laut.de-Kritik
Gelegenheit macht Liebe - und manchmal auch Musik.
Review von Dani FrommGelegenheit macht Liebe - und manchmal auch Musik. Unterwegs als Akustik-Act im Vorprogramm von Martin Jondo, nutzen Jahcoustix und Kollegen sonnige Nachmittage zum Jammen. Für die Konsequenz, aus den so entstandenen Songs eine luftige Sommerplatte zusammenzuschrauben, darf man als Hörer getrost dankbar sein.
Outsideplayers - der Name umreißt das Programm: Was draußen erdacht, wurde letztlich auch im Freien aufgenommen. Entsprechend sparsam gestaltet sich die Instrumentierung. Gitarre, Keyboards, Percussion, dazu Gesang von Jahcoustix, Olivia und Miss Flint: Mehr braucht es gar nicht, um stimmungsvolle, von Reggae und Soul inspirierte Nummern zu schaffen.
Den Vorwurf, es schleiche sich zuweilen ein Gefühl der Harmlosigkeit ein, möchte man ebenso entspannt beiseite wischen wie den Umstand, dass in den Texten vielleicht die ein oder andere Phrase zu viel gedroschen wird. So lange die Resultate von Spaß an der Freude und purer Hingabe künden, pfeift man doch gerne mal auf den revolutionären Ansatz.
Statt Umsturz predigen Jahcoustix & Co. Gelassen- und Bescheidenheit, Geduld und Vertrauen auf den alles umfassenden Groove. Die Interaktion zwischen den beteiligten Musikern funktioniert dabei ebenso reibungslos, wie sich Lead- und Backingvocals die Bälle zuspielen. Der Sessioncharakter bleibt den Aufnahmen vollständig erhalten.
Scheinbar ohne jede Anstrengung erwächst ein angenehmes, überaus stimmiges Gesamtbild, das Platz für verschiedenste musikalische Ansätze bietet. "Greetings" baut auf traditionellen Reggae. In "No Garden Eden" verrät der Rhythmus Spuren von Dancehall. Geriete "Don't Worry" eine Spur schneller, man hätte es mit einer lupenreinen Ska-Nummer zu tun. Hüpfend uns fröhlich gestaltet sich in "Music" die Liebeserklärung an ebendiese.
Der Soul kommt ins Spiel, wenn sich die Stimmen in "Come In My World" zu einem klassischen Duett aufschwingen oder wenn "Soulpower", ehe es in geradezu Marley-eske Strukturen kippt, Erinnerungen an Ben E. Kings "Stand By Me" weckt. Das Stück fängt den Zauber einer verträumt-verwehten Sommernacht ein, Mondlicht und zirpende Insekten inklusive.
"At the end of the day we all just wanna be happy." Wie wahr. Betrachtet man die Einfachheit der erteilten Ratschläge für ein glücklicheres Leben, fragt man sich schon, um was für eine dämliche Brut es sich bei dem ewig unzufriedenen Menschengeschlecht eigentlich handeln muss. Also, ab in die Sonne, Volk! Die guten Vibes kommen dort offenbar ganz von alleine.
13 Kommentare
keine wertung? zeigt bei mir leere kästchen an.
@Wombaz (« keine wertung? zeigt bei mir leere kästchen an. »):
Bei mir auch.
.
3/5
sollte man jetzt wieder sehen.
technische aufmüpfigkeiten.
durfte den Burschen mal live im Jugendhaus erleben, fand die Vorband zwar cooler, aber der hats schon drauf.
und wer war dat? also die vorband?
keine ahnung, das ist ein paar Jahre her, hab keinen Flyer mehr von dem Abend, aber da ging mehr mit Band und so...