laut.de-Kritik

Sex and Drugs and Rock'n'Roll sind garantiert!

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Jubel brandet auf. Mambo Kurt betritt die Bühne. Seine Heimorgel läuft bereits auf Hochtouren. Sanfte Rhythmen erklingen. Das Publikum beruhigt sich nur langsam, während die Melodie zum Queens Of The Stone Age-Hit "No One Knows" erklingt. Wie es sich für einen gestandenen Entertainer gehört, stellt er sich erst einmal der tobenden Meute vor. ("I'm playing here with my heimorgel tonight to make you dance and sing. I hope you have fun with me.")

Die Anwesenden in Belgien, wo das denkwürdige Ereignis statt fand, haben ihren Spaß gehabt, das steht fast. Kurti Baby führt durch eine geschmackvolle Auswahl an Cover-Songs und steuert auch zwei Eigenkompositionen bei ("Disco-Tiger", "Breit Und Weit"), die sich hinter den Welthits nicht zu verstecken brauchen.

Die Disco-Kugel dreht sich unaufhörlich, und mit ihr steigt die Stimmung. Den ersten Höhepunkt markiert hier ausgerechnet die im wahrsten Wortsinne Laid Back-Nummer "Sunshine Reggae". "Let the good vibes get a lot stronger" skandiert Mambo. Das Publikum nimmt den Ball auf und passt ihn elegant wieder zurück. Belgien scheint eine Mambo-Hochburg zu sein, denn auch in der Folgezeit büßen die Belgier nichts von ihrer Begeisterung ein.

Nach dem fulminanten "Rock Your Body" ist es Zeit für Stargast Heidi Schulz. Die rüstige 87-jährige war Mambos Orgellehrerein. Aus Dankbarkeit steht sie neben ihrem ehemaligen Eleven bei "Anarchy In The UK" auf der Bühne. Ihre Vorstellung verläuft sehr charmant: "Hi kidz my name is Heidi Schulz. I was ze orgel-titscher of Mambo Kurt and I leik tu kick jor äss. Punkrock rrrrreit nau". Yeeehaaa! Da geht die Sause erst richtig los. Textsicher wie es sich für eine Lehrerin gehört, animiert sie das Auditorium zu unkontrolliertem Pogo-Tanzen.

Klug, dass Mambo daraufhin mit "Number Of The Beast" die Emotionen etwas heraus nimmt. Nicht auszudenken, was passiert wäre, hätte Heidi sich auch noch an den Ramones ("Sheena Is A Punkrocker") versucht. Kurt hat eben nicht ganz das Charisma seiner Mentorin, und so bleibt es beim gepflegten Abhotten.

Der ultimative Hammer kommt jedoch mit Metallicas "Enter Sandman" um die Ecke. Im Walzertakt von "An der schönen blauen Donau" erfährt das Original eine weitere Aufwertung, da bleibt kein Auge trocken und kein Tanzbein steht still.

Selbstverständlich funktioniert Mambo Kurt nur live, so sorgt "Sun Of A Beach" für sonnige Gemüter bei denen, die schon einmal einem Gig von Rainer Limpinsel beiwohnen durften. Allen anderen macht diese Scheibe eventuell Lust, einmal bei Mambo Kurt in die brodelnde Menge zu springen. Sex and Drugs and Rock'n'Roll sind garantiert!

Trackliste

  1. 1. No One Knows (Queens Of The Stone Age)
  2. 2. Are You Gonna Go My Way (Lenny Kravitz)
  3. 3. Polka-Medley-Paloma Blanca-Sun Of Jamaika-All That She Wants
  4. 4. Thunderstruck (AC/DC)
  5. 5. Sunshine Reggae (Laid Back)
  6. 6. Rock Your Body (Justin Timberlake)
  7. 7. Anarchy In The UK (Sex Pistols)
  8. 8. Number Of The Beast (Iron Maiden)
  9. 9. Disco-Tiger (Mambo Kurt)
  10. 10. Enter Sandman (Metallica)
  11. 11. In Da Club (50 Cent)
  12. 12. Hot In Herre (Nelly)
  13. 13. Breit Und Weit (Mambo Kurt)
  14. 14. Through And Through (Life Of Agony)
  15. 15. In The Shadows (The Rasmus)
  16. 16. Angel Of Death (Intro) (Slayer)
  17. 17. Sheena Is A Punk Rocker (The Ramones)
  18. 18. Der Dritte Mann (Anton Karas)
  19. 19. Sympathy For The Devil (The Rolling Stones)

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