laut.de-Biographie
Harmonic 313
Der Brite Mark Pritchard ist einer der umtriebigsten Produzenten elektronischer Clubmusik auf den britischen Inseln. Bis ins Jahr 1991 reichen seine ersten Tracks zurück. Für seine Veröffentlichungen nimmt Pritchard regelmäßig neue Pseudonyme an.
Das Bekannteste ist sicherlich sein Technoalias Link, unter dem er zusammen mit Tom Middleton Mitte der 90er Jahre auf Warp Records wegweisende Minimaltracks wie "Amenity" und "Arcadian" veröffentlicht. Partner der Wahl ist Middleton auch bei den Projekten Global Communication, Reload und Jedi Knights, die in den 90ern eine Reihe von klassischen Clubtracks auf der Habenseite vorweisen können.
Die erste Leidenschaft für Musik entzünden bei Mark Pritchard die 2-Ton- und Ska-Welle Anfang der Neunziger sowie Retro-Science Fiction-Filme. Später steigen Indiebands wie Sonic Youth, My Bloody Valentine, The Pixies und The Smiths in den Rang von maßgeblichen Einflüssen auf. Sie werden Ende der 80er Jahre durch Detroit Techno und House-Produktionen aus New York abgelöst. Eine Prägung, die sich auch in den folgenden Jahren als äußerst wirkungsmächtig erweisen sollte. Anfang der 90er Jahre beginnt Pritchard zuerst mit dem DJ-ing, kurz darauf produziert er auch eigene Tracks.
Bei einem seiner Gigs lernt er Tom Middleton kennen. Die beiden Musikfreaks kommen ins Gespräch und merken schnell, dass die Chemie stimmt. Gemeinsame Studiosessions, die unter den Projektnamen Global Communication und Jedi Knights ihren Weg in die Plattenläden finden, sind die logische Folge. "76:14", das zweite Global Communication-Album aus dem Jahr 1994, wird vom der britischen Zeitung Guardian zum besten Ambient-Album der 90er Jahre erklärt. Damals stehen Global Communication auf einer Stufe mit Aphex Twin, The Orb und Future Sound Of London.
1997 endet die Zusammenarbeit mit Tom Middleton. An seine Stelle tritt wenig später Dave Brinkworth, den Pritchard während seiner Zeit in Cornwell über einen gemeinsamen Freund kennenlernt. Zusammen rufen Brinkworth und Pritchard das Projekt Harmonic 33 ins Leben. Wesentliche Einflüsse kommen aus Drum'n'Bass und Hip Hop. 2002 erscheint das erste Album "Extraordinary People". Drei Jahre später folgt dann "Music For Film, Television And Radio Volume 1", das Pritchard bei traditionsreichen Label Warp Records unterbringen kann.
Als absoluter Soundprofi sind auch die Remixe von Marc Pritchard gefragt. Allerdings gibt er nur wenigen auserwählten Künstlern die Ehre, ihre Tracks im Remix zu veredeln. Zu den Glücklichen gehören unter anderem Aphex Twin, The Orb, Leftfield, Nightmares On Wax, Slowdive und The Beloved. Seine eigene Liste von Produzenten, bei denen er gerne Remixe seiner eigenen Tracks in Auftrag geben würde, ist nicht minder erlesen und bezeugt zugleich Pritchards große Leidenschaft für Detroit Techno. Ganz oben finden sich Namen wie Carl Craig, Underground Resistance, Anthony Shakir und Dabrye.
2007 eröffent sich der umtriebige Brite mit Harmonic 313 [sic] eine neue Spielwiese. Stilistisch vermischt Pritchard hier House, Detroit Techno und Hip Hop. Die Wertschätzung für Produzenten wie Moodyman und Theo Parrish schwingt in den Tracks deutlich mit. In der Folge ist Marc Pritchard einmal mehr mit Releases bei Warp zu Gast, wo sich im ausgehenden Jahrzehnt auch Flying Lotus mit einem ähnlich hybriden Genremix austobt.
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