laut.de-Biographie
Harvey Lindo
Dominic Jacobson, der Mann hinter dem Pseudonym Harvey Lindo, dürfte dem einen oder anderen auch als Modaji bekannt sein. Jene Musikkenner, die einen deepen Sound zwischen Broken Beat und Future-Jazz bevorzugen. Bereits in jungen Jahren hüpft Jacobson im Zimmer seines Bruders zu den Klängen des Tom Tom Clubs, Roy Ayers, Salsoul , zu Funk, Boogie und 70er R'n'B umher. Manchmal ist auch ein wenig Rock dabei.
Später erweitern Hip Hop und Electro seinen musikalischen Horizont. Zusammen mit seiner Crew breakt Jacobson in der U-Bahnstation von Uxbridge, um sich vom ertanzten Geld Klamotten, Platten und alles, was ein B-Boy eben so braucht, kaufen zu können. Er beginnt als DJ aufzulegen und baut seine Plattensammlung aus.
Ein paar Jahre später tut Jacobson sich mit der Restless Soul Crew in Ladbroke Grove zusammen. Er teilt sich eine Wohnung mit Phil Asher. In derselben Straße wie die beiden wohnt außerdem Orin Walters von Bugz In The Attic. Man hat wohl reichlich Spaß beim gemeinsamen Abhängen. Jacobson kauft sich dann das passende Equipment, um selbst Musik zu produzieren. Er programmiert Beats und lernt außerdem Keyboard zu spielen.
Ein an das Label Laws Of Motion gesandtes Demo mit einer Reihe von Hip Hop-Beats bringt Jacobson schließlich einen Plattendeal ein in dessen Rahmen unter dem Pseudonym Modaji mehrere Singles und EPs sowie zwei Alben ("Pre-Sets" (2002) und "Modaji" (2000)) erscheinen. Singles wie "Outboard Jeopardy" oder "End Zones" (beide 1998) finden großen Anklang bei Gilles Peterson, Ashley Beedle, Derrick May und anderen.
Es folgen zahlreiche Veröffentlichungen und Remixe (für United Future Organization, Ursula Rucker) für Labels wie Compost Records, Talkin Loud, Ubiquity, K7 Records oder Yellow Productions. Der Name Modaji und sein vielseitiger, stilistisch nicht festgelegter Sound machen die Runde.
Jacobson bekommt nun verstärkt Anfragen für Auftritte in Clubs wie dem Londoner Fabric, Mojo in Hamburg oder Rex in Paris. Er spielt in den Metropolen Detroit, Tokyo, Mailand und Singapur. Auch beim Drum Rhythm-Festival in Amsterdam sowie bei Big Chill in England steht er auf der Bühne. Darüber hinaus geht er mit Zero 7, Jazzanova, King Britt, Bugz In The Attic auf DJ-Tour. Daneben findet Jacobson noch die Zeit 2003 die Compilation "Excursions" zusammen zu stellen.
Im Zuge des wirtschaftlichen Niedergangs von Laws Of Motions und dem Ideal-Vertrieb geht auch sein Label Super8 Records im Jahr 2000 baden. Um seine Familie ernähren zu können, nimmt er kurzfristig eine Stelle beim Sony-Konzern an. Dort arbeitet Jacobson als Editor für Musik und Video sowie im technischen Support.
Doch ein paar nach Japan geschickte Demos voll mit Hip Hop- und Soul-Klängen bringen den Stein wieder ins Rollen. Jacobson bekommt dort einen Plattenvertrag bei Planet Groove, die im Sommer 2005 in Japan das Album "Kid Gloves – A Modaji Long Player" unter seinem Pseudonym Harvey Lindo veröffentlichen. Anfang 2006 übernehmen Compost Records dann den Release für den Rest der Welt.
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