Platz 20: Lil Baby & Gunna
2018 war nicht das mächtigste Jahr für Atlanta-Trap. Dafür schnitten die großen Zugpferde wie Young Thug, Future und die Migos kommerziell wie inhaltlich zu durchwachsen ab. Doch während sich der Zeitgeist des Genres im letzten Akt des Hypes in Richtung von Memphis, Florida und New Orleans zu verschieben schien, blühte doch noch einmal eine zweite Generation an Atlanta-Trappern auf, die den Fokus zurück nach Magic City brachten. Lil Baby & Gunna sind das Duo an Young Thug-Zöglingen, die mehr noch als alle SahBabiis oder Hoodrich Pablo Juans einen neuen Esprit versprühen.
Angefangen mit Gunnas "Drip Season 3" und später Lil Babys "Harder Than Ever" entwickelten beide den ikonischen "Slime Season 3" und "Barter 6"-Sound organisch weiter. Hypnotischer, verschwommener Autotune-Trap mit psychedelischer Sound-Textur, undefinierbaren, aber eingängigen Vocal-Melodien und einem androgynen Fashionista-Appeal. Doch erst ihr Kollabo-Projekt "Drip Harder" macht sie dann zu Stars. Zwar konnten beide schon Hits vorweisen (Lil Baby ging mit dem Drake-Feature "Yes Indeed" Top 10, Gunna wäre fast auf Camila Cabellos "Havana" gelandet), zeigt der Titeltrack "Drip Too Hard" ihre Starpower - ohne große Cosigns. Kaum eine Nummer kam 2018 mit einem so radikalen Suchtpotential daher wie dieser endlos griffige Banger.
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