VÖ: 13. Oktober 2017 (Grand Hotel Van Cleef) Rock, Alternative
"All ihr homophoben Vollidioten, all ihr dummen Hater / All ihr Forums-Vollschreiber, all ihr Schreibtischtäter / All ihr miesen Kleingeister mit Wachstumsschmerzen / All ihr Bibel-Zitierer mit euer'm Hass im Herzen / All ihr Funktionäre mit dem gemeinsamen Nenner / All ihr harten Herdentiere, all …
Sie können auf jeden Fall einen erstklassigen Song über die aktuelle Flüchtlingsthematik schreiben, ohne das diese darin auch nur einmal explizit erwähnt wird. Sich da über den Döner aufzuregen ist schon extrem nerdig. In etwa so wie die Anmerkung, dass man im Weltall ja garkeine Geräusche hört, während man einen Star Wars Film sieht.
Promotexte zerflücken und ansonsten sich für einen goßen Journalisten halten, ein Satz reicht um Sven zu beschreiben. Keine Kunst, klar, aber näher an der Wahrheit als die Rezi hier oben. Fantasie geht ihm gänzlich ab, fehlt ihm wohl die Frau die singt.
Man hat es halt nicht leicht in der deutschen Musiklandschaft. Fabriziert man belanglosen Pop, wie die ganzen Giesingers, Forsters, Bendzkos & Co. wird man - zurecht - für das sinnleere Konsensgeseier kritisiert, bezieht man klar Stellung, und versucht am Besten noch einfache Antworten auf komplexe Fragen in seinen Texten zu umschiffen, dann ist man "verkrampft und verschwurbelt".
Bin nie so wirklich warmgeworden mit Kettcar, aber schlecht/schlimm geht dann wohl doch anders. MMn tolles "Gegen"Beispiel sind/waren die grandiosen "Muff Potter", besonders in ihrer späteren Phase. Die haben nicht viel falsch gemacht - textlich intelligent Themen abgedeckt, dabei aber weder plakativ noch zu abgehoben.
Ich glaub zudem ja auch, dass wenn einige User hier im Fremdsprachenunterricht besser aufgepasst hätten, und auch in ihrer Freizeit ab und zu mal das Wörterbuch konsultiert hätten, ihr Urteil über die lyrischen Ergüsse ihrer auf kiswahili oder englisch singenden Lieblingsband anders ausfallen würde
Mutter greifen etwa gelungen gesellschaftliche Probleme auf, in dem sie auch mal eine andere Perspektive einnehmen und in die Köpfe der Leute schauen, die gewisse Vorurteile hegen. Ihre Gedankengänge schreiben sie in einfachen Worten nieder und stellen sie somit bloß.
Weiterhin haben Klez.E kürzlich eine gelungene düstere und politische Bestandsaufnahme veröffentlicht, die zwar höchst poetisch und metaphorisch daherkommt, aber nie zu verschachtelt.
Englischsprachige Bands höre ich nicht unbedingt primär wegen den Lyrics, doch wenn mir die Texte zu eindimensional und oberflächlich sind, kann das durchaus für eine Band ein Ausschlusskriterium sein, mir die unbedingt nicht mehr geben zu müssen.
Muss ja sagen, dass ich die "moderne Punkbewegung" um (allen voran) Turbostaat, Captain Planet, Love A, Duesenjaeger, usw. ziemlich spannend finde. Außerdem gibt's noch einige Bands wie Herrenmagazin oder Trümmer, die ordentliche Musik machen. Und um nicht zu vergessen: The Intersphere. In Klez.e habe ich vor kurzem auch reingehört, kann einiges.
Die aktuelle deutsche Musikszene hält schon einiges parat, die bekommen nur weder Aufmerksamkeit noch Airtime, damit die Giesingers, Bendzkos und Goldfriedas dieser Welt die Massen einlullen können. Kettcar würde ich da gar nicht als Negativbeispiel anbringen, erwarte von denen weder Innovation, aber auch keine Komplettausfälle. Wobei Sommer '89 verdammt gut finde, trotz Döner-Anachronismus.
Ich stimme der Rezension zu. Thematisch weitaus besser als "Zwischen den Runden", aber musikalisch leider nicht besonders ausgereift. Wenn schon in die ...But Alive-Themtaik eingestiegen wird, wäre eine gewisse Referenz in musikalischer Hinsicht interessant gewesen.
Zugegeben, Kettcar fand ich auf Albumlänge immer eher anstrengend. Jedoch haben die es immer geschafft, mich mit einigen Stücken richtig zu packen: das war (und ist) "An den Landungsbrücken raus", "Geringfügig, Befristet, Raus" und "Schrilles, Buntes Hamburg". Und mit "Sommer '89 (Er schnitt Löcher in den Zaun" haben Kettcar einen so aktuellen und lyrisch äußerst gelungenen Song geschrieben, wie lange nicht mehr. Ich wünsche mir, dass dieser Song im Radio läuft - denn damit kann man Menschen erreichen, die sonst Ketcar nicht kennen, und diese zum "Nachdenken anregen", wie so schön heißt. Schade, dass das Album diese hohe Qualität nicht durchhält.
Wertung: Sommer '89 (Er schnitt Löcher in den Zaun): 5/5 Album: 3/5.
"Comeback" mit e, übrigens. Wollte das nur gesagt haben. Wieso lebe ich überhaupt noch etwas auf laut.de? Hier wird immer nur gehatet, da kann man ja nichts erwarten.
Ja, was erwarten wir von Kettcar 2017? Ich mit Sicherheit weniger als der Rezensent. Dass die Texte einen Hörer politisch umstimmen könnten? Sicherlich nicht. Weder heute noch damals (als alles besser war). Etwas entspannter rangehen, dann bekommt das Album auch seine vier verdienten Sterne. P.S. Die Dönerstelle hat mich auch stutzig gemacht. Sehr nett, dass der Rezensent sich da ins Zeug gelegt und nachgefragt hat. Aber auch hier gilt: Es gibt Wichtigeres als Wiebusch & Co in diesem Punkt zu überführen.
"All ihr homophoben Vollidioten, all ihr dummen Hater / All ihr Forums-Vollschreiber, all ihr Schreibtischtäter / All ihr miesen Kleingeister mit Wachstumsschmerzen / All ihr Bibel-Zitierer mit euer'm Hass im Herzen / All ihr Funktionäre mit dem gemeinsamen Nenner / All ihr harten Herdentiere, all …
Die Döner-Anekdote drückt exakt das aus, was an Kettcar scheiße ist. Ganz viel Wollen, ganz wenig Können. Next.
Sie können auf jeden Fall einen erstklassigen Song über die aktuelle Flüchtlingsthematik schreiben, ohne das diese darin auch nur einmal explizit erwähnt wird. Sich da über den Döner aufzuregen ist schon extrem nerdig. In etwa so wie die Anmerkung, dass man im Weltall ja garkeine Geräusche hört, während man einen Star Wars Film sieht.
schreib mal nen song und schick mir den link, bin gespannt, was kommt
Meine Aussage war nicht wörtlich zu verstehen.
@Alinchen bin gespannt wie viele Songs die Laut Redaktion schon rausgehauen hat? Und schreiben dürfen die trotzdem was sie wollen
nicht schlecht das Album, vor allem die ersten Tracks. 3,5/5.
Schaut euch mal die neue Kronos Quartett an, die ist richtig stark.
Promotexte zerflücken und ansonsten sich für einen goßen Journalisten halten, ein Satz reicht um Sven zu beschreiben. Keine Kunst, klar, aber näher an der Wahrheit als die Rezi hier oben. Fantasie geht ihm gänzlich ab, fehlt ihm wohl die Frau die singt.
Ich finde die Platte bei weitem besser als „Zwischen den Runden“ . Vor allem wieder etwas schneller und gitarrenlastiger.
Klingt wie alter BRD-Rock aus den 80ern.
Ne, klingt wie ein vertontes Gemeinschaftskunde-Referat. Bemüht, zu bemüht.
Dieser Kommentar wurde vor 7 Jahren durch den Autor entfernt.
Deutschrock für das Soziologiestudentenseminar.
Dann schraub halt weiter an deinem Golf rum und hör Onkelz
Oder hör Kettcar und schraub' an dem selbigen... (mies aber musste sein...diese Stimmen. ..Kann nix dafür)
Diese Kettcar Lyrik ist für so viele Vorurteile gegenüber deutschsprachiger Musik verantwortlich. Alleine deshalb schon unhörbar.
Welche Vorurteile?
Verschwurbelt, verkopft, verkrampft, anstrengend, ein Sänger, der immer nölt... Bei Belieben kann man noch zehntausend weitere Punkte anführen.
Verschwurbelt und verkrampft konnte ich noch nie nachvollziehen. Was wäre denn das Gegenteil davon. Vielleicht auch deutsche Bands als Gegenbeispiel?
Man hat es halt nicht leicht in der deutschen Musiklandschaft. Fabriziert man belanglosen Pop, wie die ganzen Giesingers, Forsters, Bendzkos & Co. wird man - zurecht - für das sinnleere Konsensgeseier kritisiert, bezieht man klar Stellung, und versucht am Besten noch einfache Antworten auf komplexe Fragen in seinen Texten zu umschiffen, dann ist man "verkrampft und verschwurbelt".
Bin nie so wirklich warmgeworden mit Kettcar, aber schlecht/schlimm geht dann wohl doch anders.
MMn tolles "Gegen"Beispiel sind/waren die grandiosen "Muff Potter", besonders in ihrer späteren Phase. Die haben nicht viel falsch gemacht - textlich intelligent Themen abgedeckt, dabei aber weder plakativ noch zu abgehoben.
Ich glaub zudem ja auch, dass wenn einige User hier im Fremdsprachenunterricht besser aufgepasst hätten, und auch in ihrer Freizeit ab und zu mal das Wörterbuch konsultiert hätten, ihr Urteil über die lyrischen Ergüsse ihrer auf kiswahili oder englisch singenden Lieblingsband anders ausfallen würde
Dieser Kommentar wurde vor 7 Jahren durch den Autor entfernt.
Mutter greifen etwa gelungen gesellschaftliche Probleme auf, in dem sie auch mal eine andere Perspektive einnehmen und in die Köpfe der Leute schauen, die gewisse Vorurteile hegen. Ihre Gedankengänge schreiben sie in einfachen Worten nieder und stellen sie somit bloß.
Weiterhin haben Klez.E kürzlich eine gelungene düstere und politische Bestandsaufnahme veröffentlicht, die zwar höchst poetisch und metaphorisch daherkommt, aber nie zu verschachtelt.
Englischsprachige Bands höre ich nicht unbedingt primär wegen den Lyrics, doch wenn mir die Texte zu eindimensional und oberflächlich sind, kann das durchaus für eine Band ein Ausschlusskriterium sein, mir die unbedingt nicht mehr geben zu müssen.
Muss ja sagen, dass ich die "moderne Punkbewegung" um (allen voran) Turbostaat, Captain Planet, Love A, Duesenjaeger, usw. ziemlich spannend finde. Außerdem gibt's noch einige Bands wie Herrenmagazin oder Trümmer, die ordentliche Musik machen. Und um nicht zu vergessen: The Intersphere. In Klez.e habe ich vor kurzem auch reingehört, kann einiges.
Die aktuelle deutsche Musikszene hält schon einiges parat, die bekommen nur weder Aufmerksamkeit noch Airtime, damit die Giesingers, Bendzkos und Goldfriedas dieser Welt die Massen einlullen können. Kettcar würde ich da gar nicht als Negativbeispiel anbringen, erwarte von denen weder Innovation, aber auch keine Komplettausfälle. Wobei Sommer '89 verdammt gut finde, trotz Döner-Anachronismus.
Ich stimme der Rezension zu. Thematisch weitaus besser als "Zwischen den Runden", aber musikalisch leider nicht besonders ausgereift. Wenn schon in die ...But Alive-Themtaik eingestiegen wird, wäre eine gewisse Referenz in musikalischer Hinsicht interessant gewesen.
Zugegeben, Kettcar fand ich auf Albumlänge immer eher anstrengend. Jedoch haben die es immer geschafft, mich mit einigen Stücken richtig zu packen: das war (und ist) "An den Landungsbrücken raus", "Geringfügig, Befristet, Raus" und "Schrilles, Buntes Hamburg". Und mit "Sommer '89 (Er schnitt Löcher in den Zaun" haben Kettcar einen so aktuellen und lyrisch äußerst gelungenen Song geschrieben, wie lange nicht mehr. Ich wünsche mir, dass dieser Song im Radio läuft - denn damit kann man Menschen erreichen, die sonst Ketcar nicht kennen, und diese zum "Nachdenken anregen", wie so schön heißt. Schade, dass das Album diese hohe Qualität nicht durchhält.
Wertung:
Sommer '89 (Er schnitt Löcher in den Zaun): 5/5
Album: 3/5.
"Comeback" mit e, übrigens. Wollte das nur gesagt haben. Wieso lebe ich überhaupt noch etwas auf laut.de? Hier wird immer nur gehatet, da kann man ja nichts erwarten.
Alinchen, Allah! Lang nicht gesehen. Was macht der Stiso?
Es wird nur die Musik zurecht gehatet, die deutsch ist.
Auf Englisch sicher erträglich
Wurde auf laut nicht rezensiert und kann ich empfehlen: Belgrad
https://www.youtube.com/watch?v=QyMIRC0Fhcg
https://www.youtube.com/watch?v=HgMBkxYVDW0
Ja, was erwarten wir von Kettcar 2017? Ich mit Sicherheit weniger als der Rezensent. Dass die Texte einen Hörer politisch umstimmen könnten? Sicherlich nicht. Weder heute noch damals (als alles besser war). Etwas entspannter rangehen, dann bekommt das Album auch seine vier verdienten Sterne.
P.S. Die Dönerstelle hat mich auch stutzig gemacht. Sehr nett, dass der Rezensent sich da ins Zeug gelegt und nachgefragt hat. Aber auch hier gilt: Es gibt Wichtigeres als Wiebusch & Co in diesem Punkt zu überführen.
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