laut.de-Kritik
Ein Leben zwischen Luzern und Amsterdam.
Review von Kai ButterweckDie Gegend rund um den Vierwaldstätter See gehört mit zum Schönsten, was die Schweiz landschaftlich zu bieten hat. Nicht umsonst gehört das Bild des majestätischen Pilatus zu den beliebtesten Postkartenmotiven. Auch Priska Zemp alias Heidi Happy schätzt die naturbelassene Idylle ihrer Heimat.
Die junge Sängerin zählt seit Jahren zu den Aushängeschildern der Musikszene der Zentralschweiz. Auch auf ihrem mittlerweile fünften Album "Golden Heart" lässt es sich die Songwriterin nicht nehmen, das ein oder andere Heimat-Fähnchen zu schwingen. Doch mit ausnahmslos fröhlichem Gepfeife, gepaart mit hölzernem Gebläse ("Whistle Song") sowie tiefenentspannten Wald- und Wiesen-Soundscapes ("In The Garden") lockt man keine internationalen Blicke nach Luzern.
Dessen ist sich Heidi Happy bewusst. Und so lugt die Sängerin wieder selbstbewusst und neugierig über den Tellerrand. Und nach hunderten Konzerten in Zürich, New York, Hamburg oder Vancouver hat die seit Jahren zwischen Luzern und Amsterdam pendelnde Singer/Songwriterin Sängerin auch den Dreh raus. Die richtige Mixtur ist das Geheimnis, wenn es um gute Songs geht.
Ein bisschen Soul, angereichert mit kessen Rhodes-Piano-Einschüben ("Ding Ding"), reichlich Atmosphärisches umhüllt von detailverliebt arrangiertem Prunk und Protz ("Down Town") oder hüftschwingender Elektro-Pop ("Du Da, Ich Da") – dazu eine Extraportion High-End-Glamour ("High Wave"), dazwischen noch einige Ruhe-Oasen ("Welcome Back", "More And More", "Maintenant"): Heidi Happy tanzt auf vielen Hochzeiten, ohne dabei ihre Authentizität und Eigenständigkeit zu verlieren. So gehts!
Noch keine Kommentare