laut.de-Kritik
Einer der derzeit gefragtesten DJs im Mix.
Review von Daniel StraubMit dem Engländer James Holden gibt sich einer der derzeit gefragtesten Discjockeys auf britischen Label Resist Music die Ehre. Wie in der Vergangenheit schon Erol Alkan, so hat man auch Holden gleich zwei Silberlinge Zeit gegeben, sich am Mischpult auszuleben.
Zeit die der Border Community-Chef bestens zu nutzen weiß, wie allein schon der Blick auf die Tracklist deutlich macht. Doch Holden besticht nicht nur mit einer geschmackvollen Auswahl der Tracks, sondern auch mit feinem Sinn für Dramatik.
Das wird niemanden erstaunen, der den Werdegang des Engländers in den vergangenen Jahren ein wenig mit verfolgt hat. Schließlich hat er als Chef und A'n'R seines Labels Border Community einige der wichtigsten Produktionen der vergangenen Jahre maßgeblich mit zu verantworten.
Mit einer sicheren Hand für neue Sounds und fluffige Arrangements hat er uns Perlen wie Nathan Fakes "The Sky Was Pink" oder seine eigenen Hitsingle "Break In The Clouds" beschert. "At The Controls" setzt jedoch vor allem Schwerpunkte abseits seines eigenen Labels.
Zwar dürfen mit Petter und Nathan Fake zwei altgediente Border Community-Acts ran. Und auch sein neues Signing Lazy Fat People, hinter dem sich die beiden talentierten Lausanner Produzenten Raphael Ripperton und Mirko Loko verbergen ist mit der schönen Nummer "Big City" vertreten. Während der übrigen Spielzeit zeigt Holden jedoch, was er außer seinen selbst verlegten Sachen gerne auf die Plattenspieler legt beziehungsweise in die CD-Spieler steckt.
Im Gegensatz zu früheren Mix-CDs fällt James Holdens Trackauswahl überwiegend minimal aus. Kaum eine Spur von den neo-trancigen Sounds, die er mit seinem Label Border Community zum Markenzeichen erhoben hat.
Stattdessen überwiegen dunkle Klänge wie sie in den Studios von Aphex Twin, Plastikman oder Kate Wax entstehen. Am Ende der ersten CD überrascht Holden gar mit der Nummer "Rivers Of Sand" des österreichischen Experimental-Elektronikers Fennesz. Mit Sicherheit keine alltägliche Wahl.
Der zweite Mix dokumentiert Holdens Hochachtung für die Produktionen von Aphex Twin, der gleich mit zwei Tracks vertreten ist. Mit der Genferin Water Lilly, Kalabrese und oben bereits erwähnten Lazy Fat People ist das Techno-Land Schweiz außerdem stark auf der zweiten Hälfte von "At The Controls" vertreten. Die gibt sich insgesamt deutlich Elektro-angehauchter als die erste CD und greift gegen Ende noch einmal den Plastikman-Track "Cor Ten" auf, den Holden bereits zu Beginn einmal gespielt hat.
Über die volle Spielzeit zeigt "At The Controls" einen James Holden, der sich als vielseitiger DJ und Produzent der Welt präsentiert. Scheuklappen sind seine Sache nicht. Nicht umsonst zieren seinen Remix-Katalog so illustre und unterschiedliche Namen wie New Order, Britney Spears oder Depeche Mode.
Bewahrt sich James Holden seine Unbeschwertheit und Neugierde, dann ist in Zukunft noch viel von dem Engländer zu erwarten, ganz gleich ob im Studio oder am Mischpult.
7 Kommentare
Proben ?
yo, hab's freitag geholt (james holden)... wat für'n teil. best dj mix ever (momentan) !!!!!11
Direkt der Anfang ist schon mal dick von Massive Attack (No Protection - Trinity dub (Three))...:koks:
Geil.
edit: eher von Mad Professor, oder?
nice one bis jetzt
platte ist vorgemerkt
Himself könnte grundsätzlich meine Beiträge genauer lesen.
Aber sehr fett, danke.
@himself (« achja, die balance 005 ist auch unfassbar. »):
hehe ich wollt schon meinen. das ding find ich tatsächlich noch nen zacken schärfer.
aber darüber das holden schon mal nen chefsessel im elektroolymp sicher hat, brauch man wohl auch nicht weiter zu diskutieren.
gehört jedenfalls in jedes vernüntige cd regal