laut.de-Biographie
Four Year Strong
Um die Jahrtausendwende, noch bevor Metalcore und Pop-Punk die großen Bühnen erobern, formiert sich in Worcester in Massachusetts ein Highschool-Trio, das später genau in diesen Genres zu Hause sein wird. Das Line-Up komplettiert allerdings erst Bassist Joe Weiss.
Nach den ersten Gehversuchen auf der EP "The Glory" von 2003 erblickt zwei Jahre später Studioalbum Nummer eins, "It's Our Time", das Licht der Welt. Noch auf Selbstfindungstour, schwimmen die Amerikaner zu dieser Zeit mit der Masse an Emo-Bands.
Der raue Demo-Sound, die jugendlich zweifelnden Vocals und der melancholische Unterton orientieren sich an Silverstein, The Used oder Taking Back Sunday. Mehr in Richtung Gute-Laune-Punk geht es, nachdem Keyboarder Josh Lyford einsteigt.
"Rise Or Die Trying" verinnerlicht das 2007 schon im Titel. Auch die Songs transportieren nun dank Geklimper mehr Witz und Aufbruchsstimmung. Dass Four Year Strong das Leben leicht und sich selbst nicht zu ernst nehmen, wird spätestens 2009 mit "Explains it All" deutlich: ein Cover-Album, das sich nicht scheut Alanis Morissette oder Third Eye Blind mit heavy Pop-Punk neu zu interpretieren.
Gewagt, aber gekonnt, machen die fünf Jungs damit auf ihren doch recht einzigartigen Stil aufmerksam. Metal- und Hardcore-Elemente mit den Sonnenstunden des Pop-Punk in Einklang zu bringen: Diese Idee hatten bisher nicht viele. Einzig A Day To Remember melden, allerdings sehr viel rabiater, ein ähnliches Patentrezept an.
Inzwischen haben Four Year Strong ihren Stil gefunden. Das merkt man "Enemy Of The World" an, das 2010 in den US-Charts einschlägt und ihnen den Durchbruch beschert.
Ständige Rhythmuswechsel, fetzige Melodien und jede Menge Vorwärtsdrang zeichnen die neuen Kompositionen aus.
Gerade in Fahrt gekommen, trennt sich die Gruppe nur ein Jahr später von Keyboarder Lyford. Die Suche nach der inneren Mitte beginnt erneut. 2011 erscheint "In Some Ways, Shape or Form" und driftet in Richtung Alternative-Rock ab.
In der Hoffnung, den alten Geist neu zu entfachen, legen Four Year Strong 2013 eine kreative Pause ein. Siehe da: 2014 erscheint die EP "Go Down In History", die genau dort anknüpft, wo "Enemy Of The World" ausgeklungen war. Pop-Punk mit Energieüberschuss, so lautet die Devise.
Als Ausdruck der geglückten Selbstfindung folgt kurz darauf das selbstbetitelte "Four Year Strong" über Pure Noise Records. Wenn auch ohne Keyboard-Einflüsse, hat die Band die gut gelaunte Härte vergangener Tage wiedergefunden.
In Europa fliegen sie nach wie vor etwas unter dem Radar. Dabei haben Four Years Stong als eine von wenigen Truppen das Potenzial, nostalgische Blink 182-Gefühle hervorzuholen und sie in eine härtere Gangart zu überführen. Das beweist "Brain Pain" 2020 eindrucksvoll. Wer Pop-Punk mag, kommt um Four Year Strong nicht herum.
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