laut.de-Kritik
Angst essen Seele auf.
Review von Hannes Wesselkämper2005 fand der englische Heulbarde James Blunt mit seinem Debütalbum "Back To Bedlam" und dem Dauerbrenner "You're Beautiful" die Radio-Weltformel, die uneingeschränktes Airplay einbringt. Auf dieses Wissen greifen er und die Musikindustrie seitdem immer wieder zurück, um sich an Belanglosigkeit übertreffende Tonträger herauszubringen.
"Some Kind Of Trouble" versteht es jedenfalls, den im Titel benannten Ärger weiträumig zu umschiffen. Jeder Song folgt der Devise "Wer nichts wagt, der gewinnt". Die Angst, etwas falsch zu machen, jemand auf den Schlips zu treten, ist beinahe greifbar. Die Musik muss so unaufdringlich sein, dass man sie zum Bügeln im Hintergrund dudeln lassen kann und dabei nichts Relevantes verpasst.
Blunt besingt Frauen und Sonne – und Frauen. Bei Zeilen wie "I'm a boy, she's a girl / we're all doing this around the world" ("Turn Me On") kann man schon mal ein paar Songs wegdösen.
Elaborierte Texte verjagen ja eh nur die Zuhörer und so bekennt Herr Blunt in "I'll Be Your Man" auch ganz offen: "Everything that I'm trying to say / just sounds like a worn-out cliché". Quod erat demonstrandum.
Während der Sänger im Interview mit laut.de noch von rockigen Gitarren und tollen Live-Songs schwärmte, sucht der Rezensent diese jetzt vergeblich. Den Schlagzeuger kann man nur auf langsam oder schnell stellen und die Gitarre klingt ungefähr so rockig wie ein neunjähriges Pink-Double bei der Mini Playback Show.
Wie aus den Songs quillt auch aus dem Video zu "Stay The Night" ein hohles Klischee nach dem anderen. "Ich stehe total auf Surfen, deswegen wollten wir dieses Kalifornien-Surfer-Leben einfangen. Ich durfte im Video aber leider nicht surfen", beschreibt Blunt die Entstehung des Clips. Man muss fast hoffen, dass er bei "Some Kind Of Trouble" auch nicht mehr zu sagen hatte.
21 Kommentare
@laut.de (« Den Schlagzeuger kann man nur auf langsam oder schnell stellen und die Gitarre klingt ungefähr so rockig wie ein neunjähriges Pink-Double bei der Mini Playback Show. »):
Made my day
puh, ich weiß ja gar nicht ob ich das sagen darf ohne erschlagen zu werden, aber die zwei vorherigen james blunt alben habe ich mir schon ganz gern angehört. irgendwie hatte diese art des singer-songwriter-tums einen gewissen charme für mich. insofern werd ich mir das neue album auch mal anhören. scheint mir eher wie die typsche trotzkritik zu sein. mit monster magnet und warpaint passt es nur irgendwie überhaupt nicht in meine momentane playlist ^^
neee, geht gar net
@evil..... Miley Cyrus und Rihanna sind auch belanglos und völlig indiskutabel.
Blunt hat ja 2 recht gute Alben gemacht , nur wiederholt er sich hier und das wird auf Dauer langweilig wenn nicht mal was neues passiert.
Kein Mut zum Risiko , trotz guter Stimme !
boah wie die reviews immer grottiger werden.
von dieser miserablen top 25 cover song liste, wo die hälfte der cover wirklich gut sind, mal abgesehen.
@placebo (« das album hab ich nach 5- 6 tracks ausgemacht , klingt völlig seelenlos, absoluter einheitsbrei. ich denke das chartmässig nicht mehr funktionieren wird und James Blunt bald von der Bildfläche verschwunden sein wird.
dem hab ich eigentlich mehr zugetraut da die beiden vorgänger jetzt nicht so schlecht waren , aber dieses hier ist grade mal * stern wert. »):
Stimmt da Bands und Künstler die nicht in den Charts plaziert sind nie und nimmer überleben können o_O