Creutzfeld & Jakob - "Gottes Werk Und Creutzfelds Beitrag"
Was haben wir den Kollegen Eberhard Dobler über Jahre hinweg damit aufgezogen, dass er seinerzeit die Größe dieses Albums nicht erkennen konnte. Creutzfeld und Jakob eröffneten dem hiesigen Hip Hop mit "Gottes Werk und Creutzfelds Beitrag" ganze Horizonte, und der Redaktionsdrummer findet: Immer die gleiche Leier mit diesem Deutschrap. Nun, ja. Er versteht dafür viel von anderen Dingen.
Die ursprüngliche Review zu dieser Platte mussten wir leider aus der Geschichte kratzen und gegen eine etwas verständnisvollere Sicht eintauschen. Philipp Gässlein erklärt das Phänomen so, dass es auch der Rap-Laie versteht, wenn er bloß ein bisschen Fußball-affin ist:
"Da steppten ein paar Jungs aus dem zwar durchaus schon länger brodelnden, aber kaum beachteten Ruhrpott-Untergrund ans Mic und rollten buchstäblich 'über Hip Hop wie ein Bus'. Dabei gehorcht der Stil von Creutzfeld & Jakob gar nicht so komplizierten Schemata: ein minimalistisches, oftmals extrem stakkatiertes Sample mit finster klingenden Disharmonien, simpel programmierte aber äußerst kraftvolle Bässe und zwei MCs, die unterschiedlicher kaum sein könnten. Lakmann, der das Stakkato wie Slalomstangen nutzte, verspielt um sie dribbelte und auf Flipstar passte, der das Ding trocken und präzise wie ein Schweizer Uhrwerk einfach reinrotzte. Fünfzehn Tracks hat die Scheibe, fünfzehn Mal funktioniert das. Wer das für monoton oder einfallslos hält, hält Arjen Robben auch für einen schlechten Fußballer."
Creutzfeld & Jakob - Gottes Werk und Creutzfelds Beitrag*
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2 Kommentare
Endlich Rap, der nicht aus Berlin, Hamburg oder Stuttgart kam und mit Fehdehandschuh ganz D-Rap zerberstet hat. Die Atmosphäre auf der Scheibe ist unglaublich dicht und Flip eh über jeden Zweifel erhaben.
Die Zeit war reif für den neuen Scheiß. Ging rum wie Joints in meinem Freundeskreis!