Porträt

laut.de-Biographie

Lazuli

Lazuli stammen aus Südfrankreich und werden 1998 von den beiden Brüdern Claude und Dominique Leonetti aus der Taufe gehoben. Sie bilden mit ihrer Musik eine einzigartige Mischung aus Progressive Rock, Weltmusik, Chanson und Folk mit einzelnen Sprüngen zu Klassik oder Elektro. Bei aller modernen Konnotation kann man Lazuli eher in Richtung der französischen Prog-Legende Magma einordnen, denn in Richtung metallischer Vertreter wie den Artgenossen von Gojira.

Wobei insbesondere der Chanson als Grundlage dient, über den die Musiker die Bögen zu anderen Genres spannen. Gerade in den eruptiven Coda-Passagen Raum für Solo-Einlagen bieten. Entsprechend der Bedeutung des Bandnamens tauchen Lazuli ihre Klanggemälde in ein melancholisches blau und beleuchten textlich die verschlungenen Irrwege menschlichen Wirkens und Denkens.

In den Anfangstagen sind die Franzosen noch wesentlich technikorientierter unterwegs. Gerade die Brüder Leonetti geizen nicht mit ihren Fähigkeiten. Das selbstbetitelte Debüt wie die Nachfolger "Amnesie", "En Avant Doute..." sowie "Réponse Incongrue A L'Inéluctable" atmen einen deutlich progressiveren Geist. Ein vorläufiges Highlight in der Band-Diskografie scheint mit dem 2011 erscheinenden "4603 Battements" erreicht, auf dem die Ethno-Prog-Mischung voll aufgeht. Die Band spart sich die wilden und ausgedehnten Instrumental-Ausflüge für die Live-Auftritte auf, bleibt dabei trotzdem anspruchsvoll. Diesen Anspruch schrauben Leonetti und Co. auf den folgenden beiden Releases zugunsten einer größeren Zugänglichkeit herunter, was ihnen bei ihrer Stammhörerschaft nicht nur Freunde verschafft. "Saison 8" manifestiert Lazulis Kunst-Anspruch und klingt passend zum 20-jährigen Bandjubiläum wie eine Werkschau.

Interessante Instrumente finden sich bei dem Quintett zuhauf. Neben der klassischen Rockband-Besetzung bestehend aus Dominique an den Vocals und der akustischen Gitarre, Gédéric Byar an der E-Gitarre, Romain Thorel an den Keys und Vincent Barnavol an den Drums, übernehmen sowohl Thorel als auch Barnavol zusätzliche Instrumente wie Waldhorn und Marimba. Die Stimme von Sänger Dominique verfügt über einen großen Ambitus und klingt insbesondere in den hohen Passagen wie ein Instrument.

Das Prunkstück, gerade bei den furiosen Live-Auftritten, ist die sogenannte Léode, die Claude Leonetti spielt. Dieses Instrument stellt eine Abwandlung des Chapman Sticks wie ihn Nick Beggs (The Mute Gods, Steven Wilson) spielt dar und besticht insbesondere durch seinen singenden Ton. Tragisch fällt hingegen deren Entstehung aus. Nach einem Motorrad-Unfall ist Claude linksseitig gelähmt und verliert die Fähigkeit, seinen linken Arm für das Gitarrespiel zu nutzen. Er macht aus der Not eine Tugend und entwickelt das Instrument, das wie ein Cello stehend gespielt wird und eine Sample- und Sound-Datenbank enthält.

2006 gastieren Lazuli erstmals in Deutschland (in der Rock-Hochburg Colosaal in Aschaffenburg), erwerben sich in der Folge einen ausgezeichneten Ruf auf dem Live-Sektor und sind mit illustren Acts wie den polnischen Proggern Riverside oder Ex-Marillion Sänger Fish unterwegs. Daneben erhält das Quintett Einladungen von renommierten Musikveranstaltungen wie dem Jazzfestival Montreux.

Alben

Surftipps

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    Homebase der Franzosen, auch auf englisch zugänglich.

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