Kaum jemand ist so D.I.Y. wie Maike Rosa Vogel. Gerade als der Trubel um sie herum ernsthaft Fahrt aufnahm, zog sie sich zurück und veröffentlichte nur noch im reinen Eigenvertrieb. Auch die aktuelle Platte "Alles Was Ich will" erhält man als Low-Budget-Version auf ihrer Website. Dennoch wagt sie …

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  • Vor 5 Jahren

    "Zerfahren" ist ein gutes Wort für die Texte, stimmt. Ich hab' nach Erwerb der Ur-Version die Texte als "sprunghaft" bewertet, zumal sie häufiger in ihrer Lyrik ziemlich unerwartete Haken schlägt. Das war zwar früher auch schon so, aber da kam die Kurskorrektur nach einigen Zeilen und nicht erst nach einer oder zwei Strophen ...
    Ich hatte das Gefühl, daß hier eine Hand fehlte, die alles etwas zurecht rückt. Irgendwer, der ihr ein paar überflüssige Floskeln aus den Liedern streicht oder ihr klarmacht, daß "DIY" nicht heißt, daß man dringend zusätzliche Instrumente einsetzen MUSS, wenn's danach suboptimal klingt. Daß sie besser kann, hat sie mit Konstantin Gropper oder Sven Regener an der Schaltzentrale bereits bewiesen, aber solo kriegt sie richtig griffige Titel offenkundig leider nicht hin. Was schade ist, denn gute Ansätze finden sich auf dem Album schon, aber es sind leider zu viele Stolpersteine, die sie oder ihr fehlendes Maß einem in den Weg räumen.
    Gruß
    Skywise

  • Vor 5 Jahren

    "Dafür muss man sie dann doch ein wenig lieben."

    Dir ist klar, dass das schon sehr abgefuckt klingt?

    Ich finde, du gehst zu hart, mit ihr ins Gericht. Erstens, man betrachte ihre Bio. Kommt gut hier zum Ausdruck, was vor der Pause ganz groß und authentisch rüber kam. https://www.youtube.com/watch?time_continu…

    Zweitens, wer sagt den das der große Kritiker immer alles verstehen muß, wenn er den, das Wissen um etwas, als den höchsten Masstab anlegt?

    Na klar, als jemand der sich im Geschäft bestens auskennt, tut es weh, ein Talent nur talentiert stehen lassen zu müssen. Da geht dem Label, wohl einiges flöten, logisch.

    Auf der anderen Seite wird da kein Schuh raus, da du ja selbst schreibst, zusammen gefrickelt, also nix gewonnen aber auch nix verloren.

    Anwalt, die Kritik war etwas zu abgehoben, bezogen auf deine unzweifelfhaft vorhandenen sprachlichen Talente. Jetzt stell dir mal vor, man würde dich so abkanzeln? ;)

    So nun hör ich erstmal rein, mal schauen ob das auch alles so stimmt, was der Anwalt so erzählt.

    Gruß Speedi

  • Vor 5 Jahren

    Kann schon nach 3 Songs sagen, kein Grund entdeckt sie so ab zu werten. Optisch hat sich die gute Maike verändert, Haare ab, dem Cover brauch man keine Beachtung schenken. Musikalisch klingt die Schlaggitarre wie vor 6 Jahren, bisschen besser sogar, da in 6 Jahren man auch reichlich übt. Die Frikelei und? Spontane 3/5 mit Tendenz zur alten Note. Textlich, hat sie wohl etwas verloren, aber nicht so viel, dass das für eine glattes mangelhaft auch reicht. Und da sie nicht mehr alleine Musiziert, gibt es da ja noch einige, die ihr Tipps geben?

  • Vor 5 Jahren

    Ich bezahl mit Liebe, ist sogar eine echte Perle. Du hörst sie selbst im Kanon, das klingt unvollkommen, man beachte den Kontext zum Text, dann zupft sie ihre Gitarre also nicht Schlaggitarre, also Pause genutzt. So eindringlich über die Prostitution, die wir uns tagtäglich selbst antun, hab ich auch selten jemanden singen gehört.

  • Vor 5 Jahren

    Dieser Kommentar wurde vor 5 Jahren durch den Autor entfernt.

  • Vor 5 Jahren

    Die Oberlehrer früher an der Schule, die sich über Themen ausgelassen haben, von denen sie nichts verstehen (wie der Rezensent dieser Review) wussten wenigstens noch, dass, wer die Form kritisiert über den Inhalt nicht schweigen darf. Ein Kritiker, der sich so viel Mühe gibt ein Album zu verreissen bzw negativ zu bewerten, und dabei nicht mit einem einzigen Satz zu erkennen gibt, dass er zumindest weiß, wovon Maike Rosa Vogel da singt , ist komplett disqualifiziert für den Job dieses Album zu besprechen. Er hat leider gar nichts mitbekommen von den Themen und Inhalten dieses Albums. Somit kann er die Ästhetik gar nicht beurteilen. Vielleicht waren ihm die Themen aber auch zu unangenehm... die Verdrängung des Inhalts wird der Ästhetik als Fehlleistung zugeschrieben: Note 6, bitte setzen. Menschen ohne Gefühle und ohne Wissen in welcher Welt sie leben, sollten wirklich nicht über Maike Rosa Vogel schreiben. Zumal, wenn sie dann auch noch zu blöd zur Textanalyse sind, aber meinen, sie könnten es besser. Der Satz "Die Welt wird komplizierter, aber alles, was stimmt, bleibt leicht" entfaltet seine Kraft und Schwerkraft nicht dadurch, dass "leicht" als Gegenteil zu "kompliziert" gedacht ist - das wäre viel zu leicht gedacht, Klugscheißerchen - sondern, das "leicht" ist vielmehr ein Wort das sich auf "gleich" reimt bzw was man automatisch assoziiert, wenn man im deutschen Sprachgebrauch zuhause ist. Man würde ja denken, der Satz endet so... "Aber alles was stimmt, bleibt gleich." Der Witz besteht also darin, dass das was gleich bleibt, leicht zu verstehen ist. Dass die Wahrheit also leicht bleibt. Mit der Wahrheit, sind, wenn man das Album gehört hat, bestimmtes Grundsätzliches gemeint: wie z.B. platt gesagt, Menschlichkeit, Sich Nicht Verbiegen lassen, keine Ausbeutungsverhältnisse hinzunehmen, die Schönheit des Moments fühlen und genießen können, und was dergleichen mehr die großen und kleinen Themen im Schaffen der Maike Rosa Vogel sind. Ihr da so oberlehrerhaft zu kommen ist genau das, was dieses Album bekämpft: autoritär, chauvinistisch, belehrend (nein, sie braucht keine Songwriting-Tipps! an meine Vorredner hier), und dann noch nicht mal eine Geschichte des D.I.Y. und der Codes der D.I.Y. Geschichte kennend. Sondern D.I.Y. als von weiblicher Hand hingemurkst beschrieben, die Hilfe braucht.

    Will sagen: die Welt wird komplizierter, aber die Musikkritik aus Männerhand, die eine Kapazität wie Maike Rosa Vogel nur als hilfbedürftige Kita-Vorsingerin wahrnehmen und beschreiben kann, die ihr Potential nicht ausschöpft (sic!), bleibt beschissen gleich. Ihr kanns egal sein. Spielt sie doch ausverkaufte Konzerte vor Menschen, die ihre Musik verstehen, denken und fühlen können. So Leute wie ich. Ich empfehle als Anspieltipp um aus dem Dilemma rauszukommen den fantastischen Song "Yoko Ono" oder "Abgrund der Welt." Oder diese Review, die mich auf das Album aufmerksam gemacht hat: http://www.downbyberlin.de/wirklich-in-ber… P.S: "Im a loser baby" von Beck und Mellow Gold, voll scheiße, so D.I.Y., der Typ hätt mal Hilfe gebraucht. :) :)

    • Vor 5 Jahren

      @donny_t:
      "Ihr kanns egal sein. Spielt sie doch ausverkaufte Konzerte vor Menschen, die ihre Musik verstehen, denken und fühlen können. So Leute wie ich."
      Schwach. Wirklich schwach. Mit demselben Argument kommen auch die Leute an, die selbst den talentfreiesten Youtube in einer ausverkauften Halle bewundern, sowie die völlig devoten Fanbois, die kritiklos alles, aber auch wirklich alles konsumieren, was ihnen von ihren Leuten vorgesetzt wird.

      Aber immerhin schon mal schön zu sehen, wie die Aufforderungen von Maike Rosa Vogel nach Toleranz und Verständnis bei den verstehenden, denkenden und fühlenden Leuten, die ihre Musik hören, auf fruchtbaren Boden fallen. Weiter so.
      Gruß
      Skywise

    • Vor 5 Jahren

      Wer die Form kritisiert, darf über den Inhalt nicht schweigen? Hast du dir diese Weisheit kurz selbst ausgedacht? :lol:

  • Vor 5 Jahren

    Dieser Kommentar wurde vor 5 Jahren durch den Autor entfernt.

  • Vor 5 Jahren

    Lieber Donny,

    Wenn Dir mein kleiner Text den Eindruck verschafft, dass wir beide uns musikphilosophisch womöglich an den entgegengesetzten Enden des Wahrnehmungs- und Meinungsspektrums befinden, mag ich Dir diesbzgl. nicht widersprechen.

    Schöne gepfefferte Gegenrede.
    Danke für die Leidenschaft.

    PS: Die Wahrheit ist sogar noch viel Schlimmer. Ich bin nicht nur gegenüber weiblichen Musikerinen so ein "Klugscheißerchen", sondern herablassenderweise auch gegenüber "privilegierten weißen Männern" (um mal in der Sprache unserer Zeit zu bleiben) und allen anderen Schattierungen.

    PPS: Sollte noch mehr Stoff zur Empörung benptigt werden, verhilft ein Blick ins Verrissarchiv sicher zum erwünschten Gemütszustand.
    https://www.laut.de/Alben/Neu?autor=160&re…

    • Vor 5 Jahren

      Ich häng mich mal dran, mit der Idee, wie wäre den ein Interview mit der guten Maike? Dann könntest du Anwalt, doch deine übermächtigen E..r besser präsentieren und Maike ihre Frau stehen. Ich fände das sehr spannend, man darf ja gerade heute, nichts mehr leichtfertig sagen bzw. behaupten. Also allen Seiten/Fronten? gedient! Ich kann es nur anregen.

    • Vor 5 Jahren

      interessiert mich eher nicht.
      ich habe meinen teil gesagt.
      da ist kein diskussionbedarf, der mich darüber hinaus reizen würde. review ist auch schon wochen her. schnee von gestern.
      bin inzwischen längst wieder bei anderen platten.
      interview du sie doch für deinen blog.

    • Vor 5 Jahren

      .....schmeissmichweg.....

    • Vor 5 Jahren

      Kommt für mich nicht in Frage, da ich nie solche E..r haben möchte wie du. Und ich grundsätzlich denke, das ginge auch einfach sanfter, vom Kritiker zum Künstler. Mach mal Pilates oder so was. Aber ist schon recht, keine Thema, Thema geschlossen, auch für mich.

    • Vor 5 Jahren

      Ein Interview, geführt vom allmächtigen Meuri..das wäre wirklich ein Genuss. :lol:

    • Vor 5 Jahren

      Dieser Kommentar wurde vor 5 Jahren durch den Autor entfernt.

    • Vor 5 Jahren

      Dieser Kommentar wurde vor 5 Jahren durch den Autor entfernt.

  • Vor 5 Jahren

    dein_boeser_Anwalt, lustig, bei einem männlichen schreiber wie mir hier erkennst du sofort mal, wenns mit leidenschaft und pfeffer geschrieben ist. aber bei einer weiblichen songwriterin siehst du überall nur schwäche, schwäche, schwäche :)obwohl frau vogel doch auch mit leidenschaft und pfeffer am werk ist.

    trotzdem danke fürs sportliche anerkennen meiner gegenrede! und ja, schön dass du auch anerkennst, dass es da wohl grundsätzliche wahrnehmungsunterschiede gibt. so wird das unter menschen wohl immer sein; weil menschen unterschiedlich sind und unterschiedlich wahrnehmen. das problem ist nur: dass wir eben auch noch in einer gesellschaft leben, in der verschiedene personengruppen mit verschiedenen stereotypen und klischees verbunden werden, stichwort: vorurteile! platt gesagt: "der pole klaut", "die karrierefrau ist kalt", "der berliner ist dumm". ihr wisst schon was ich meine: die art von scheiße halt.

    und jetzt kommts: du sagst, du bist bei männlichen musikern genauso kritisch. das glaub ich dir sofort! das problem ist nur, diese rezension über eine musikerin ist nicht einfach kritisch, sondern sie bezieht die besondere kraft und auch überzeugungskraft ihrer kritik aus genau DEN vorurteilen, die sich frauen, die musik machen, seit den anfängen der popmusik immer wieder anhören müssen, ganz besonders in deutschland: sie könnens nicht so richtig gut. es mangelt ihnen an handwerk und so. sie wissen nicht genau was sie tun, selbst ein starker eigener wille im karriere-weg (pause machen, wieder loslegen, sich umorientieren, also in anderen worten: selbstbestimmung) wird bei dir als "ambivalent" und sie weiß nicht so recht, was sie tut, ausgelegt; bei der produktion stimmt technisch was nicht (wenn sie es selber produziert haben).

    man könnte da sicher auch in die archive gehen, und würde feststellen, dass platten von musikerinnen besonders dann verissen werden , im ganz hohen bogen, wenn kein mann mehr "hand angelegt hat."

    das kann mir kein mensch erzählen, dass da nicht doch bewusste oder unbewusste vorurteile dieser art eine rolle gespielt haben. sonst wäre es ja ein schöner zufall, dass es genau auf diesen einen punkt halt immer hinausläuft: sie kann dies und jenes nicht... zumal jetzt, wo der regener weg ist, ne? und in wahrheit: kann sie alles nur zu gut! und das verkraftest du nicht, entschuldige diese unterstellung, so kommts halt rüber. ( dieses album handelt überdies dochnicht vom können sondern von dem versuch eines menschenwürdigen lebens im neoliberalismus, von aufstand und aufruhr! man merkt du kannst nicht inhaltlich mitgehen, du KAPIERST gar nicht wovon das hier handelt); oder du hörst es wirklich nicht, du hörst es mit anderen ohren, gestärkt durch die jahrzehntenlangen vorurteile. zum beispiel bei catpower war es auch so oder bei judith holofernes, beides außergewöhnliche künstlerinnen, deren erstes album, was sie dann mal selber produziert haben, bei den kritikern weitgehendst durchfiel. auch da: nicht beim publikum, sondern nur bei der kritik. davor totale kritikerlieblinge.

    so und mit dieser kritik an deiner kritik musst du jetzt eben leben.

    und warum sich der andere" kollege" hier aufregt, weil ich geschrieben habe, ihr kann es egal sein, sie spielt ausverkaufte konzerte, so nach dem motto: wenn man keine argumente hat redet man über erfolg, ist ja wohl in anbetracht meiner vielen gründe, warum das album toll ist und meiner ellenlangen gegenrede, auch ein bisschen aus der luft gegriffen :) also echt! klar ist es generell blöd, wenn man sagt, "der erfolg gibt leuten recht"; da meint man aber sicher keine selbstproduzierten musikerinnen, die ihre alben indie veröffentlichen und trotzdem vor ausverkauften häusern spielen. ein bisschen augenmaß hat auch noch keinem geschadet, will ich mal meinen. da mit talentbefreiten youtubern zu kommen ,ist echt geistig arm.

    und überhaupt: ich wiederhole, nein, sie braucht keine hilfe beim songwriting. ihre songs berühren und das obwohl sie total unangepasst ist. und sich eben nicht die sterotype und klischees des kapitalismus verinnerlicht hat. weiter so, maike! dein fan

  • Vor 5 Jahren

    Dieser Kommentar wurde vor 5 Jahren durch den Autor entfernt.

  • Vor 5 Jahren

    na, du legst ja los.

    ich kann mit dem zweiten, sehr sachlichen kommentar kann ich deutlich mehr anfangen, als mit dem ersten. danke nochmals für die mühe.

    natürlich haben künstlerinnen/musikerinnen es strukturell bedingt nicht leicht im biz. da bin ich ganz bei dir.

    aber weißte was: wenn die scheibe rotiert und die töne aus den boxen kommen, muss es mir ja vollkommen egal sein, ob ich hier ne frau, nen mann, ne hautfarbe, religion, ethnie x oder y vor mir habe. da bigt es nur die frage: bringt der jeweilige künstler es oder nicht?

    insofern ist es mir auch egal, ob nun gerade die schrottfreunde stiller, erdmöbel oder mrv diese naivisierte gesangsschiene fahren, mit der deutschland sich international lächerlich macht. da bin ich dann eben zu allen dreien recht deutlich. und natürlich gehört zuspitzung zum geschäft. ne rezi ist ja nicht nur info, sondern auch unterhaltung.

    wichtig ist nur, dass die kriterien stimmen und der jeweilige maßstab nicht etwa bei frauen unfair bzw herabwüdigend angelegt wird. und an dieser stelle kommen die sportfreunde oder ermöbel sogar weit schlechter weg bei mir als mrv, der ich talent und eine handvoll guter song im text zugestehe.

    natürlich ist der kritiker auch nur ein mensch, auch meinungsgetrieben, auch subjektiv unterwegs. entscheidend ist asomit, ob man als autor seine these vertretbar begründet oder nicht. hauptsache, es gibt ne starke diskussionsgrundlage, zu der man sich dann qua zustimmung oder antithese verhalten kann.

    ich gebe dir mal nen tipp zu zwei aktuellen deutschen sängerinnen/texterinnen, die mich weit mehr überzeugen und für mich ein qualitativer maßstab sind, an den das obige album aus meiner sicjht nicht entfernt herankommt.

    https://www.laut.de/Liebe-Frau-Gesangsvere…

    und

    https://www.laut.de/Andrea-Schroeder/Alben…