laut.de-Kritik

Hämorriden: New Found Glory ist die größte von allen.

Review von

Poppunk ist für Punkrock das, was für den Menschen Hämorriden sind. Ein Ärgernis. Überflüssig, mitunter schmerzhaft. Und New Found Glory ist die größte aller Hämorriden.

Wer sich als Anhänger der Band bezeichnet, möge bitte direkt ins Forum gehen, um dem Rezensenten das fortgeführte Hören von Britney Spears nahe zu legen. Denn das, was jetzt folgt, ist, was der Brite so schön einen rant nennt. Denn irgendwie müssen die Zeilen hier ja gefüllt werden.

Allein damit, das Gehörte zu beschreiben, geht es nicht. Denn das neue New-Found-Glory-Album "Not Without A Fight" bietet nicht viel zu Urteilen, außer: Was für ein riesengroßer Haufen fucking Bullshit!

Der Albumtitel bezeichnet wohl das spontane Gefühl von Angewidertheit, das den nicht geneigten Hörer dazu zwingt, sich die Kopfhörer an den Ohrmuscheln festzuschrauben. Wer sich diese 36 Minuten unsagbarer, konstruierter Scheiße freiwillig reinfährt, möge mir erklären, warum er/sie das tut. Masochismus? Pubertäre Identitätslosigkeit? Geschmackssinne verlegt?

Vielleicht zeigt sich selten so schön wie hier auf, wie problembelastet das Sub-Genre Poppunk ist: Jeder Song klingt annähernd gleich, schleppt sich verloren und in sich gesunken durch die Gehörgänge. Keine Energie, kein Geschmack, kein Nährwert. Klingt wie: Eine Boyband, die aus Versehen Gitarre spielen gelernt hat.

Zwischendurch wird die Geschwindigkeit mal variiert oder wie bei "Such A Mess" – dem einzigen Stück, bei dem ich nicht sofort die Beulenpest bekomme – ein wenig mehr Punk aufgetragen. Ansonsten nölt sich Frontmann Jordan Pundik durch die Stücke und singt von Herz- und Weltschmerz in einer Art und Weise, die ihm wohl nur diejenigen abnehmen, die beides noch nie gespürt haben.

Und wenn er dann auch noch so überzeugend wie Thomas Anders beim Vorspielen in einer finnischen Death-Metal-Band heult "I'm so sick of it all", möchte man ihm in die Fresse hauen, um wenigstens einmal ein wenig authentische Wut zu induzieren.

Wie diese Band beim renommierten Label Epitaph gelandet ist, erschließt sich mir beim besten Willen nicht. Urkundenfälschung vielleicht? Oder doch knallhartes Kalkül? Für ein Major mag New Found Glory nicht rentabel genug gewesen sein (die Platten wurden bislang über Geffen vertrieben), sicher aber für ein großes Indie wie eben Epitaph. So hätte die Band dann doch eine Daseinsberechtigung.

Seine Ohren kann man nach dem fragwürdigen Genuss von "Not Without A Fight" allerdings wegschmeißen. Durch die Kruste Watussi-Dung, die New Found Glory in den Gehörgang geschissen haben, geht nichts anderes mehr durch.

Trackliste

  1. 1. Right Where We Left Off
  2. 2. Don't Let Her Pull You Down
  3. 3. Listen To Your Friends
  4. 4. 47
  5. 5. Truck Stop Blues
  6. 6. Tangled Up
  7. 7. I'll Never Love Again
  8. 8. Reasons
  9. 9. Such A Mess
  10. 10. Heartless At Best
  11. 11. This Isn't You
  12. 12. Don't Let This Be The End

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16 Kommentare

  • Vor 15 Jahren

    noch nie eine so objektive rezi gehört.
    was ist nun besser new found glory oder die neue scheibe von fall out boy :D

  • Vor 15 Jahren

    Lächerliches Review.
    Das Album hat fast überall nur gute Rezessionen bekommen (Stardust; Absolutepunk; Alternative Press..etc).
    Hat wohl der falsche das für ihn falsche Thema bekommen.
    Das Review ist total überzogen und alles wird bereits festgelegt mit dem ersten Satz: Ärgernis für die Menschheit.
    Bereits hier wird die nichtvorhandene Objektivität gezeigt.

    Schwachsinn - besorgt euch das nächste mal jemanden der objektiv und sachlicher als ein zehnjähriger schreiben kann.

  • Vor 14 Jahren

    Ich muss Nex zustimmen.Objektivität ist in dieser rezi ein Fremdwort.Zudem hat das Album auch gute Songs z.B "Such a Mess"