Das Linke Bündnis gegen Antisemitismus München will verhindern, dass die spanische Punkband Ska-P am kommenden Samstag beim Münchener Tollwood Festival im Olympiapark auftritt. In einem offenen Brief fordern der Verband Jüdischer Studenten in Bayern (VJSB), der Verband Deutscher Sinti und Roma in …
Der Text des Songs ist, wenn mensch der Übersetzung dieses Bündnisses glauben darf, schon etwas heikel. Allerdings ist deren offener Brief alles andere als sachlich und neutral, finde es schon problematisch, wenn die das Leiden Palästinas in Gänsefüßchen setzen, und die alleinige Schuld für die Besetzung Palästinas bei den Palästinensern zu suchen überschreitet dann spätestens eine Grenze. Könnte den Brief auch Stück für Stück auseinandernehmen, da sind jede Menge mindestens fragwürdige Argumentationen.
Es ist offenbar mehr als politisch korrekt das Leid der Palästinenser zu relativieren, ach was, ihnen auch noch selbst die Schuld für die israelische Aggression zu geben. Dieser "linke" Bund soll doch selbst mal bewerten, wie er die israelische Innen- wie Außenpolitik bewerten würde, wenn sie vom deutschen Staat ausgehen würde.
Israel ist aber nicht Deutschland, sondern ein Staat, der seit seiner Gründung in seiner Existenz bedroht ist. Seine Nachbarn wollen diesen Staat von der Landkarte getilgt, und dessen (jüdische) Bewohner im schlimmsten Fall physisch vernichtet sehen. Sicher muss man die israelische Politik nicht in allen Punken mögen, besonders nicht die, der aktuellen Regierung, aber das trifft auf die Politik der arabischen Nachbarn und der Hamas genauso zu. Letztere sind für das Leid der Palästinenser mindestens ebenso verantwortlich, wie die radikalen jüdischen Siedler, da sie diese Menschen seit über 70 Jahren quasi in Geiselhaft halten, um ihren fanatischen Kampf gegen den Staat Israel am Laufen zu halten. Vielleicht sollte eine spanische Band auch einfach die Fresse halten, anstatt sich in diesem Konflikt auf einfachste und platteste Art zu positionieren. So weit ich weiss war dieses Lied auch nicht der einzige Ausfall dieser Combo in die Richtung. Ich meine mich erinnern zu können, dass auf einem Plattencover dereinst eine Karikatur enthalten war, die an übelste antisemitische Klischees anknüpfte.
Vielleicht sollte ein Linkes Bündnis auch einfach die Fresse halten, anstatt sich in diesem Konflikt auf einfachste und platteste Art zu positionieren.
"einzigeSo weit ich weiss war dieses Lied auch nicht der einzige Ausfall dieser Combo in die Richtung. Ich meine mich erinnern zu können, dass auf einem Plattencover dereinst eine Karikatur enthalten war, die an übelste antisemitische Klischees anknüpfte."
Wenn es "¡¡Que corra la voz!!" sein sollte musst du mir aber mal ganz genau erklären, was daran antisemitisch sein sollte.
"Jüdische Studenen und das Deutsch-Israelische Forum dürfen sich aber positionieren, oder?"
Meiner Ansicht nach hat das Recht auf Partizipation am gesellschaftlichen Diskurs nichts mit Herkunft, Religion, Geschlecht, Geschlechtsidentität, Sexualität, Aussehen, Bildung, Vermögen, Nationalität oder ähnlichen Eigenschaften zu tun.
@Capsi: Wie du sagst! Außerdem finde ich, sollten wir der israelischen Bevölkerung wesentlich mehr zutrauen. Gehen sie doch zu zigtausenden auf die Straße, um gegen die radikale Regierungspolitik zu demonstrieren. Mal sehen, wie viele hier den Hintern auf die Straße kriegen, wenn der A(bfu**)fD noch mehr Fans generiert.
Was an diesem Typen mit Reichadleranstecker sagt dir, dass es ein Jude sein soll? Wer dort einen Juden sehen will, sollte mal überdenken, ob mensch nicht vielleicht selbst antisemitische Vorurteile pflegt.
Nunja, das Cover ist eher ein Nebenkriegsschauplatz, und geriet seinerzeit erst nach Veröffentlichung von "Intifada" ins Gerede, wenn ich mich recht entsinne. Der Song selbst ist allerdings (linker) Antisemitismus in Reinform, wie immer getarnt als "Israelkritik".
"Nunja, das Cover ist eher ein Nebenkriegsschauplatz und geriet seinerzeit erst nach Veröffentlichung von "Intifada" ins Gerede, wenn ich mich recht entsinne."
Sehr martialische Ausdrucksweise. Welcher Krieg gegen wen? Und warum soll das Cover antisemitisch sein?
"Der Song selbst ist allerdings (linker) Antisemitismus in Reinform, wie immer getarnt als "Israelkritik"."
Antisemitismus in Reinform, aha. Also (mindestens) auf einer Stufe mit "Tod allen Juden" oder dem Geschwafel vom "internationalen Finanzjudentum", einer " jüdischen Weltverschwörung" oder Geschichten von Kinderblut trinkenden Juden? Bezüglich einzelner Textstellen kann ich die Kritik an dem Song nachvollziehen. Die Erwähnung von JHWH und die anfängliche Referenz auf den Holocaust bringen die Kritik am Staat Israel leider ziemlich nah an Kritik an einer Religionsgruppe, die damit an sich nichts direkt zu tun hat. Allerdings ist es da leider auch schwer zu differenzieren, da Israel als Staat sehr eng mit der Religion der Juden verbunden ist. Nichtsdestotrotz hätte mensch das besser schreiben können und es ist legitim angesichts des Textes besorgt zu sein oder auch darin antisemitische Tendenzen zu vermuten, wobei ich bezweifle, dass diese gewollt sind, zumal das ja auch ausdrücklich angesprochen wird.
Ich finde es nur sehr schwierig und besorgniserregend, wenn Kritik an der israelischen Politik relativ pauschal mit Antisemitismusvorwürfen begegnet wird. Auch wenn Antisemitismus definitiv real ist und auch ein großes Problem darstellt, befürchte ich, dass mit diesen Vorwürfen legitime Kritik einfach weggewischt wird. Diese Befürchtungen sind nicht neu und auch kritische Nachkommen von jüdischen Shoa-Überlebenden wurden schon als Holocaust-Leugner tituliert, weil sie die Menschenrechtsverletzungen Israels kritisiert haben, siehe Norman Finkelstein.
Das Antisemitismus erst bei "Tod allen Juden" oder beinharten Verschwörungstheorien anfängt ist allerdings auch eine gewagte These. In dem Lied wird die IDF quasi mit der SS gleichgesetzt, und Israel durchgängig als Aggressor, sowie die Palästinenser als Opfer dargestellt. Das ist nunmal eine einfältige Geschichtsklitterung, die sicherlich weit von "Tod allen Juden" entfernt ist, aber eben auch Antisemiten auf beiden Seiten des politischen Spektrums in die Karten spielt.
Sich dann als Künstler auch 20 Jahre nach Erscheinen des Machwerks hinzustellen, und naiv zu behaupten, dass sei ja nicht so gewollt und gemeint gewesen, und den Song 2023 noch immer live zu spielen ist dann schon etwas schräg. Ich hab die früher - eben bis zu jenem Song - selbst gerne mal gehört, und halte die Typen eigentlich nicht für so doof oder unbedarft, dass sie nicht genau wussten, was sie da verzapft haben, und wenn doch, dann sollte man das Stück eben aus dem Live-Set nehmen.
"In dem Lied wird die IDF quasi mit der SS gleichgesetzt"
An welcher Stelle? Muss ich überlesen haben...
"und Israel durchgängig als Aggressor, sowie die Palästinenser als Opfer dargestellt. Das ist nunmal eine einfältige Geschichtsklitterung,"
Ich sehe nicht, wo der Songtext einen Anspruch darauf erhebt, die ganze Geschichte zu erzählen. Wie sollte das auch in Songtextform möglich sein, dafür ist die Thematik viel zu komplex. So ein Song über ein derart heikles Thema ist schon gewagt bis problematisch, wenn er die Perspektive einer Seite dieses Konfliktes einnimmt, und sicher kann darüber diskutiert werden. Aber warum ist die Kritik an der israelischen Seite im Nahostkonflikt antisemitisch? Selbst wenn sie einseitig ist und es auch berechtigte Gründe zur Kritik an der anderen Seite gibt: das macht diese Kritik nicht direkt antisemitisch.
Kritik ist ja immer irgendwie "einseitig". Und wenn man sich als Künstler immer nur absolut neutral positionieren dürfte, würde da ja jegliche (sinnvolle!) Streitkultur zum Erliegen kommen. Daher: NEIN zu Antisemitismus, JA zur (meinetwegen auch polemischen) Kritik als Betrag zu einer Debatte oder auch nur um die Wut rauszulassen. Klar gibt es da einen Grenzbereich. In diesem Fall würde ich sagen, lässt die den Song doch spielen. Sonst gibt man denen, die immer eine "Cancel Culture" an die Wand malen, noch Recht...
Habe nach "Das Linke Bündnis gegen Antisemitismus München" aufgehört zu lesen. Nichts für ungut, ich würde mich persönlich tendenziell auch eher links verorten, aber die inflationär verteilten Antisemitismusvorwürfe werden allmählich zu einer mühsamen Angelegenheit. Das Thema ist hochgradig komplex, wird aber viel zu häufig in Schwarz und Weiss eingeteilt. Das kann man Ska-P genauso vorwerfen wie besagtem linken Bündnis, aber ob das die eine Partei direkt zu Antisemiten degradiert und die andere zur letzten Verteidigungslinie gegen letztere macht, darf zumindest angezweifelt werden. Vielleicht täte es auch mal gut, unterschiedliche Standpunkte auszuhalten und nicht bei allem direkt nach dem Verbot zu lechzen oder das größtmögliche Urteil ("Antisemit") zu sprechen, wenn man selbst, wie man in dem offenen Brief nachlesen kann, wenig bis nichts Gehaltvolles beizutragen hat.
Der Song scheint wirklich ein dummer zu sein. Halte es da allerdings mit kulturellem Pragmatismus. Solange die Band diesen alten Song nicht mehr performt, würde ich sie nie im Leben nur deswegen ausladen wollen. Normalerweise wären Textänderungen auch akzeptabel, aber das scheint bei dem Track nicht zu reichen. Solange das aktuelle Material samt Setlist freundlich sind, sehe ich erst mal kein Problem.
Offenbar ist für den Song ja auch bereits eine rechtliche Bewertung abgegeben wurden, was das ganze nochmal unnötiger und polemischer erscheinen lässt. Hatte gedacht, das gerade bei jüngeren Leuten ein Bewusstsein dafür da ist, dass die Ausweitung der Siedlungen international eher nicht so gut ankommt. Ja, der Text hat einen derben Vergleich, aber muss ich mich von einer linken Skaband, die in München iwo auf der Parkbühne auftritt, so triggern lassen?
Das Linke Bündnis gegen Antisemitismus München will verhindern, dass die spanische Punkband Ska-P am kommenden Samstag beim Münchener Tollwood Festival im Olympiapark auftritt. In einem offenen Brief fordern der Verband Jüdischer Studenten in Bayern (VJSB), der Verband Deutscher Sinti und Roma in …
Der Text des Songs ist, wenn mensch der Übersetzung dieses Bündnisses glauben darf, schon etwas heikel. Allerdings ist deren offener Brief alles andere als sachlich und neutral, finde es schon problematisch, wenn die das Leiden Palästinas in Gänsefüßchen setzen, und die alleinige Schuld für die Besetzung Palästinas bei den Palästinensern zu suchen überschreitet dann spätestens eine Grenze. Könnte den Brief auch Stück für Stück auseinandernehmen, da sind jede Menge mindestens fragwürdige Argumentationen.
+1
Es ist offenbar mehr als politisch korrekt das Leid der Palästinenser zu relativieren, ach was, ihnen auch noch selbst die Schuld für die israelische Aggression zu geben. Dieser "linke" Bund soll doch selbst mal bewerten, wie er die israelische Innen- wie Außenpolitik bewerten würde, wenn sie vom deutschen Staat ausgehen würde.
Israel ist aber nicht Deutschland, sondern ein Staat, der seit seiner Gründung in seiner Existenz bedroht ist. Seine Nachbarn wollen diesen Staat von der Landkarte getilgt, und dessen (jüdische) Bewohner im schlimmsten Fall physisch vernichtet sehen.
Sicher muss man die israelische Politik nicht in allen Punken mögen, besonders nicht die, der aktuellen Regierung, aber das trifft auf die Politik der arabischen Nachbarn und der Hamas genauso zu. Letztere sind für das Leid der Palästinenser mindestens ebenso verantwortlich, wie die radikalen jüdischen Siedler, da sie diese Menschen seit über 70 Jahren quasi in Geiselhaft halten, um ihren fanatischen Kampf gegen den Staat Israel am Laufen zu halten.
Vielleicht sollte eine spanische Band auch einfach die Fresse halten, anstatt sich in diesem Konflikt auf einfachste und platteste Art zu positionieren.
So weit ich weiss war dieses Lied auch nicht der einzige Ausfall dieser Combo in die Richtung. Ich meine mich erinnern zu können, dass auf einem Plattencover dereinst eine Karikatur enthalten war, die an übelste antisemitische Klischees anknüpfte.
Vielleicht sollte ein Linkes Bündnis auch einfach die Fresse halten, anstatt sich in diesem Konflikt auf einfachste und platteste Art zu positionieren.
Jüdische Studenen und das Deutsch-Israelische Forum dürfen sich aber positionieren, oder?
"einzigeSo weit ich weiss war dieses Lied auch nicht der einzige Ausfall dieser Combo in die Richtung. Ich meine mich erinnern zu können, dass auf einem Plattencover dereinst eine Karikatur enthalten war, die an übelste antisemitische Klischees anknüpfte."
Wenn es "¡¡Que corra la voz!!" sein sollte musst du mir aber mal ganz genau erklären, was daran antisemitisch sein sollte.
"Jüdische Studenen und das Deutsch-Israelische Forum dürfen sich aber positionieren, oder?"
Meiner Ansicht nach hat das Recht auf Partizipation am gesellschaftlichen Diskurs nichts mit Herkunft, Religion, Geschlecht, Geschlechtsidentität, Sexualität, Aussehen, Bildung, Vermögen, Nationalität oder ähnlichen Eigenschaften zu tun.
@Capsi:
Wie du sagst!
Außerdem finde ich, sollten wir der israelischen Bevölkerung wesentlich mehr zutrauen. Gehen sie doch zu zigtausenden auf die Straße, um gegen die radikale Regierungspolitik zu demonstrieren.
Mal sehen, wie viele hier den Hintern auf die Straße kriegen, wenn der A(bfu**)fD noch mehr Fans generiert.
Ich meinte eher "El vals des obrero".
https://upload.wikimedia.org/wikipedia/en/…
Was an diesem Typen mit Reichadleranstecker sagt dir, dass es ein Jude sein soll? Wer dort einen Juden sehen will, sollte mal überdenken, ob mensch nicht vielleicht selbst antisemitische Vorurteile pflegt.
Sieht aus wie Richard Nixon
Wer das Cover antisemitisch findet, hat wahrscheinlich noch ein Jungle World Abo.
Nunja, das Cover ist eher ein Nebenkriegsschauplatz, und geriet seinerzeit erst nach Veröffentlichung von "Intifada" ins Gerede, wenn ich mich recht entsinne.
Der Song selbst ist allerdings (linker) Antisemitismus in Reinform, wie immer getarnt als "Israelkritik".
"Nunja, das Cover ist eher ein Nebenkriegsschauplatz und geriet seinerzeit erst nach Veröffentlichung von "Intifada" ins Gerede, wenn ich mich recht entsinne."
Sehr martialische Ausdrucksweise. Welcher Krieg gegen wen? Und warum soll das Cover antisemitisch sein?
"Der Song selbst ist allerdings (linker) Antisemitismus in Reinform, wie immer getarnt als "Israelkritik"."
Antisemitismus in Reinform, aha. Also (mindestens) auf einer Stufe mit "Tod allen Juden" oder dem Geschwafel vom "internationalen Finanzjudentum", einer " jüdischen Weltverschwörung" oder Geschichten von Kinderblut trinkenden Juden? Bezüglich einzelner Textstellen kann ich die Kritik an dem Song nachvollziehen. Die Erwähnung von JHWH und die anfängliche Referenz auf den Holocaust bringen die Kritik am Staat Israel leider ziemlich nah an Kritik an einer Religionsgruppe, die damit an sich nichts direkt zu tun hat. Allerdings ist es da leider auch schwer zu differenzieren, da Israel als Staat sehr eng mit der Religion der Juden verbunden ist. Nichtsdestotrotz hätte mensch das besser schreiben können und es ist legitim angesichts des Textes besorgt zu sein oder auch darin antisemitische Tendenzen zu vermuten, wobei ich bezweifle, dass diese gewollt sind, zumal das ja auch ausdrücklich angesprochen wird.
Ich finde es nur sehr schwierig und besorgniserregend, wenn Kritik an der israelischen Politik relativ pauschal mit Antisemitismusvorwürfen begegnet wird. Auch wenn Antisemitismus definitiv real ist und auch ein großes Problem darstellt, befürchte ich, dass mit diesen Vorwürfen legitime Kritik einfach weggewischt wird. Diese Befürchtungen sind nicht neu und auch kritische Nachkommen von jüdischen Shoa-Überlebenden wurden schon als Holocaust-Leugner tituliert, weil sie die Menschenrechtsverletzungen Israels kritisiert haben, siehe Norman Finkelstein.
Das Antisemitismus erst bei "Tod allen Juden" oder beinharten Verschwörungstheorien anfängt ist allerdings auch eine gewagte These.
In dem Lied wird die IDF quasi mit der SS gleichgesetzt, und Israel durchgängig als Aggressor, sowie die Palästinenser als Opfer dargestellt. Das ist nunmal eine einfältige Geschichtsklitterung, die sicherlich weit von "Tod allen Juden" entfernt ist, aber eben auch Antisemiten auf beiden Seiten des politischen Spektrums in die Karten spielt.
Sich dann als Künstler auch 20 Jahre nach Erscheinen des Machwerks hinzustellen, und naiv zu behaupten, dass sei ja nicht so gewollt und gemeint gewesen, und den Song 2023 noch immer live zu spielen ist dann schon etwas schräg.
Ich hab die früher - eben bis zu jenem Song - selbst gerne mal gehört, und halte die Typen eigentlich nicht für so doof oder unbedarft, dass sie nicht genau wussten, was sie da verzapft haben, und wenn doch, dann sollte man das Stück eben aus dem Live-Set nehmen.
"Das Antisemitismus erst bei "Tod allen Juden" oder beinharten Verschwörungstheorien anfängt ist allerdings auch eine gewagte These."
Die ich nirgendwo aufgestellt noch verteidigt oder sonstwas habe.
Dieser Kommentar wurde vor einem Jahr durch den Autor entfernt.
"In dem Lied wird die IDF quasi mit der SS gleichgesetzt"
An welcher Stelle? Muss ich überlesen haben...
"und Israel durchgängig als Aggressor, sowie die Palästinenser als Opfer dargestellt. Das ist nunmal eine einfältige Geschichtsklitterung,"
Ich sehe nicht, wo der Songtext einen Anspruch darauf erhebt, die ganze Geschichte zu erzählen. Wie sollte das auch in Songtextform möglich sein, dafür ist die Thematik viel zu komplex. So ein Song über ein derart heikles Thema ist schon gewagt bis problematisch, wenn er die Perspektive einer Seite dieses Konfliktes einnimmt, und sicher kann darüber diskutiert werden. Aber warum ist die Kritik an der israelischen Seite im Nahostkonflikt antisemitisch? Selbst wenn sie einseitig ist und es auch berechtigte Gründe zur Kritik an der anderen Seite gibt: das macht diese Kritik nicht direkt antisemitisch.
Kritik ist ja immer irgendwie "einseitig". Und wenn man sich als Künstler immer nur absolut neutral positionieren dürfte, würde da ja jegliche (sinnvolle!) Streitkultur zum Erliegen kommen. Daher: NEIN zu Antisemitismus, JA zur (meinetwegen auch polemischen) Kritik als Betrag zu einer Debatte oder auch nur um die Wut rauszulassen. Klar gibt es da einen Grenzbereich. In diesem Fall würde ich sagen, lässt die den Song doch spielen. Sonst gibt man denen, die immer eine "Cancel Culture" an die Wand malen, noch Recht...
Die würden sich eh so oder so dämlich positionieren. Sollte der Song gespielt werden, dann eben nach dem Motto ",Aha, linke Bands dürfen also alles!"
... Usw.
Mh da hast du wohl Recht! Fände jedenfalls ein Auftrittsverbot mit der Begründung in dem Fall doof...
Ständig soll irgendwer, irgendwo nicht spielen dürfen. Das wird langsam anstrengend.
Habe nach "Das Linke Bündnis gegen Antisemitismus München" aufgehört zu lesen. Nichts für ungut, ich würde mich persönlich tendenziell auch eher links verorten, aber die inflationär verteilten Antisemitismusvorwürfe werden allmählich zu einer mühsamen Angelegenheit. Das Thema ist hochgradig komplex, wird aber viel zu häufig in Schwarz und Weiss eingeteilt. Das kann man Ska-P genauso vorwerfen wie besagtem linken Bündnis, aber ob das die eine Partei direkt zu Antisemiten degradiert und die andere zur letzten Verteidigungslinie gegen letztere macht, darf zumindest angezweifelt werden. Vielleicht täte es auch mal gut, unterschiedliche Standpunkte auszuhalten und nicht bei allem direkt nach dem Verbot zu lechzen oder das größtmögliche Urteil ("Antisemit") zu sprechen, wenn man selbst, wie man in dem offenen Brief nachlesen kann, wenig bis nichts Gehaltvolles beizutragen hat.
...word
+1
Der Song scheint wirklich ein dummer zu sein. Halte es da allerdings mit kulturellem Pragmatismus. Solange die Band diesen alten Song nicht mehr performt, würde ich sie nie im Leben nur deswegen ausladen wollen. Normalerweise wären Textänderungen auch akzeptabel, aber das scheint bei dem Track nicht zu reichen. Solange das aktuelle Material samt Setlist freundlich sind, sehe ich erst mal kein Problem.
Leider gehört der Song bis heute zum Live-Programm der Band.
Offenbar ist für den Song ja auch bereits eine rechtliche Bewertung abgegeben wurden, was das ganze nochmal unnötiger und polemischer erscheinen lässt. Hatte gedacht, das gerade bei jüngeren Leuten ein Bewusstsein dafür da ist, dass die Ausweitung der Siedlungen international eher nicht so gut ankommt. Ja, der Text hat einen derben Vergleich, aber muss ich mich von einer linken Skaband, die in München iwo auf der Parkbühne auftritt, so triggern lassen?
Wenn ich mich unbedingt triggern lassen will, dann schon.
Allerdings hab ich mal in die Musik reingehört. Alter, ist das mindestens seit Wizo scheiße langweilig.
Wer 2023 noch Geld zahlt um ska-p zu sehen gehört verhindert.
Bin auch verblüfft, daß es die überhaupt noch gibt.