Porträt

laut.de-Biographie

Lorn

Im Jahr 2010 kommt es wohl zum ungewöhnlichsten Signing bei Brainfeeder, dem Label des legendären Produzenten Flying Lotus. Der Neuzugang ist kein Teil der Musikszene in Los Angeles und seine wuchtigen Beats und düsteren Melodien stechen im Vergleich zu seinen restlichen Labelkollegen hervor. Für Lorn ändert sich mit der Unterzeichnung bei Brainfeeder sein gesamtes bisheriges Leben.

Marcos Ortega aka Lorn kommt 1986 in einer kleinen Stadt in Illinois zur Welt. Die Umgebung ist karg und von einer Arbeiterklasse geprägt, die häufig gerade so am Existenzminimum lebt. Nachdem seine Familie nach Chicago zieht, hört Ortega zum ersten Mal Electro und Drum'n'Bass im Radio und ist sofort fasziniert. Als Initialzündung bezeichnet Ortega den Song "Come To Daddy" von Aphex Twin, den er von einem Freund vorgespielt bekommt. Fortan hegt Ortega den Wunsch, selbst elektronische Musik zu produzieren.

Er schwänzt häufig die Schule und widmet sich ganz seinen musikalischen Projekten. Auf erstes Interesse für seine Musik stößt Lorn in den zahlreichen Scratch-Plattformen im Internet. Dort verteilt er seine Beats an jeden DJ, der Material zum Scratchen sucht. Mit seinen düsteren Beats fällt Lorn auf, denn in der Szene werden hauptsächlich Boom Bap und Hip Hop-Beats der seichteren Art verteilt. Lorn fühlt sich hingegen zu dunklerem Drum'n'Bass und experimentelleren Künstlern, wie Technical Itch, Drexciya oder Aphex Twin hingezogen. Aus den ersten Loops und Beats entwickeln sich bald komplexere Strukturen und schließlich ganze Songs. Außerdem bringt sich Lorn im Selbststudium Klavierspielen und Harmonielehre bei.

Und dann verändert sich sein Leben schlagartig: Flying Lotus wird auf Lorns Musik aufmerksam und kontaktiert ihn. Ortega schickt ihm erste fertige Songs und nach einigem Hin und Her treffen sich die beiden in L.A., wo Lorn abends auflegen soll. FlyLo ist sehr angetan von Lorns düsteren Beats und nimmt ihn bei seinem Label Brainfeeder unter Vertrag. 2010 veröffentlicht das Label Lorns Debüt "Nothing Else". Martialische Beats treffen hier auf bösartig verzerrte Synthesizer, das Album ist ein minimalistischer, extrem wuchtiger Erstling. Mit seinem Signing bei Brainfeeder wird Lorn auch über die Grenzen von Illinois hinaus bekannt. Er bekommt die Möglichkeit, am Soundtrack vom Film "Black Swan" mitzuwirken, doch schlussendlich schafft es sein Song nicht in den Final Cut.

Zwei Jahre später legt Lorn mit "Ask The Dust" sein zweites Album vor, das beim ebenfalls legendären Electro-Label Ninja Tune veröffentlicht wird. "Ask The Dust" klingt wesentlich melodiöser als der Vorgänger, außerdem setzt Lorn zum ersten Mal seine eigene Stimme und Live-Percussion ein.

Für das Videospiel "Killzone" steuert er zusammen mit dem Marilyn Manson-Gitarristen Tyler Bates den Soundtrack bei. Um die dystopische, bedrückende Spielatmosphäre umzusetzen, spielt er den fertigen Soundtrack durch alte Lautsprecherboxen ab und nimmt bewusst die Störgeräusche und Knackser mit auf.

In den Folgejahren veröffentlicht Lorn die Alben "Vessel", "A/D", "Remnant" und "Drown The Traitor Within" sowie zahlreiche Eps und Remixes. Seine Musik ist in vielen Videospielen, TV-Serien und Filmen vertreten. Zusammen mit seinem Mitbewohner, dem Musiker Adoptahighway, bringt Lorn als Omega Clash neues Material unter das Volk.

In relativ kurzen Zeitabständen beliefert Ortega seine wachsende Fangemeinde mit neuen Werken und Remixes. Und eins steht fest: derart düstere Beats und post-apokalyptische Stimmungen kann niemand so gekonnt heraufbeschwören wie Lorn!

Alben

Surftipps

  • Homepage.

    Lorns offiziellen Seite.

    http://www.lorn.ws
  • Twitter.

    Tweets von Marcos Ortega.

    http://twitter.com/Lornnn

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