Porträt

laut.de-Biographie

Kristin Asbjørnsen

"Die schwarze Stimme Norwegens" nennt die FAZ Kristin Asbjørnsen, doch das ist nur die halbe Wahrheit. Denn im Gegensatz zu ihrem Debüt "Wayfaring Stranger" (2007), das Asbjørnsen ausnahmslos dem Repertoire der amerikanischen Gospel-Sängerin Ruth Reese widmet, "reicht ihr Ausdruck heute von Tori Amos und PJ Harvey bis Billie Holiday, von Agnetha Fältskog über Emiliana Torrini bis Diana Krall und Melody Gardot".

Das hat viele Gründe. Zum einen verfasst die Sängerin sämtliche Lieder selbst. Zum anderen zeigt sie auf "The Night Shines Like The Day" (2009), dass sie sich auch mit Pop, Singer/Songwriter, Soul, Jazz und Blues auskennt. "Sehr viel Blues sogar", ergänzt Michael Frost, "ihre Stimme ist dabei erstaunlich wandlungsfähig - mal hell und zärtlich, mal fröhlich, dann dunkel und melancholisch, rau und verletzlich."

Kristin Asbjørnsen kommt am 12. Mai 1971 zur Welt. Als Pfarrerstochter bekommt sie religiös motivierte Musik quasi in die Wiege gelegt. Vielleicht ein Hinweis darauf, dass sie sich sehr früh für Gospels und Spirituals zu interessieren beginnt? Vielleicht!

Tatsache ist, dass sie 1990, kurz vor deren Tod, Ruth Reese persönlich kennen lernt. Die amerikanische Sängerin, die bereits seit den 60er Jahren in Norwegen lebt, vermacht Asbjørnsen ihr gesamtes Songbook, das sich hauptsächlich mit Spirituals beschäftigt.

"Es gab nur einige wenige, dafür aber intensive Treffen zwischen mir und Ruth. Ich war 19, als ich sie kennenlernte, das war bereits kurz vor ihrem Tod. Aber es stimmt, diese Zusammenkünfte bedeuteten mir viel und bildeten die Grundlage für alles, was ich von da ab machte."

Damit war der Grundstein für Asbjørnsens Solodebüt gelegt. Von der ersten Begegnung mit Reese bis zum fertigen Produkt vergehen jedoch 16 Jahre. 2006 erscheint "Wayfaring Stranger" zunächst ausschließlich in Norwegen. Dem immensen Erfolg folgt 2007 die europaweite Veröffentlichung.

Der Erfolg des Albums fußt nicht nur auf dem hervorragenden Konzept, sondern auch auf Asbjørnsens musikalischer Erfahrung, die 1994 im Gesangsquartett Kvitretten ihren Lauf nimmt. Über ein Jazzgesang-Studium am Trondheimer Konservatorium und die Bandstationen Coloured Moods, Krøyt und Dadafon schult sie ihre Ausdrucksfähigkeit, bis der Pianist Ketil Bjørnstad sie ins Studio einlädt.

Mit ihm spielt sie 2004 das Universal-Album "Seafarer's Song" ein, womit der Kontakt zu ihrem späteren Label hergestellt ist. Über diese hilfreiche Kooperation hinaus, verfasst sie, gemeinsam mit ihren Dadafon-Kollegen und dem Pianisten Tord Gustavsen, den Soundtrack für "Factotum". Der Film heimst in ihrer Heimat den Preis für die beste Filmmusik ein und erscheint 2006 auf CD.

Über ihr 2009er-Album "The Night Shines Like The Day" freut sich Kristin Asbjørnsen: "Ich lud einige der Musiker ein, die in den letzten Jahren für mich sehr wichtig gewesen sind. Die Art, wie sie an meine Songs herangingen und ihnen solche Ausdruckskraft und Schönheit gaben, hat mich zutiefst berührt. Ich fühle mich sehr geschmeichelt."

Michael Frost findet folgende Worte: "Kristin Asbjørnsen und ihre handverlesenen Instrumentalisten, zu denen übrigens auch Jazz-Trompeter Nils Petter Molvaer gehört, heben sich wohltuend und unverwechselbar aus dem Überangebot aktueller Jazzpop-Interpretinnen ab. Weil sie bei aller Spielfreude und Eingängigkeit ihre Neugier und ihre Lust am Experiment nicht aufgeben wollen, sich weder aufdrängen noch einschmeicheln und auf jede Effekthascherei verzichten. Sie überzeugen allein durch ihre hohe Musikalität."

Kristin Asbjørnsen ergänzt: "Die Songs von 'The Night Shines Like The Day' zeugen von starker Hoffnung und dem Glauben daran, dass auch etwas Zerbrochenes noch in Schönheit verwandelt werden kann."

Alben

Fotogalerien

"The Night Shines Like The Day" Die Schönheit des Zerbrochenen ...

Die Schönheit des Zerbrochenen ..., "The Night Shines Like The Day" | © Hans Fredrik Asbjørnsen (Fotograf: ) Die Schönheit des Zerbrochenen ..., "The Night Shines Like The Day" | © Hans Fredrik Asbjørnsen (Fotograf: ) Die Schönheit des Zerbrochenen ..., "The Night Shines Like The Day" | © Hans Fredrik Asbjørnsen (Fotograf: ) Die Schönheit des Zerbrochenen ..., "The Night Shines Like The Day" | © Hans Fredrik Asbjørnsen (Fotograf: )

Surftipps

  • Kristin Asbjørnsen

    Hier ist sie zu Hause.

    http://www.kristinsong.com
  • My Space

    Kristin bei MySpace.

    http://www.myspace.com/kristinasbjornsen
  • "The Night Shines Like The Day"

    Michael Frost über "The Night Shines Like The Day".

    http://www.cd-kritik.de/frameset/frset.htm?/cdwoche.htm
  • Kristin Asbjørnsen

    ... im Interview mit der Jazzzeitung.

    http://www.jazzzeitung.de/jazz/2007/05/portrait-asbjornsen.shtml

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