laut.de-Kritik
Material aus jeder Schaffensphase des Rock'n'Roll-Urgesteins.
Review von Michael EdeleJa natürlich, schreib mal kurz was über Motörhead, hieß es. Weil man ja auch kurz was über Motörhead schreiben kann. Was schreibt man über 'ne Band, die schon aktiv war, als man selber noch wenig mehr als ein Glitzern in den Augen seiner Eltern war.
Machen wir's kurz, schließlich ist die Tracklist schon lang genug. Diese Scheibe macht Sinn, und zwar für jeden. Ich hör zwar schon wieder Gemecker: "Warum ist der Song nicht drauf? So toll ist der Titel aber nicht!" Ach, hört doch auf, wenn man es jedem Recht machen könnte, wär ich als Mädchen auf die Welt gekommen. Fakt ist, dass auf zwei CDs insgesamt 20 Songs stehen, die digital überarbeitet wurden und mit Material aus jeder Schaffensphase des Rock'n'Roll-Urgesteins Motörhead aufwarten. Außerdem haben es noch vier bisher unveröffentlichte Live-Tracks auf die Tonträger geschafft. Unvermeidliche Klassiker wie "Bomber", "Ace Of Spades" oder "Eat The Rich" sind genauso vertreten wie die Coverversionen "Louie Louie" von Chuck Berry oder "God Save The Queen" von den Sex Pistols.
Auch das Booklet zur CD macht ganz nett was her. Lemmys bisherige musikalische Karriere wird kurz beschrieben, wobei die wirklichen Fans allerdings nichts Neues erfahren. Außerdem sind Photos von jeder Bandkonstellation abgebildet, außer dem heutigen Trio.
Wem erzähl ich hier eigentlich lange Geschichten, für Fans ein Muss, für Jungfüchse sowieso und für diejenigen, die sich mal über den Godfather of dirty Rock'n'Roll informieren wollen, erst recht. Genau deshalb macht die Scheibe Sinn, weil sie eigentlich zu jedem Haushalt dazu gehört, wie Fußpilz zum Freibad. Amen.
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