laut.de-Biographie
Haelos
Clever kombiniert ist mehr als halb gewonnen, weiß der Kenner des postmodernen Pop. Drum puzzelt das Londoner Trio HÆLOS 2014 zusammen, was bisher noch nicht zusammengehörte: 90er-Trip Hop und melancholischer Indiepop feiern Liaison.
Tatsächlich zählen die Londoner Lotti Benardout, Arthur Delaney und Dom Goldsmith zu den wenigen Bands, deren Musik sich anhand zweier Referenzpole treffend beschreiben lässt. HÆLOS bekennen sich klar zu ihrer Liebe zu Massive Attack bzw. Portishead, den größten Aushängeschildern des Trip Hop, sowie zu ihrem Faible zum dunklen Sadpop von The XX.
Dementsprechend leicht ist die Klangformel zu lösen. Der harmoniesingende Dreier mit dem hippen Lateiner-Æ aktualisiert den coolen 90er-Sound. Als ließen Portishead endlich mal die Sonne rein, als wäre Nettigkeit bei Massive Attack plötzlich zum erstrebenswerten Soundziel geworden oder als täten The XX etwas mehr Capsaicin ins Chili. HÆLOS sind die goldene Mitte eines geschlossenen Kreises. Sie selber nennen das Ergebnis "Dark Euphoria".
Quasi qua Logik hört ihr Debütalbum beim hochrenommierten Indie Matador auf den Namen "Full Circle". Der Weg zu den Indiedarlings des Frühjahrs 2016 wiederum ist schnell erzählt. Alle drei leihen ihre Stimmen bzw. Produzentenskills schon einige Jahre diversen anderen Projekten, bis Sängerin Benardout einem Track von Goldsmith ihre Hintergrundstimme leiht. Delaney zieht zu jener Zeit in dieselbe Gegend wie Goldsmith. Das kreative Aufeinandertreffen resultiert im Upload des Stücks "Dust" Ende 2014.
Die Blogosphäre bekommt Wind und multipliziert die Reichweite des Songs. Darauf folgt Airplay in den Entdeckerformaten auf BBC Radio 1 und die "Earth Not Above"-EP erscheint. HÆLOS sind von der raschen Aufmerksamkeit scheinbar ganz überrascht, denn Pressefotos haben sie da noch gar nicht. Nichtsdestotrotz setzen im Sommer zwischen diversen Festivalauftritten die Arbeiten für die LP-Premiere ein.
Beim Songwriting greifen HÆLOS auf rein analoges Studioequipment zurück. Soundschmied Goldsmith erläutert: "Du fängst an und bist total überwältigt von der riesigen Anzahl an Software-Synthesizern und Presets. Dann merkst du aber schnell, dass dieses Auswahl für dich irrelevant ist. Wenn du Sounds nicht selbst von der ersten Idee bis zur Vollendung formst, ist es nicht deins, es gibt keine Verbindung."