Porträt

laut.de-Biographie

Larry June

Man kann dem Mann seinen Hustle nicht absprechen: Schaut man in die lange Vergangenheit von Larry June seit dem Anfang der 2010er-Jahre, muss man zugeben, dass er wirklich alles und mehr in Bewegung gesetzt hat, um etwas in der Musikindustrie zu reißen. Von Features mit jedem, der bereit war, mit ihm zu rappen, über Kollaborationen, Videospiele und eine eigene Orangenfarm findet man alle möglichen Unternehmungen von einem, der nach acht Jahren auf dem Weg zu den Großen im Spiel ist.

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Es fängt alles mit einem Umzug nach Atlanta an, wo er eine Weile zur Schule geht und mit einer lebendigen 2000er-Szene konfrontiert wird, die sich sehr anders anfühlt, als das, was sein Vater erlebt hat, der in San Francisco ebenfalls eine Gehversuche als Rapper unternommen hat. Herz und Heimat lassen sich trotzdem sehr direkt einem Ort zuweisen, der klar seine musikalische Identität bestimmt: die Westküste. Als Teenager kehrt Larry zurück nach Kalifornien und beginnt ernsthaft Musik zu machen.

2014 kommt die erste EP auf den Markt, produziert von Atlanta-Hochadel TM88 von der 808Mafia, und macht sich direkt ein Shoutout vom Complex-Magazin klar. Ein Deal mit Warner ist die Folge, der Punkt, an dem viele Biographien fortan schrittweise nach oben schnellen und die Karriere fahrt aufnimmt. Doch Larry June ist dies nicht der Fall: Seine beiden EPs "Larry" und "Orange Season" finden im Grunde nirgends Beachtung, weder ziehen sie scharenweise Fans an, noch reagiert die Kritik. Auch Warner zeigt sich sichtlich enttäuscht von Larrys Werdegang und lässt ihn fallen.

Ein Schicksal, das wohl mindestens 90 Prozent aller Musiker:innen teilen und danach die Flinte ins Korn werfen. Nicht so Larry: Er nutzt erst mal jede Connection, die er hat, macht Features für Cousin Stizz über G-Eazy bis Asher Roth und begleitet Touren von Post Malone und Smokepurrp. Und er releast weiter: Zwischen 2015 und 2022 erscheinen in Eigenregie sage und schreibe 18 Projekte. Und Larry freut sich, dass er ohne Label ein ganzes Stückchen mehr Geld auf dem Konto sieht.

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Ein Hauch Kalifornien hat noch niemandem geschadet.

Der rege Hustle zahlt sich aus: 2019 geht er in den Vollgas-Modus, produziert allein in diesem Jahr fünf Tapes, verfeinert sein Handwerk beständig weiter und zieht schlussendlich die Aufmerksamkeit des Distributors Empire auf sich. Diese geben ihm einen gewissen Promopush, und so landet er bis heute nicht nur auf Tapes von Harry Fraud, Westside Gunn und Joey Bada$$, sondern zieht mehr und mehr Aufmerksamkeit auf sich.

Der Durchbruch gelingt ihm dank der Drei-Album-Serie "Adjust To The Game", "Orange Print" und dem fantastischen 2022-Release "Spaceships On The Plane", das immerhin allein in den Staaten 20.000 Einheiten in der ersten Woche verkauft. Langsam scheint er sich einen Namen zu machen: Die Nische für einen waschechten Westküsten-G ist einfach zu lange eine Leerstelle geblieben.

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Surftipps

  • Instagram

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    Larrys Twitter.

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