Details

Datum: 13. Februar 2001
Location: Volkshaus
Stauffacherstraße 60
8004 Zürich
Website: Offizielle Homepage des Veranstaltungsorts
Alle Termine ohne Gewähr

Review

laut.de-Kritik

Review von Eberhard Dobler

Von wegen faule Jugend! Harte Arbeit war angesagt. Sowohl vor wie auf der Bühne des Volkshauses. Kein Wunder, denn Papa Roach und (hed) Planet Earth gaben am Zürisee einen Vorgeschmack darauf, was die glücklichen deutschen Ticket-Besitzer ab heute erwartet. Unterstützt von den Farmer Boys traf das massive und spielfreudige NuMetal-Duo auf ein überaus hüpf- und tanzwütiges Schweizer Publikum. Die Lunte für einen explosiven Abend war also gelegt.

Die Stuttgarter Metal-Band Farmer Boys war für den Hip Hopper Xzibit, der die gesamte Tour abgesagt hat, genau der richtige Opener-Ersatz. Denn die Fans drängten sich heute wegen harten Gitarren und knüppelnden Drums und weniger wegen Turntables und Loops vor der Bühne. So kam nicht nur der Hit "Here Comes The Pain" bei den Schweizern gut an. Auch wenn Frontmann Matze Sayer nicht sonderlich gut bei Stimme war.

Als die Kalifornier (hed) Planet Earth zu ihrem 40-minütigen Set los legten, wummernten hip hoppende Grooves durch die Halle. Den hierzulande noch wenig bekannten energetischen Cocktail aus Punk, Hardcore, Gangsta-Rap und Esoterik leitete das kalifornische Sextett mit orientalischen Samples und Räucherstäbchen-Schwaden ein. Ein schöner Kontrast zu den Four-Letter-Words-Orgien der überwiegend aktuellen (hed) p.e.-Songs die dann folgten. Dem charismatischen Vodoo-Frontmann M.C.U.D. und seinen Musikern sind die früheren Drogen-Experimente wahrlich ins sympathische Gesicht geschrieben. Die Jungs gehen dennoch ab wie Sau. Auch wenn die schnelleren Stücke beim Publikum besser ankamen als die Hip Hop-Parts.

M.C.U.D. wusste natürlich, warum das Volkhaus ausverkauft war: "Come to Papa" lautete das Motto. Dementsprechend intim gings dann auch ab im Volkshaus. Denn die theater-ähnliche Location führte zu einer geradezu familiären Atmosphäre zwischen Papa Roach und ihren Fans. Höhepunkt der schweißtreibenden und innigen Show: Shouter Coby Dick präsentiert einen Song auf der Empore mitten unter den Fans. Und weil der Fotograben vor der Bühne jegliches Stage-Diven unterbindet, springt der Sänger kurzer Hand seinem Mikro drei bis vier Meter nach unten in die Menge hinterher. Ansonsten bieten die Shooting-Stars das üblich Verdächtige: perfekte, gleichwohl konventionelle Sounds. Kraftvoll, schnell, und straight. Mehr Hardcore und Metal, viel Bewegung, Bass, Gittarre, Drums und einen Sänger, der 110 Prozent gibt. Mehr braucht's nicht, um die Halle zum Beben zu bringen. Erst nach zwei Dritteln des Sets gönnten Papa Roach dem Publikum eine Pause, um dann am Ende mit "Last Resort" nochmal richtig los zu brettern.

Anfahrt

Ein Klick auf die Karte führt Dich direkt zu Google Maps, wo du deine Anfahrt planen kannst.