PLATZ 2: "Low" (1977)
David Bowie war immer ein Künstler, der stark von seinen Mitmusikern profitierte. Nie zuvor hört man dies jedoch so deutlich wie in den nun folgenden Jahren. Von Brian Enos "Discreet Music" (1975) angetan, beginnt er mit dem ehemaligen Roxy Music-Klangtüftler zusammenzuarbeiten. Gemeinsam entsteht das nihilistische Experiment "Low" in den Hansa Studios direkt an der Mauer. Es gilt als Auftakt seiner berühmten Berlin-Trilogie. Nach dem Drogenhorror im Vorjahr, flieht Bowie aus L.A. und folgt seinem Kumpel Iggy Pop aus alten Stooges-Tagen in die geteilte (Drogenhaupt-) Stadt. Doch anstatt zu versumpfen, gebiert Bowie eine neue künstlerische Hochphase. Können ihm altgediente Fans auf der A-Seite mit melodischem Experimental-Pop noch halbwegs folgen, wartet auf Seite 2 der Vorschlaghammer: vier Ambient-Stücke (fast) ohne Gesang. Diese Platte prägte den späteren Postpunk und wurde von Joy Division-Sänger Ian Curtis mit der Iggy Pop-Platte "The Idiot" (produziert von Bowie) als Hauptinspiration genannt.
Anspieltipps:
"Always Crashing In The Same Car", "Sound And Vision" und "Warszawa".
1 Kommentar mit 2 Antworten
ja! meine ewige nr 1 von onkel david.
habe nichts hin zu zu fügen und mein wort in der rezi zum meilenstein gesagt..
Auch meine Nr. 1. Der Rezi füge ich auch nichts mehr dazu.
Ebenfalls meine Nr. 1. War mein Einstieg, nachdem ich überall gelesen hatte, wie toll "Low" doch sei. Meine hohen Erwartungen wurden sogar noch übertroffen. "Sound and vision" macht seinem Titel alle Ehre und die Instrumentals sind schlicht atemberaubend.