Platz 9: Big Thief - "U.F.O.F."
In einer immer hektischeren und lauteren Welt ganz auf Stille und Reduktion zu setzen, darf man getrost als Anachronismus betrachten. Das New Yorker Quartett Big Thief wagt den Versuch trotzdem und erschafft damit das zweifellos mysteriöseste Album des Jahres. Die zwölf Songs auf "U.F.O.F." sind allesamt im Dämmerzustand zwischen Schlaf und Wachheit verortet und loten die (Un-)Heimlichkeit des Übernatürlichen aus.
Musikalisch präsentiert sich die Band als bestens eingespieltes Team, das sich gemeinsam zu neuen Höhen pusht. Im Zentrum stehen klar der theathralische Vortrag von Adrianne Lenker und ihre kryptischen, bildsprachlichen Texte, die mit wenigen Worten ganze Szenerien entwerfen. Big Thief hauchen dem Genre Indie-Folk, das man seit gut zehn Jahren tot wähnte, neues Leben ein. "Two Hands", der irdische Zwilling zum mystischen "U.F.O.F.", erscheint kein halbes Jahr später und zeigt uns erneut eine Band auf dem Höhepunkt ihrer Kreativität.
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