laut.de-Kritik

Killer-Hooks, mächtig und atemlos.

Review von

Hatten sich Mando Diao auf ihrem Debüt "Bring 'Em In" dem Rock verschrieben, wenden sie sich mit "Hurricane Bar" nun dem Roll zu. Schon der Opener "Cut The Rope" groovt so mächtig und atemlos, wie es sich für ausgewachsenen, abgeklärten Rock'n'Roll gehört. Krachte es beim Erstling noch gehörig, spielen die Jungs ihre Instrumente nun weit smoother.

"Hurricane Bar" haut nicht so direkt rein wie sein Vorgänger. Der rumpelte und strotzte vor Direktheit. Damit ist es vorbei: Aufmerksamkeit und Ausdauer sind inzwischen gefragt. Doch ziehen Mando Diao uns auch dieses Mal mit Killer-Hooks in den Bann ihrer Stücke.

Das balladeske "Added Family" besteht aus einem einzigen, runden Klangfluss, hinter dem sich der sichere Ohrwurm verschanzt. Der nölig-schlurfende Gesang entwickelt in der Strophe eine unglaublichen Nähe zu einem gewissen Herrn Gallagher. "You Can't Steal My Love", ein Lied über die bittersüße Liebe, reiht Töne wie auf einer Perlenkette aneinander. Die Band hat es raus, ihre Songs als geradlinig strömenden Fluss zu spielen.

Große Melodien spinnt das Songwriter-Duo Norén/Dixgård auch in "White Wall" mit einer Prise britischem Punk-Beat der Siebziger zu messerscharf gespielten Gitarrenbrettern. Darüber leicht verträumte, aber nie naive Vocals. Ihr impulsives Gitarrenspiel knallen die Jungs dem Hörer in "Down In The Past" um die Ohren.

Auf ihrem zweiten Album lenken die smarten Schweden den Druck in neue Bahnen. Sie haben den jugendlichen Wahnsinn, die Überdrehtheit zu großen Teilen abgelegt, aus der konzentrierten Dichte der Spuren wächst nun der Wumms hinter den Stücken.

Trackliste

  1. 1. Cut The Rope
  2. 2. God Knows
  3. 3. Clean Town
  4. 4. Down In The Past
  5. 5. You Can't Steal My Love
  6. 6. Added Family
  7. 7. Annie's Angle
  8. 8. If I Leave You
  9. 9. Ringing Bells
  10. 10. This Dream Is Over
  11. 11. White Wall
  12. 12. All My Senses
  13. 13. Kingdom & Glory
  14. 14. Next To Be Lowered

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129 Kommentare

  • Vor 19 Jahren

    So... die laut Review ist jetzt auch mal draußen... liest sich sehr lieblos runtergetippt ... naja naja :

    Eigentlich würde ich jedem das Album empfehlen - mir persönlich gefällt es mindestens genauso gut wie das Debüt "Bring Em In". Doch man hört auch immer wieder Kritikpunkte - und ich kann sie zu großen Teilen nachvollziehen:

    Ja es stimmt - die ungestüme, unbekümmerte Energie des Debüts ist den Schweden abhanden gekommen.

    Ja es stimmt - das Album zündet nicht. Zumindest nicht sofort. Bei mir hats lang gedauert - und eigentlich erwarte ich bei der Art von Musik, wie Mando Diao sie spielen, dass sie sofort zündet.

    Ja es stimmt - es fehlen die Hits. Kein Sheepdog. Kein Mr. Moon. Kein Paralyzed. Kein The Band.

    Und warum find ich Hurricane Bar trotz alledem so geil? Weil das Album wächst - erstaunlich wächst für eine schlichte Rockplatte. Weil es 14 Songs hat, die keine offensichtlichen Hits sind, aber einfach tolle Rocksongs - manchmal euphorisch, treibend - manchmal zurückgelehnt und lässig. Weil es eine Weiterentwicklung und keine bloße Wiederholung ist. Wer ein zweites Bring Em In erwartet, wird wohl enttäuscht - so war es bei mir auch. Doch gebt auch den neuen Mando Diao eine Chance - es lohnt sich :)

    So jetzt dürft ihr Schweden bashen ...

  • Vor 19 Jahren

    Also Down in the Past hat schon einiges an Hit-Charakter... ;)

  • Vor 19 Jahren

    Also ich find das album absolut klasse, ich find jedes lied einfach toll, es stimmt schon das die mehr zum pop gegangen sind, aber das steht denen gut zu gesicht...Und die stimmen von den 2 front männern sind auch toll und wenn die zu zweit singen hört sich das einfach grandios an....die hives verwerfen die jedenfalls locker aus dem rennen, bei dein hives sind die meisten lieder einfach durchgeschrubbe nur ein paar sind wirklich gut und ihr stil wir sehr schnell langweilig, da sie kein bisschen abwechslung haben, ganz im gegensatz zu mando diao...

  • Vor 18 Jahren

    Für mich ist Mando Diao eine von denen Bands, deren Album man sich ein bis zwei mal anhört und dann doch recht schnell wieder vergisst, oder allerhöchstens mal zu einer Party mit nimmt, damit die Mädels nicht glich alle von der Tanzfläsche verschwinden :)

  • Vor 18 Jahren

    was treibt ihr euch eigentlich hier rum, wenn ihr eh nur meckern wollt? ich freue mich jedenfals auf md aufm southside. so.

  • Vor 18 Jahren

    muss ja sagen, das neuere md album hat mir ganz gut gefallen
    aber life sind die einfach nur scheiße
    junge bengel in lederjacken, die sich nach sprüngen auf die klappe legen, nicht einmal hinkriegen ne gitarre zu zerschlagen (selbst beim 10ten versuch nicht) und grad mal so rocken wie ne packung toastbrot