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Platz 1: OG Keemo

Man stellt sich immer wieder dieses Gespräch mit einem rapverständigen Menschen aus Frankreich, den USA oder Großbritannien vor, und die unvermeidliche Frage: "Und, was geht gerade bei euch so?" Es gab fürwahr Jahre im Deutschrap, da hätte einen vermutlich nur die Sprachbarriere vor Verlust von Gesicht und Coolness bewahrt, wenn überhaupt. Umso größer ist die Leistung von OG Keemo und Funkvater Frank, bedenkt man, dass es in Sachen Gangstarap auf Deutsch oft umso dünner wird.

2018 haben sie erstmals das einhellige Lob geerntet, das ihnen zusteht, nachdem die hervorragende "Neptun"-EP 2017 noch weitgehend unterm öffentlichen Rapradar stattfand: "Skalp" war 2018 für den Freund deutschsprachigen Gangstaraps der Schluck Hennessy in der wüsten, öden Szene, der das Ganze dann doch erträglich machte. Lyrisch virtuos, über jeden Zweifel erhaben gerappt, Einzigartigkeit aus Oldschool und Trapdrums an den Beats: Produzent wie Rapper haben schon jetzt hörbar einen eigenen Stil gefunden, den aber noch lange nicht ausgeschöpft. Man hofft auf Großes.

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