laut.de-Kritik
Dinge, die das Leben eines Teenagers heutzutage bestimmen.
Review von Alexander CordasWas haben folgende Dinge gemeinsam: Joystick, Plattenspieler, Telefon, Kondome? Ganz einfach: Es sind alles Dinge, die das Leben eines Teenagers heutzutage bestimmen. Und sie sind allesamt auf dem Plattencover des selbstbetitelten Zweitlingswerks von New Found Glory zu finden – neben Kuchen, Rollschuhen und einem Cover des Playboy, das unter einer Bettdecke versteckt liegt. Schnell wird klar, wo der Hase läuft: New Found Glory streben ganz nach oben und richten sich deshalb ganz nach unten. Denn die lieben Kleinen haben nun mal die dickste Geldtasche.
Dem Prinzip folgend beherrscht auch ein Thema die textliche Themenlandschaft: Die zeitlose, immer wieder gern genommene Liebe. Natürlich nicht ohne Probleme. Wer will auch schon Texte über eine makellose Beziehung hören? Eben. Und deswegen kramen New Found Glory noch mal in ihrer Gedankenkiste und bringen alte Kamellen aus Jugendtagen zum Vorschein. Anbiederung an die Masse? Ach, Blödsinn...
Doch man will ihnen ja nichts Böses. Denn wenn man an der Oberfläche kratzt, erblickt man doch das ein oder andere glitzernde Juwel im Strom der Massenware. "Eyesore" etwa ist ein wunderschönes Emo-Punk-Sahnestückchen geworden und für den Opener "Better Off Dead", dem die Sonne aus dem glatt rasierten Arsch scheint, möchte ich New Found Glory am liebsten umarmen. Der Rest kann das hohe Niveau der beiden Stücke zwar nicht halten, aber angenehme Hintergrundmusik für zwischendurch ist New Found Glory dann doch gelungen. Ein schaler Nachgeschmack bleibt zwar, aber wer Emo-Punk nicht abgeneigt und weder gegen Blink 182 noch Samiam Abneigungen hat, sollte ruhig einmal ein Ohr riskieren.
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