertes Konzert zu komponieren und auch aufzuführen. So entsteht 2000 nicht nur das nächste Studioalbum "Ondas - Musik von Troubadours und Flagellanten", sondern auch das erwähnte Stück namens "Zeitenwende".
Die Tour, die sich an die Veröffentlichung von "Ondas" anschließt, dauert bis in das Jahr 2001 hinein. Für ihr nächstes Werk "Fin Amor - Musik zwischen Liebe, Sehnsucht, Leidenschaft und dem rauen Nordwind" greifen Estampie auf die Dienste von Harfenistin Ute Rek zurück, die seit dem Sommer 2002 dem Line-Up angehört. Neben ihr, Syrah, Michael und Ernst sind inzwischen auch der Dudelsackspieler Thomas Zöller und der Percussionist Sascha Gotowtschikow an dem Projekt beteiligt.
Nachdem sie auch "Fin Amor" auf einigen Konzerten live ungesetzt haben, erscheint 2004 "Signum". Die Scheibe beschäftigt sich vom Konzept her mit den apokalyptischen Visionen der Sybilla, einer Seherin aus der späten Antike, die im Mittelalter hohes Ansehen genoss. Musikalisch versorgen Syrah und ihre Begleiter den Hörer wieder mit mittelalterlichen Klängen der Extraklasse, die den Hörer verzaubern und verzücken.
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