7. April 2010

"Wal-Mart bot mir eine Million"

Interview geführt von

Nach sieben Jahren Pause muss sich Natalie Merchant bei ihrem Coemback auf eine neue Medienwelt einstellen. Technische Neuerungen wie Youtube hätten zwar auch Vorteile, gibt sie zu. Doch wer ihre neuen Songs ins Netz stellt, den will sie höchstpersönlich an den Galgen knüpfen ...Die ehemalige Sängerin von 10,000 Maniacs meldet sich Mitte April mit einem neuen Album zurück, das Vertonungen von mehr oder weniger obskuren Kindergedichten enthält. Bereits Ende November kam sie nach Berlin, um im feinen Roten Salon an der Volksbühne ein bejubeltes Konzert in kleinem Rahmen zu geben. Ein guter Anlass, sich am Tag danach mit ihr zu unterhalten.

Danke für das tolle Konzert gestern Abend.

Es war unterhaltsam, nicht wahr?

Hast du es ernst gemeint, als du sagtest, du würdest die Leute persönlich an den Galgen knüpfen, die das Konzert mitschneiden und ins Netz stellen?

Na ja, die Platte ist noch nicht veröffentlicht, also wäre das nicht gut.

Ich habs nicht aufgenommen. Leider, muss ich sagen, denn es war wirklich etwas Besonderes.

Da hast du noch mal Glück gehabt ... ja, ich fand es auch etwas Spezielles, aber so soll es auch bleiben. Nur für die Leute, die dabei waren. Ich habe kein Problem damit, wenn Besucher solche Aufnahmen für sich behalten und zuhause anhören. Aber sobald so etwas im Netz ist, verbreitet es sich wie ein Lauffeuer. Außerdem habe ich gestern ein paar Sachen gesagt, von denen ich nicht will, dass sie an die breite Öffentlichkeit gelangen.

Etwa, als du dich über Britney Spears lustig gemacht hast, die bei den Grammies abgeräumt hat, während du noch nie einen gekriegt hast? Aber das war doch mit einem großen Augenzwinkern versehen.

Ja, zum Beispiel. Aber wenn so etwas im Netz landet, wird es endlos gespielt und aus dem Nichts entsteht ein Skandal. Ich war lange nicht mehr auf der Bühne. Ich muss lernen, dass man bei solchen Dingen jetzt mehr aufpassen muss.

Deine letzte Tour war vor sieben Jahren. Hat sich seitdem diesbezüglich viel geändert?

Und wie. Damals gab es noch kein YouTube.

Als Künstler auf der Bühne würde es mich nerven, ständig vom Publikum aus fotografiert zu werden. Sobald du was sagst oder ein bekanntes Lied spielst, geht ein Blitzgewitter los.

Vor zwei Jahren habe ich die Bühne und meine Mitmusiker so stark vermisst, dass wir beschlossen haben, in New York ein Überraschungskonzert zu geben. Innerhalb von 20 Minuten war es ausverkauft, also haben wir ein zweites angehängt, und noch eines, schließlich waren es sechs. Jeden Abend musste ich damit zurechtkommen, dass jeder der 600 Zuschauer das ganze Konzert durch Fotos mit seinem Handy machte. Ich habe zu Beginn noch gebeten, es nicht zu tun, schließlich möchte ich Menschen sehen und nicht die Rückseite von Mobiltelefonen, wenn ich von der Bühne schaue. Anschließend sind dann furchtbar verwackelte Videos in einer unbeschreiblich schlechten Qualität aufgetaucht und es wurden Lieder ausgetauscht, die ich noch gar nicht veröffentlich hatte. Natürlich muss ich damit leben, aber eigentlich sollte es selbstverständlich sein, dass man so etwas nicht tut – wenigstens bei Liedern, die erst noch herauskommen.

Machst du dir Sorgen, dass die Leute dann deine Platte nicht kaufen?

Es geht mir eher darum, dass ich die Chance haben will, die Stücke so zu präsentieren, wie ich sie mir vorgestellt habe. Es stecken sechs Jahre Arbeit in ihnen. Es ist wie bei der Kopie eines Manuskripts – es ist schön, eine zu haben, wenn das Buch draußen ist, aber davor möchtest du als Autor auch nicht, dass es öffentlich zugänglich ist.

Andererseits bringt die heutige Technologie nicht nur Nachteile mit sich. Ich profitiere ja auch von ihr. Ich habe keine vertieften Kenntnisse in musikalischer Theorie, dennoch konnte ich die Orchesterpartituren mit GarageBand selbst komponieren. Ich habe mir die DVD mit all den Orchesterklängen geholt und mit ein bisschen Computerkenntnissen war das kein Problem. Früher hätte ich mich ans Klavier setzen müssen und jemandem erklären, "es soll so und so gehen und so und so klingen". Nun konnte ich die Vorarbeit selbst leisten, das Ergebnis einem Arrangeur geben und es von ihm umsetzen lassen.

So viel Arbeit für nur eine CD?

Insgesamt veröffentlichen wir 26 Lieder. Es wird zwei Alben geben: Eines mit allen Stücken, einem 64-seitigen Booklet und den Abbildungen aller Dichter. Die zweite wird 16 Liedern enthalten.

Also ähnlich aufwändig wie deine "Retrospective" und die Best Of von 10,000 Maniacs, die ja auch viele Bilder und Collagen enthalten.

Ja, genau. Wenn mich die Leute fragen, warum sie so lange nichts mehr von mir gehört haben, kann ich sagen: "Hey, ich habe Booklets gestaltet".

"Ein Kind kann man nicht abhaken"

Das Ergebnis kann sich auf jeden Fall sehen lassen.

Danke! Die wenigsten wissen das zu schätzen. Es hat natürlich auch so lange gedauert, weil ich eine Tochter habe. Vollzeitmutter zu sein und 30 Stücke mit 130 Musikern aufzunehmen, ist nicht einfach unter einen Hut zu bringen.

Das hast du aus meiner Sicht gut gemacht, denn ein prägendes Merkmal des Albums ist sein zeitloser Klang. Den meisten Stücken ist nicht anzuhören, ob sie nun in den 60ern, 90ern oder 2020 entstanden sind.

Das ist ein tolles Kompliment, danke! Genau das war meine Absicht.

Es bietet eine interessante Mischung aus traditionellem Folk und immer wieder überraschenden Elementen wie Reggae , Polka, Klezmer oder Delta Blues. Zum Beispiel "Peppery Man". Wer sind denn die Männer mit den tiefen Stimmen, die den "Pfeffermann" sprechen?

Das sind die Fairfield Four.

Sie klingen schon ziemlich alt. Ist das eine Gospel-Gruppe?

Man könnte sagen, dass sie antik sind. Die meisten Mitglieder sind über achtzig, bis auf eines, das ein verstorbenes ersetzt hat. Sie hatten nicht die Möglichkeit zu reisen, also bin ich zu ihnen nach Nashville. Das jüngere Mitglied ist Schulbusfahrer. Der Mann, der am Ende des Stücks mit einer hohen Stimme singt, Prediger. Und 87. Die Beschaffenheit seiner Stimme ist der reine Wahnsinn.

Lustig war der gesprochene Teil des Stücks. Ich habe sie gebeten, etwas über diesen Pfeffermann zu erzählen. "Sollen wir flunkern, oder wie?", haben sie mich entrüstet mit ihren tiefen Stimmen gefragt. "Denkt einfach an jemanden in eurer Nachbarschaft, der kein guter Mensch ist", habe ich geantwortet. Als sie dann angefangen haben, waren sie nicht mehr zu bremsen. 20 Minuten lang haben sie vom Pfeffermann erzählt und wir haben Tränen gelacht.

Wie haben die Sessions generell funktioniert? Du bist doch bestimmt nicht jedem Beteiligten nachgereist.

Das Konzept war, so etwas wie Workshops zu veranstalten, die Beteiligten also aus ihrem gewohnten Kontext zu holen, in einem Studio auf dem Land unterzubringen und so eine besondere, gemeinschaftliche Atmosphäre zu schaffen. Lúnasa sind dafür ein gutes Beispiel. Sie kamen aus Irland für ein Konzert nach Boston und hatten vier Tage später ein weiteres in Albany. Das Studio liegt genau dazwischen, also habe ich sie gefragt, ob sie nicht Lust hätten, die vier Tage mit mir dort zu verbringen. Danach haben sie mir gesagt, dass es die schönste Aufnahmesession gewesen sei, an der sie jemals teilgenommen hatten. Und produktiv war sie noch dazu: In der Zeit haben wir vier Stücke eingespielt.

Mit dabei sind auch die Memphis Boys. War das nicht ein Chor, mit dem Elvis gearbeitet hat?

Genau, die haben mit ihm unter anderem "In The Ghetto" aufgenommen. Ich hatte das Glück, mit Bands zu arbeiten, die seit vielen Jahren im Geschäft sind. Das hat den Vorteil, dass sich alle blind kennen und genau wissen, worauf der andere musikalisch hinaus will. Medeski, Martin & Wood haben tolle Sätze eingespielt. So etwas kriegt man nicht hin, wenn man wie sonst üblich Sessionmusiker bucht.

Das Album muss sehr aufwändig gewesen sein, schließlich hast du erst die Gedichte ausgesucht, von denen einige absolut obskur sind, dann hast du die Musik geschrieben, die Musiker dazu ausgewählt ...

Da kommt noch viel mehr dazu. Zum Beispiel musst du die Erlaubnis einholen, um die Texte verwenden zu dürfen. Dann brauchst du biographische Daten und Fotos, was bei unbekannten Dichtern nicht einfach ist. Nimm den Autor von "Peppery Man". Der hat vor über 100 Jahren einen dünnen Gedichtsband geschrieben, der zwei Jahre lang erhältlich war, und das wars. Kein Foto. Also mussten wir erst mal rausfinden, woher er überhaupt kam. Dann gingen wir dorthin, recherchierten und fanden schließlich tatsächlich ein Bild.

Das hat bestimmt Spaß gemacht. Falls das mit der Musik nichts mehr sein sollte, könntest du Ermittlerin werden.

Oder lieber Forscherin an der Uni ...

Einen Ehrendoktortitel hast du ja schon. Das wäre dann so was wie deine Habilitation.

Na ja, ich habe den Titel bekommen, weil ich NICHT an die Uni gegangen bin. Das ist ganz lustig, denn mein Cellist versucht schon seit Ewigkeiten, seinen Doktor zu machen. Er muss sich da einiges anhören.

Du warst noch sehr jung, als du bei 10,000 Maniacs eingestiegen bist, also hattest du ja gar keine Zeit, einen Abschluss zu machen.

Ich war aber am College. Als ich 16 war. Ich war eines jener Kinder, die mit 12 das Gefühl haben, 30 zu sein. Mit diesem unangepassten Verhalten, das so typisch für das Alter ist, konnte ich nichts anfangen. Selbst die Lehrer haben mich wie eine Erwachsene behandelt. Ich habe für die Schulzeitung geschrieben, war Schulsprecherin und so weiter. Mit 16 hatte ich das Gefühl, dass ich in der Schule nichts mehr lernen konnte. Ich war sicherlich nicht die beste Schülerin, aber ich bin dann aufs College und habe dort mein Abitur gemacht. Ab 18 war ich mit der Band unterwegs. Ich habe mir damals gesagt, "das mache ich jetzt ein paar Jahre, dann gehe ich wieder an die Uni". Tja.

Hast du die Gedichte über einen langen Zeitraum gesammelt und dann irgendwann beschlossen, eine Platte daraus zu machen?

Die Entwicklung war eher organisch. Sie hat mit der Geburt meiner Tochter begonnen. Als Wiegenlieder habe ich ihr Gedichte vorgesungen, die ich mit Melodien versehen hatte. Das sind die einfacheren Texte auf dem Album. Als sie älter wurde, habe ich immer komplexere Geschichten ausgesucht. Was ursprünglich als Geschenk an meine Tochter gedacht war, hat sich dann zu einem Projekt entwickelt, so etwas wie die Zusammenfassung dieses Lebensabschnitts.

Es ist wirklich ein Wunder, wie sich ein Kind entwickelt, es sich sprachliche Fähigkeiten aneignet und Mittel findet, die Welt zu verstehen. Auch wenn ich die ersten drei Jahre fast ausschließlich damit beschäftigt war, sie zu ernähren, zu waschen und Windeln zu wechseln. Aber das empfand ich nicht als schlimm, schließlich kann man am Ende des Tages aufzählen, was man alles gemacht hat.

Das ist mir früher on the road oder im Studio genauso gegangen. Da gibt es auch Dinge zu regeln und abzuhaken, und wenn es gelingt, gibt es mir ein gutes Gefühl. Bei Kindern ist das natürlich nicht so einfach, schließlich merkt man nicht sofort, ob etwas klappt oder nicht. Ausschlaggebend ist die Summe – wenn es einen zufriedenen Eindruck macht und brav sitzen bleibt, ist das ja das Ergebnis von vielen Jahren Erziehung und vielen kleinen Schritten. Ich habe mich mit dem Thema intensiv auseinander gesetzt und viele Bücher gelesen. Ich glaube, als Kinderbetreuerin hätte ich ganz gute Chancen.

"Sie wollten 'Motherland' als Song für die Armee!"

Zurück zu deiner Tätigkeit als Musikerin. 2002 hast du mit The House Carpenter's Daughter ein Album mit Coverversionen von mehr oder weniger traditionellen Folk-Stücken herausgebracht. Anschließend gab es noch eine Best Of mit dem Titel "Retrospective". Ich hatte damals den Endruck, als hättest du deine Karriere beendet.

Auf jeden Fall war damit die Zusammenarbeit mit meinem Label Elektra beendet. Das war eine lange und deprimierende Angelegenheit.

Daraufhin hast du dein eigenes Label gegründet.

Nicht wirklich. "Myth America" hatten wir zu Zeiten von 10,000 Maniacs auf Betreiben unseres Labels auf die Beine gestellt, aber es war kaum mehr als ein Logo. Das war reines Marketing. Wir sollten den Eindruck erwecken, immer noch Indie zu sein, obwohl wir bei einem großen Label unter Vertrag standen. Für die Platte habe ich es wiederbelebt, hatte aber nicht vor, weitere Künstler dort unterzubringen. Die Struktur besteht weiterhin, aber sie ist nicht mit Leben gefüllt.

Um auf deine vorige Frage zurück zu kommen – auf jeden Fall wollte ich so nicht mehr weiter machen. Die Babypause kam in dieser Hinsicht genau richtig. Dann habe ich mich noch um die Compilations von 10,000 Maniacs und mir gekümmert, was mir die Möglichkeit gegeben hat, diese Lebensabschnitte abzuschließen.

Deine neue Platte ist so etwas wie ein Comeback, auch wenn du es wahrscheinlich nicht so wahrnimmst.

Na ja, live ist es nach sieben Jahren schon ein Comeback, auch wenn ich das Gefühl habe, nie eine Pause gemacht zu haben. Was auch daran liegt, dass mich meine zwei Musiker seit 1999 begleiten und so etwas wie meine zweite Familie sind.

Hast du Angst, dass es schiefgehen könnte? Schließlich hat sich in den letzten sieben Jahren viel geändert – auch, was Vertrieb und Marketing angeht.

Ich befürchte, dass sich nicht viele Leute die Platte in Form einer CD kaufen werden. Das finde ich sehr schade, denn ich habe mir mit der Gestaltung und der Verpackung sehr viel Mühe gegeben. Außerdem habe ich das Album komplett aus eigener Tasche finanziert. Wenn es niemand kauft, dann wäre es ein sehr teurer Spaß gewesen. Aber gut, das ist ein Risiko, das ich eingehen muss.

Bleibt noch der mittlerweile verbreitete Weg, mehr Konzerte zu geben.

Das ist für mich keine Option. Ich habe das Gelübde abgelegt, Mutter zu sein, weshalb ich fürs Touren nur begrenzt Zeit habe. Zum Beispiel im Sommer, wenn ich meine Tochter mitnehmen kann. Zum Glück hat sie keine Probleme damit, unter Leuten zu sein.

Beim Auftritt gestern Abend waren Fans dabei, die extra aus Spanien oder Dänemark angereist sind. Das ist doch ein gutes Zeichen.

Ja, sicherlich. Mir geht es ja auch nicht anders. Es gibt Künstler, die ich immer gerne sehen würde, egal wie viel Zeit vergangen ist. Peter Gabriel etwa, Tom Waits, Joni Mitchell oder Chan Marshall. Nimm Leonard Cohen – der war 18 Jahre lang weg. Oder Patti Smith, die sich Jahre lang um ihre Kinder gekümmert hat. Bei ihnen hats auch funktioniert.

Bei deinem Auftritt ist mir aufgefallen, dass es dir große Freude bereitet hat, die neuen Sachen zu spielen. Bei den alten schien es mir nicht so – bei mehreren hast du sogar die Texte nicht mehr richtig gekonnt ...

Nein, so ist das nicht. Wir haben halt die neuen Sachen viel mehr geübt als die alten. Ich gehöre sicherlich nicht zu jenen, die ihre Vergangenheit ignorieren. Wenn ich zu einem Konzert gehe, möchte ich auch die alten Sachen hören, die ich kenne. Es ist ja so, dass vielen Menschen diese Songs etwas bedeuten. Ich fühle mich wirklich geehrt, mehrere davon geschrieben zu haben.

Wobei es kaum möglich ist, die Wirkung eines Stücks vorauszusehen, oder? Zum Beispiel "Motherland", in dem du ökologische und soziale Probleme thematisiert hast, das aber nach dem 11. September in den USA zu einer Art patriotischer Hymne geworden ist.

Ja, das war absurd. Wal-Mart wollte "Motherland" als Song für die Armee einsetzen. Ich habe geantwortet: "Hey, dieses Lied handelt zwar von Wal-Mart und den Truppen, allerdings auf eine Weise, die euch sicherlich nicht gefällt". Sie haben mir eine Million Dollar dafür geboten, den Text aber offenbar nicht angehört.

So etwas Ähnliches ist mit Aileen Wuornos geschehen, eine zum Tode verurteilte Frau. Es gab ja einen bekannten Film über sie. Der Regisseur einer Dokumentation hat mich belagert und wollte unbedingt meinen Song "Carnival" verwenden, aber ich wollte mit der Thematik nichts zu tun haben. Schließlich hat er mir geschrieben, dass sie diesen Song kurz vor ihrer Hinrichtung gehört und ihn sich für ihre Beerdigung gewünscht hat. Ich war schockiert. Dann habe ich mir gedacht, dass er ihr in ihrem von Gewalt geprägten Leben vielleicht einige ruhige Augenblicke beschert hat und schließlich die Erlaubnis erteilt. Aber es ist schon absurd, was mit einem Song passieren kann. Einen Massenmörder kann er genauso ansprechen wie einen friedlichen Lehrer.

Ist das die Erklärung dafür, dass deine letzten zwei Platten nur Texte enthalten, die nicht von dir stammen, in dieser Hinsicht also nicht missverstanden werden können?

Nein, keineswegs. Ich schreibe weiterhin und hätte eigentlich genügend Material für zwei weitere Alben. Ein paar Songs habe ich gestern Abend gespielt, wobei einer von ihnen von einem US-Präsidenten aus Texas handelt, der mittlerweile in den Ruhestand getreten ist. Den werde ich wohl streichen müssen, denn er ist hoffnungslos veraltet. Mein jetziger Plattenvertrag sieht insgesamt drei Platten vor, also wird es auch neues Material aus meiner eigenen Feder geben. Wobei ich jetzt noch gar nicht daran denken möchte – die Entstehung dieses Albums war so langwierig und intensiv, dass es mir erst einmal reicht.

Weiterlesen

LAUT.DE-PORTRÄT Natalie Merchant

Lieder über De Chirico, Jack Kerouac oder Giuseppe Verdi. Konzerte und Aktionen zugunsten von Frauen, Obdachlosen, Tierrechten und gegen familiäre Gewalt.

Noch keine Kommentare