laut.de-Biographie
Everything But The Girl
Todd Terrys Remix ihres 1994 veröffentlichten Songs "Missing" bringt Everything But The Girl den kommerziellen Erfolg. Das Popduo aus Tracey Thorn und Ben Watt ist jedoch auch schon zuvor fleißig am Werk und veröffentlicht bis zum Zeitpunkt der Remix-Version sechs Alben - Compilations ausgenommen.
Der Anfang der Band liegt in Kingston Upon Hull, genauer gesagt in den Hallen der University Of Hull. Dort treffen sie im Oktober 1981 aufgrund eines von Watt ausgehängten Inserats aufeinander. Davor sind beide beim Indie-Label Cherry Red unter Vertrag: Thorn mit ihrer Post Punk-Gruppe Marine Girls, die sie mit einer Schulfreundin ins Leben gerufen hat, Watt als Solokünstler.
Zusammen gründen sie 1982 Everything But The Girl. Den Namen entnehmen die beiden, die seit ihrer Begegnung ein Paar sind, dem gleichnamigen Slogan eines Möbelgeschäfts in ihrer Heimatstadt. Zwei Jahre später ist das Debütalbum "Eden" da. Thorn und Watt kombinieren Pop, Jazz und Bossa Nova zu Sophisti-Pop, im Mittelpunkt immer Thorns Stimme. Watt singt nur auf "Tender Blue" und "Soft Touch".
Mit "Love Not Money" setzen sie 1985 ihre Reise fort und nähern sich musikalisch The Smiths an. Das ist wenig verwunderlich, bedenkt man folgende Aussage Thorns im CMJ New Music Monthly Magazin: "Ben hatte mit Johnny Marr angefangen, Gitarren zu kaufen und wollte eine E-Gitarren-Platte machen." In den nächsten sieben Jahren erscheinen vier weitere Alben, eine Pause gönnen sie sich nicht.
1992 erkrankt Watt an einer seltenen Autoimmunerkrankung und kommt dem Tod nahe, erreicht nach einer Behandlung aber eine vollständige Genesung. Vier Jahre danach publiziert er die Biographie "Patient", in der er seine Erlebnisse verarbeitet. Im gleichen Jahr veröffentlichen er und Thorn "Walking Wounded", das einen Wandel einläutet: Elektronische Sounds bilden von nun an den Kern ihrer Musik.
Zwischen den Releases singt Thorn auf Massive Attacks Track "Protection", der 1995 auf Platz zwei in den Hip Hop und R'n'B Single-Charts landet. "Walking Wounded", Everything But A Girls erstes elektronisches Werk, charakterisiert Watt als "echte Hinwendung zu einer neuen Welt, aber auch eine Wiederentdeckung von Kernideen. Es fühlte sich an wie 'Eden', das am Computer gemacht wurde", beschreibt er es im CMJ Magazin. Die Neuausrichtung der Band kommt gut an, "Walking Wounded" hält sich 32 Wochen in den britischen Charts und erzielt eine Platin-Auszeichnung.
Nach "Temperamental" (1999) legt die Formation auf unbestimmte Zeit eine Pause ein. Das Ehepaar verbringt unterdessen Zeit mit seinen drei Kindern - 1998 bringt Thorn Zwillinge zur Welt, 2001 bekommt sie einen Sohn. Ganz ohne Musik geht es aber doch nicht, in ihrer Auszeit veröffentlicht sie vier Soloalben, Watt drei.
Im November 2022 gibt Thorn über Twitter bekannt, dass
Everything But The Girl ihre gemeinsame musikalische Arbeit wieder aufnehmen und im Frühling ein neues Album erscheint. Ende April 2023 schreiben sie mit "Fuse" ihre Bandgeschichte nach 24 Jahren weiter.
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