laut.de-Kritik
Live-Show mit Gästen wie Doro und Brian May.
Review von Giuliano Benassi"In case you're in the wrong show by mistake, we are Motörhead", kündigt Frontman Lemmy zu Beginn dieser Live-Aufzeichnung an. Dass es sich dabei nicht um Celine Dion oder Phil Collins handelt, steht spätestens nach den ersten Akkorden fest: Die Kratzbürstenstimme des Frontmannes übertönt gerade noch den Klangbrei aus Bass, Schlagzeug und Gitarre, der seit knapp 30 Jahren den unverwechselbaren Sound seiner Band ausmacht.
So weit so gut, es ist immer wieder schön, Stücke wie "Bomber", "Metropolis", "Sacrifice", "Orgasmatron", "Overkill" und natürlich "Ace Of Spades" zu hören. Erstaunlich, wie gut das Material den Lauf der Zeit überstanden hat; vergleicht man diese Aufnahmen von 2000 etwa mit den Konzertmitschnitten "No Sleep 'Til Hammersmith" (1981), "No Sleep At All" (1988) oder "Everything Louder Than Everyone Else" (1998), ist kein wesentlicher Unterschied festzustellen.
Motörhead rocken seit ihrer Gründung mit unverminderter Überzeugung. Gegenüber der 2001-DVD "Boneshaker" hat sich sogar überhaupt nichts geändert. Kein Wunder, denn es handelt sich um die Aufzeichnung der gleichen Show.
Im Vergleich zur damals beigelegten Audio-CD sind lediglich "I'm So Bad (Baby I Don't Care)", "Civil War", "Overnight Sensation", "You Better Run First", "Orgasmatron" und "Iron Fist" hinzugekommen. Auf der DVD waren diese Stücke allerdings schon enthalten.
Da stellt sich die Frage: Was bringt diese Doppel-CD? Die DVD-Version ist zwar teurer, dafür ist auf ihr die Bühnenshow zu sehen, die trotz ihres Verzichts auf jeglichen Schnickschnack bei Motörhead mindestens genauso mitreißt wie die Musik. Da es sich um das 25. Bandjubiläum handelt, sind auch Gäste wie Doro Pesch, Brian May, Ace oder der ehemalige Weggefährte Fast Eddie Clarke zugange.
An der Musik ist also nichts auszusetzen - neben eigenem Material spielen sie sogar "God Save The Queen" von den Sex Pistols -, dennoch bleibt ein leicht schaler Beigeschmack zurück, zumal Gestaltung und Booklet nicht Neues beisteuern und dadurch keinen zusätzlichen Kaufreiz bieten.
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