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Al Green - "I'm Still In Love With You"

Um das Wesen und den Zauber von Al Greens Musik zu erfassen, bietet sich der Dreierpack an, den er zu Beginn der 70er veröffentlichte. "Al Green Gets Next To You" war 1971 zwar bereits sein drittes Album, jedoch dasjenige-welche, mit dem er kommerziell durchstartete. "Call Me" von 1973 sammelte bei der Kritik die meisten Lorbeeren und gilt weithin als die Krönung seiner umfangreichen Diskografie. "I'm Still In Love With You" erschien dazwischen und führt im Schlagschatten von Verkaufserfolg und Rezensentenlob ein recht stiefmütterliches Dasein - zu Unrecht.

Die Platte steckt voller meisterhafter Arrangements, die die Qualität von Greens Falsett, das eigentlich für sich spräche, noch einmal unterstreichen: üppig und opulent, aber niemals überladen. Die Songs decken ein breites Spektrum von Stimmungen und Atmosphären ab, gleichen sich aber in einer Beziehung: Die Soulnummern erweisen sich allesamt als komplexer gestrickt, als der erste liebliche Eindruck glauben macht. Dieses Album lässt sich ohne Ermüdungserscheinungen wieder und wieder hören. Seine eigenen Nummern ergänzt Al Green perfekt mit Coverversionen. Neben Roy Orbisons "Oh, Pretty Woman" nimmt er sich "For The Good Times" von Kris Kristofferson vor, und auch diese Stippvisite in Country- und Western-Gefilden endet so, wie ein anderer Track auf der Platte heißt: "Simply Beautiful".

Unnützes Partywissen am Rande: Besagtes "Simply Beautiful" samplete ein gewisser Kanye West, um Talib Kwelis "Good To You" draus zu stricken, und er war keineswegs der erste, der das für eine gute Idee hielt: Auch Destiny's Child, Mary J. Blige und (für den Kontrast) Brotha Lynch Hung hatten sich hier bereits bedient.

Al Green - "I'm Still In Love With You"*

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