Porträt

laut.de-Biographie

Lescop

Harte Kontraste, elegante Schwarz-Weiß-Anmutung, synthetische Beats und staubtrockene Gitarrenriffs, ein präziser, unterkühlter Gesang: Sound und Ästhetik machen Lescop zum King of Cool in Frankreich und drum herum. Mit seiner ureigenen Mischung aus London und Paris zelebriert der Newcomer eine Art Joy Division meets French Pop Sound, der es in sich hat.

Lescop - Lescop Aktuelles Album
Lescop Lescop
Wenn Paris und London sich mal einig sind, lohnt das Hinhören.

Lescop - 1978 in Châteauroux als Mathieu Peudupin geboren - hat nichts mit musikalischem oder Image bedingtem Hipstertum am Hut. Die augenfällige Coolness in seiner Bühnenpräsenz und Performance liegt irgendwo zwischen dem unbeteiligten Erzählstil der Velvet Underground und dem modernen Storytelling eines Phillip Djian. Sein Gestus und Habitus - samt beschwörend stechendem Blick zur weichen Sangesstimme - erwächst aus der popkulturellen Tradition schweigsamer französischer Antihelden des französischen Film Noir, wie Lino Ventura, dem eiskalten Engel Alain Delon oder Jean-Louis Trintignant.

Mit dem althergebrachten Chanson der Urväter hat der ehemalige Frontman der alternative Gruppe Asyl nichts zu tun, statt dessen gibt es eine gehörige Portion Postpunk. Dazu hie und da eingestreute Cure-Gitarren als Wegweiser und daz bunten französischen 80er Wavepop Marke Etienne Daho. Viel Melodie und einprägsame Refrains runden das Bild ab.

Nach der Auflösung der Indie-Kapelle Asyl 2010 öffnet sich der Weg für eine Solokarriere Lescops. Zusammen mit dem in London lebenden französischen Pop-Duo John & Jehn entwirft und produziert er das 2012 zunächst lediglich in der Grande Nation erscheinende Debütalbum "Lescop". Sein Pop Noire schlägt sofort ein. Die Auskopplung "La Forêt" mausert sich binnen kurzer Zeit zum waschechten Hit in der Clubszene. Mit dem nicht minder erfolgreichen zweiten Video "La Nuit Americaine" setzt er die von Mylene Farmer erfundene Tradition fort, den Song als Bestandteil eines deutlich längeren Shortstoryclips mit spannender Handlung und missmutigem, offenen Ende zu kombinieren.

Die hohe Qualität von Lescops künstlerischer Darbietung beschert ihm in der Heimat Ruhm und einen kometenhaften Aufstieg. Und das nicht nur in der Musikszene. Besonders in der französischen Fashionelite macht er Furore. Einer der ersten und größten Fans ist Star-Designer Hedi Slimane, der auch das Portrait für das Albumcover fotografiert. Mittlerweile spielt Lescops Musik als unverzichtbarer Soundtrack für den Catwalk der Pariser Modeschauen.

Wer so viel unterschiedlichste Hörer erfreut, darf sich auch Hoffnung auf eine internationale Karriere machen. Sogar der ebenso renommierte wie normalerweise nicht unbedingt frankophon ausgerichtete New Musical Express gerät geradezu ins Schwärmen. Nach dem Erfolg an Seine und Themse erfährt die herausragende Platte im Sommer 2013 auch ihre Veröffentlichung in Deutschland. Speziell für diesen Markt packt Lescop seine Marlene Dietrich Hommage "Marlène" dazu, die in Frankreich bereits Kultstatus genießt.

Lescop selbst erklärt seinen Erfolg so: "Ich bin eben anders. Momentan gibt es in Frankreich so viel traurige Bands, die ebenso traurige Lieder schreiben und produzieren. Das ist wirklich langweilig. Ich habe zwar auch viele traurige Bilder in meiner Musik. Aber dazu sollen die Leute tanzen, aus sich heraus gehen und den Moment genießen können."

Alben

Lescop - Lescop: Album-Cover
  • Leserwertung: 5 Punkt
  • Redaktionswertung: 4 Punkte

2013 Lescop

Kritik von Ulf Kubanke

Wenn Paris und London sich mal einig sind, lohnt das Hinhören. (0 Kommentare)

Surftipps

  • Lescop

    Offizielle Labelseite von Lescop

    http://www.popnoire.com/category/lescop

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